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Jan Böhmermann und Olli Schulz gehen mit "Sanft & Sorgfältig" zu Spotify

Foto: dpa

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Nie wieder Fidi und Bumsi, nie wieder "Die großen Fünf - definiert von Böhmermann und Schultffzzz", nie wieder Gelaber von Politik bis Pippikakka - kurz: nie wieder diese zwei Typen, die im Radio einfach zwei Stunden lang wahnsinnig unterhaltsames Zeugs machen. Am Montag haben Olli Schulz und Jan Böhmermann auf Facebook verkündet, dass es keine weitere Ausgabe ihrer Sendung "Sanft & Sorgfältig" geben werde:

Ein so abruptes Ende ohne großes Finale war dann doch überraschend, obwohl die beiden Moderatoren schon öfter in der Sendung über ein mögliches Aufhören gesprochen hatten. Noch vor Kurzem hatte Schulz nämlich in einem Radio-Interview erklärt, dass er und Böhmermann nach dem Trubel um die Erdogan-Affäre wieder "zusammen und mit voller Kraft eine neue Sendung aufnehmen" würden.

Die Sendung lief seit dem 9. September 2012 immer sonntags auf Radio Eins, ab 2014 auch auf Bremen Vier, PULS, You FM und N-Joy. Während die beiden Moderatoren im Fernsehen nur mäßig funktionierten, waren die zwei Stunden am Sonntag genau das, was man in Zeiten der dauergutgelaunten Morningmans und Feierabendcountdowns im deutschen Radio vermisst: Eine Sendung ohne jeden Plan, ohne abgelesenes Gag-Geplänkel, die trotz ihrer Konzeptlosigkeit von der ersten Sekunde an Spaß macht.

Die beiden Moderatoren wechseln nun zu dem schwedischen Musik-Streaming-Dienst Spotify*. Ein Sprecher bestätigte dies dem Tagesspiegel: "Die Tinte unter dem Vertrag ist sozusagen trocken", sagte er der Zeitung. Konkret geht es um ein Podcast-Format,  das im Mai starten soll. Darüberhinaus sollen man den beiden Moderatoren ein deutlich höheres Honorar angeboten haben. Böhmermann und Schulz hatten laut Tagesspiegel bislang nicht gerade die beste Meinung über den Streaming-Dienst: "Spotify ist so eine Scheiß-Plattform, wo der Künstler keine Kohle bekommt", sollen sie vor drei Jahren in "sanft und sorgfältig" gesagt haben 

Wer künftig also werbe- und kostenfrei "Sanft & Sorgfältig" hören will, hat wahrscheinlich Pech gehabt. Wir weinen vorerst um die schönen Sonntagsstunden anarchischer Radiokunst im sonst so verstaubten Rundfunk und sagen Lebewohl mit dem dämlich-schönen Outro-Song von Hermann van Veen:

 

qli/pwe

 

 

 

 

*Dieser Artikel wurde aktualisiert. 

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