Niemand kennt eine Straße so gut wie die Menschen, die in ihr leben. Deshalb bitten wir regelmäßig junge Münchner, uns ihre Straße zu zeigen: die schönsten Ecken, die besten Läden, die schrulligsten Typen. Heute: Sabine, 30, Künstlerin, wohnt in der Ruppertstraße.
michele-loetzner
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Obwohl so klein, kennen diese Straße viele: Hier ist das Kreisverwaltungsreferat (KVR) und die Hauptstelle des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) liegt auch gleich um die Ecke. Aber die Miniverbindung zwischen Lindwurmstraße und Tumblingerstraße hat mehr zu bieten.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
„Bei Vaia“, Nummer 30: Ganz genau so stellt man sich doch eine echte Münchner Boazn vor: zweifelhaftes Mobiliar, jede Menge blinkende Spielautomaten und uralte Stammgäste. Zum ersten Mal hab ich mich nach der Wiesn hier hinein verirrt. Nüchtern hätte ich mich wahrscheinlich überhaupt nicht reingetraut. Dabei war die Angst völlig unbegründet: Hier ist’s immer extrem lustig und ein bisschen gilt hier das alte Las-Vegas-Credo: „What happens in Vegas, stays in Vegas.“
„Substanz“, Nummer 28: Kennt jemand nicht das „Substanz“? Falls das tatsächlich so sein sollte, gebe ich gerne Nachhilfe. Hier also ganz kurz: Das „Substanz“ ist der einzige Indieclub in München, dem Trends völlig egal sind. Es war immer cool, es ist immer cool und es bleibt immer cool.
Heartelier, Nummer 22: Hier wohne ich und habe auch mein Atelier. Ich habe mich erst vor kurzem selbständig gemacht, davor war das alles noch mehr ein Hobby: Ich kaufe Jägern Gehörne ab und bemale sie in allen Farben. Jedes Teil ist ein Unikat. Mittlerweile habe ich sogar meinen eigenen Online-Shop, freue mich aber trotzdem über jeden, der mich hier persönlich besucht.
Graffiti-Wand, Ecke Tumblingerstraße: Die Mauer am Straßenanfang ist wie ein Wimmelbild. Immer wieder kommt ein neues Detail dazu. Das macht das Warten an der Bushaltestelle immer ein bisschen leichter.