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Was macht die Stadt aus?
Die Stroke ist wieder in München, seit Mittwoch und noch bis Sonntag. Und mit ihr ja auch ein kleineres Missverständnis: Die Sticker Street- und Urban-Art kleben immer noch recht hartnäckig an der Messe. Dabei treffen sie ja gar nicht mehr zu. Zumindest nicht mehr ganz. „Zeitgenössische Kunst“ sagen die Veranstalter, die Brüder Marco und Raiko Schwalbe, inzwischen lieber. Schließlich würden sich in ihrem Programm immer mehr kreative Felder mit der Kunst vermischen – Grafikdesign zum Beispiel. Mode und Musik auch.
Viele der Künstler eint dennoch, dass das Urbane für ihre Werke wichtig ist. Sei es in der Serie „DestroyRebuild“ des New Yorker Graffiti-Künstlers Avon, den brachial-politischen Stencil-Pamphleten von Van Ray (Köln), der Kalligrafie von Patrick Hartl oder in den Fotos von Andrea Peine und Aaron Kokal: man spürt die Stadt. Ihre mögliche Anonymität, ihre Rückzugsmöglichkeiten. Aber auch ihre Energie, ihren Lärm und ihre kreative Kraft.
Klingt also, als würden die Stroke-Teilnehmer sich mit Urbanität auskennen. Also haben wir ein paar von ihnen eine Frage gestellt: „Was macht die Stadt für dich aus?“ Sie durften das konkret auf München beziehen oder auf das Urbane an sich. Einzige Vorgabe: Sie müssen die Frage mit einem Bild für uns beantworten. Hier sind die Ergebnisse.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Kevin Lüdicke wurde 1991 geboren und lebt in Berlin. In seinen Arbeiten kombiniert er Elemente aus Urban-Art und Grafik-Design. Oft sind seine Motive surreal, wie aus Träumen entliehen. Dieses heißt einfach „Urban“.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Philip Junk, 23, „will Menschen inhaltlich erreichen“. Deshalb nutzt er gerne Kollagen: „Die Leute sollen nicht auf die Technik achten.“ Titel dieses Werkes: „König Horst schwingt die Weißwurstpeitsche.“
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Beim Münchner Maximilian Mucha, 20, gilt: Ästhetik vor Message. Er hat gerade sein Abitur gemacht und bereitet sich auf die Kunstakademie vor. Stadt ist für ihn „vor allem Vielseitigkeit. Viele Menschen, dicht gedrängt auf einem Haufen.“
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die Stadt bedeutet für Andrea Peipe, 35, die Möglichkeit, „sehr viele Naturplätze für meine Fine Art Fotos zu finden. In München sogar in der Innenstadt“. Ob ihre Kunst damit auch Flucht ist? „Auf keinen Fall! Ich liebe meine Stadt. Aber sie ist für mich eben sehr viel mehr als nur Urbanität und Beton.“
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Patrick Hartl, 38, hat Design in Augsburg studiert. Schrift und alles, was sie ergeben kann, durchzieht sein Werk. Was München für ihn ist? „Mi Barrio“. Sein aktuelles Projekt heißt „Still just writing my name“.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Aussage? Interessiert Aaron Kokal, 23, nicht. „Ich möchte nur die Realität abbilden.“ Sein Bild zeigt einen künstlichen Strand in Chicago. Das Schöne an der Stadt? „Die Menschen schaffen sich da einfach ihre eigene Welt und blenden den Rest aus.“