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Der Film-Rückblick 2005
Von lisa-goldmann: Die besten Filme 2005 „Sideways“ (Februar): Nicht nur das Auto, ein altes Saab-Cabrio, macht den Film um zwei Freunde auf einer Tour durch die kalifornischen Weinberge sehenswert. „Sophie Scholl“ (Februar): So überzeugend haben wir Julia Jentsch danach nie wieder gesehen. „Das Meer in mir“(März): Der Film schafft es, Lust aufs Leben zu machen und die Angst vor dem Tod zu nehmen. „Million Dollar Baby“(März): Hätte man zwar auch zwei Filme draus machen können, ist aber auch so ein super Film geworden. „Hotel Ruanda“ (April): Der Film über den Völkermord der Tutsi in Ruanda gibt eine Ahnung von den Gräueltaten und erzählt die Geschichte eines Mannes, der mit den ihm zu Verfügung stehenden Mitteln versucht, so vielen Menschen wie möglich zu helfen. “Garden State” (Mai): Schlimmes Ende, aber auf jeden Fall der beste Soundtrack des Jahres. “Love Song for Bobby Long” (Juli): Scarlett Johansson all überall, aber hier das einzige Mal dieses Jahr wirklich überzeugend. Außerdem bekommt man noch mal ein Bild von New Orleans, wie es vor dem Hurrikan war. „L.A. Crash“ (August): Die Strukturen in den USA sind immer noch vom Rassismus durchtränkt, was wir hier in Europa ja eigentlich schon immer wussten und jetzt in einem sehr guten Film noch einmal bestätigt bekamen. „History of Violence“ (Oktober): Der allerbeste Film des Jahres. Punktum. „Match Point“ (Dezember): Woody Allen macht mal wieder einen Film, der ganz anders ist. Das reicht für viele, ihn in den Himmel zu loben. Die Enttäuschungen 2005 „Ray“: Interessantes Portrait, aber irgendwie wollte der Blues-Funke nicht überspringen. „Brothers Grimm“: Zwei völlig überforderte Hauptdarsteller (Matt Damon und Heath Ledger) arbeiten sich von Szene zu Szene und verstehen vom Plot genauso wenig wie die Zuschauer. „Der König von Narnia“: Wobei Tilda Swinton als Weiße Hexe den Film schon fast wieder herausreißt. „King Kong“: Satte 188 Minuten, und wenn man sich den Film so ansieht, hat man wirklich das Gefühl, die haben vergessen, ihn zu schneiden. Verschwendete Zeit, nur die Liebesgeschichte zwischen Frau und Riesenaffe hat großartige Momente, die hätte man aber auch in weniger als 80 Minuten zeigen können.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Das wird 2006 ganz toll „Transamerica“: Bree steht kurz vor der Geschlechtsumwandlung zur Frau, als sie erfährt, dass sie, damals noch ein Mann, in College-Zeiten ein Kind gezeugt hat, das jetzt ihre Hilfe braucht. Hört sich kompliziert an, ist aber eine wunderbare Version des klassischen Road Trips durch Amerika und Felicity Huffman („Desperate Housewives“) spielt Bree überzeugend, ohne auch nur einmal eine Geste zu überziehen. „Brokeback Mountain“: Zwei schwule Cowboys (Heath Ledger und Jake Gyllenhaal) finden im Amerika der 60er Jahre zueinander. „Jarhead“: Wieder Jake Gyllenhaal, diesmal als Marine in Kuwait eine neue Generation von Kriegsfilmen einläutend. „Das Parfum“: Die Verfilmung von Patrick Süßkinds Roman. „Fluch der Karibik 2“: Johnny Depp ist als Captain Jack besser als in jedem Tim-Burton-Film. Von christoph-koch: Ödeste Film-Promogeschichte des Jahres Die extrem originelle Meldung, dass irgendwo auf dieser Welt der Hase als Unglücks-Symbol gilt. Kursierte zum Filmstart von "Wallace & Gromit in the Curse of the Were Rabbit" in allen Glossen, Kolumnen und Panorama/Vermischtes-Seiten dieser Welt.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die besten Filme auf DVD The Outsiders – The Complete Novel: Ponyboy bleibt jetzt 22 Minuten länger golden (inklusive neuem Anfang und neuem Ende). Und es ist gleichzeitig schockierend, lustig und anrührend, zu sehen, wie jung damals die späteren Stars Tom Cruise, Patrick Swayze, Rob Lowe und Emilio Estevez damals waren. Donnie Darko – Director’s Cut: Ein Film, der sich gewöhnlichen Klassifizierungen entzieht und deshalb nicht unbedingt auf Anhieb gefällt. Jetzt mit 20 Minuten, die vorher entfallen waren, deutlich ruhiger geschnitten - aber auch noch ein wenig verwirrender. Maria Full of Grace: Das Beeindruckende, das Wundervolle, das Anrührende an diesem Film ist die Würde, mit der Catalina Sandino Moreno die Hauptrolle der Maria spielt. Diese Würde ist in jeder einzelnen Sekunde zu spüren und geht selbst in den dunkelsten Momenten nicht verloren. Sin City: Die filmische Adaption der brutalen Comics von Frank Miller (spielt als Priester übrigens selbst mit) brachte uns nicht nur die erste Begegnung mit weißem Kinoblut, sondern auch Mickey Rourke zurück auf die Leinwand. DiG!: Erzählt die wahre Geschichte der befreundeten Bands Brian Jonestown Massacre und The Dandy Warhols. Während die einen Vodafone-Millionen verdienen und Stadien ausverkaufen, touren die anderen immer noch mit Klapperbussen durch die Prärie – eine harte Probe auch für die Freundschaft der beiden sehr undurchschnittlichen Bandleader Anton Newcombe und Courtney Taylor. Sackgasse des Jahres Bill Murray in „Broken Flowers“: Wuschelhaare, leerer Blick, permanente Über-Lakonie – alles, was in früheren Filmen („Murmeltier“, „Rushmore“, etc.) so brillant war, wird langsam zum Taschenspielertrick. Der beste Dokumentarfilm Stalking Pete Doherty: Der manisch-depressive Ex-Dokumentarfilmer Max Carlish wittert in Pete Doherty seine große Chance auf ein Comeback, wird kurzzeitig Teil von dessen Entourage, fällt danach aber schnell in Ungnade. Heraus kommt ein Film über das Phänomen Doherty und gleichzeitig ein Film über absolutes Fantum, Selbstaufgabe, Psychosen und Realitätsverlust. Spätestens am Ende, als sich Carlish mit von Pete blaugeschlagenem Auge und kamikazeartig um den Kopf gebundener Krawatte selbst filmt, während er „This is Max … on Pete … inside Kate Moss“ murmelt, bekommt man es mit der Angst zu tun. Hier im Internet verfügbar. (Fotos: Warner Brothers, Tobis, Warner Home Video)