Ist mit der Wahl auch unser Gefühls-Boykott aufgehoben? Wirst du jetzt wieder öfter in die USA reisen?
christiane-lutz
Teile diesen Beitrag mit Anderen:
Irgendwie passte es nicht so ganz. Schließlich kritisierte jeder die USA für Politik, Gesellschaft, Essen und Umwelt, dich selbst eingeschlossen. Und jetzt stehst du da, in New York oder Los Angeles und vor dir liegen vier gigantische Wochen Urlaub im XXL-Land.
Das fühlt sich an wie Verrat. So, als ob man heimlich doch beim dem Weiberhelden der Klasse nach einem Date fragt, obwohl man sonst lautstark über ihn lästert.
Die USA waren für uns in den Neunzigern cool, lässig und ein Leben dort schien vielversprechend und aufregend. Inzwischen hat sich das Bild gewandelt und viele überlegten, ob man in dieses Land überhaupt noch fahren sollte. Denn unterstützt man damit nicht auf viel direkterem Wege das Land, seine Ideale und Fehler, als dass man ihnen in freundschaftlich trauter Stammtischrunde widerspricht?
Seit gestern aber ist alles anders. Obama hat die Wahl gewonnen und wir wünschen uns dringend von ihm, dass wirklich was dran ist, am Wahlspruch „Change!“. Amerika soll wieder zu dem werden, was es so lange in unseren Köpfen war. Daher die Tickerfrage heute:
Wirst du ab jetzt wieder besseren Gewissens in die USA reisen können?
Willst du es überhaupt?
Wenn ja, wohin wird es gehen?
Könntest du dir jetzt wieder vorstellen, dort zu studieren? Zu leben?