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Was ganz Altes in neuer Form

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Mit einer Crowdfunding-Kampagne wollen Felix Durst, 27, und David Ziegler, 29, eine Wasserflasche im Buchformat auf den Markt bringen. Das "Aquabook". Praktische Begründung: Passt besser in Rucksack und Laptoptasche. Schöner Nebeneffekt: Vermeidet die bekloppten PET-Flaschen. Bisschen Marketing-Gedöns schwingt aber schon auch mit. Ein Anruf.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Das "Aquabook"
 
jetzt.de München: Klingt ja schon ein bisschen nach Grundkurs BWL: Einfach mal etwas ganz Altes in einer neuen Form herausbringen. Braucht die Welt echt eine Trinkflasche im DIN-A5-Format?
Felix Durst: (lacht) Das weiß ich nicht. Das muss die Welt im Zweifel selbst entscheiden. Nein, ganz ehrlich: Das Aquabook ist eine clevere Alternative zur herkömmlichen Flasche. Es ist super praktisch, weil man es gut mitnehmen kann, ohne dass die Tasche ausbeult oder wichtige Akten zerknittern. Zudem bietet es ein innovatives Design, das die Blicke auf sich zieht.
 
Wieso wurden Flaschen dann nicht schon früher rechteckig und flach produziert?
Weil es für die Getränkeindustrie billiger ist, auf bestehende Formen zurückzugreifen. Deren Verhältnis von Materialaufwand, Oberfläche und Fassungsvermögen ist natürlich besser als das unseres Formats. Für uns spielt das aber eine untergeordnete Rolle, weil wir keine Einwegflaschen produzieren. Uns geht es nicht darum, möglichst günstig zehn Millionen Flaschen herzustellen – sonst hätten wir uns für eine Kugelform entschieden. Wir wollen eine nachhaltige Trinkflasche anbieten, die man jahrelang benutzen kann.
 
Bisschen sieht sie aus wie der Wassertank einer Kaffeemaschine, oder?
(Lacht) Wir haben schon viele Assoziationen zu hören bekommen – in erster Linie war das aber nicht der Wassertank oder der Benzinkanister. Der Flachmann schon eher. Wir haben aber noch von keinem gehört: „Das ist ja total hässlich“ oder „total unnütz.“ Die härteste Kritik kam von meinem 81-jährigen Stiefopa, aber der ist jetzt auch nicht unbedingt die Zielgruppe.
 
Was hat er denn gesagt?
Es gibt schon runde Glasflaschen – wieso müssen wir jetzt unbedingt eine buchförmige machen?
 
Und: Was hast du ihm geantwortet?
Ich bin davon überzeugt, dass es für wiederverwendbare Flaschen einen Bedarf gibt. Man spart Geld, man schützt damit die Umwelt und das Design ist mal was Neues.
 
Das Aquabook soll zu 100 Prozent in Deutschland hergestellt werden, das Material kommt aber aus den USA. Warum?
Der Kunststoff von dort wurde extra für wiederverwendbare Trinkflaschen entwickelt. Die Leute kennen das Material und vertrauen ihm. Produzieren lassen wollten wir aber in Deutschland, weil wir dann schnell mal hin können, wenn was ist. Und weil wir auf Deutsch kommunizieren können. Außerdem ist die rechtliche Handhabe leichter.

Ist Plastik überhaupt ein Material, das eure Zielgruppe anspricht?
Ich glaube, da muss man ein bisschen differenzieren. Kunststoff ist ein toller Werkstoff, aber jeden Schinken und jeden Schokoriegel doppelt und dreifach damit zu umwickeln, halte ich für vollkommen überzogen. Für unser Produkt ist es gut geeignet: Man kann es über Jahre verwenden, im Gegensatz zu Glas wiegt es nicht viel und zerbricht auch nicht so leicht. Kaputt gehen darf das Aquabook nämlich auf keinen Fall. In einer Tasche mit dem Laptop und wichtigen Unterlagen – das wäre der GAU.
 
Euch fehlen noch gut 15 000 Euro zur erfolgreichen Crowdfunding-Finanzierung. Glaubst du, das wird noch was?
Auf jeden Fall. Wir hatten gerade erst Halbzeit und sind schon bei mehr als 60 Prozent. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mindestens 100 Prozent – wenn nicht sogar mehr – erreichen werden. Wenn das alles so klappt, wollen wir im Januar in Produktion gehen.

Text: melanie-maier - Fotos: aquabook/oh

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