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Der Junge mit dem kleinen Fahrrad

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Am Wochenende finden in Berlin die Extreme Playgrounds statt. Im Velodrom messen sich dabei BMX- und Skateboard-Cracks aus der ganzen Welt auf einer Hindernisstrecke und in der Halfpipe. Im Rahmenprogramm gibt es Live-Konzerte unter anderem mit „The Offspring.“ Jetzt.de sprach mit BMX-Fahrer Bruno Hoffmann aus Siegen, mit 15 Jahren jüngster Teilnehmer des Wettbewerbes.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

[b]Was macht für Dich den Reiz des BMX-Fahrens aus?[/b] Auf den Rampen herumzutoben ist einfach ein atemberaubendes Gefühl. Es ist für mich Nervenkitzel, etwas Neues einzustudieren und zu sehen, dass es nach längerem Üben auch funktioniert. Man hat beim BMX-Fahren Freiheiten, kann ohne enge Regeln neue Tricks ausprobieren. Worauf man eben gerade Lust hat. Man ist nicht wie in vielen anderen Sportarten an einen Verein gebunden, lernt dafür aber dauernd coole Leute kennen. Bei Sportarten im Verein ist der Kreis von Leuten, mit denen man zu tun hat, ja oft sehr begrenzt. [b]Wie kamst Du zum BMX-Sport?[/b] Mit sechs Jahren habe ich angefangen mit dem Nachbarsohn auf einer Sandhalde hinterm Haus auf einem Mountainbike herumzufahren. Durch Zeitschriften sind wir auf den BMX-Sport gestoßen. Mit neugekauften Rädern wollten wir dann auf eine richtige Anlage. Seitdem fahren wir regelmäßig von Siegen nach Köln in eine Skatehalle. Da haben wir angefangen auf richtigen Rampen zu fahren. Seitdem bin ich immer tiefer in die Szene eingetaucht. Inzwischen war ich auf vielen deutschen, europäischen und außereuropäischen Wettbewerben. Vor drei Wochen war ich bei einem Contest in Rochester im Bundesstaat New York. Eines meiner BMX-Highlights bisher.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

[b]Nebenbei besuchst du auch noch die Schule, oder?[/b] Ja, ich gehe auf eine Gesamtschule, möchte auf jeden Fall mein Abitur machen. Neben der Tatsache, dass es einem für die Zukunft viele Möglichkeiten offen lässt, kann ich im Unterricht auch mal wegen einer Veranstaltung fehlen, was bei einer Ausbildung nicht so möglich wäre. Bei Veranstaltungen am Wochenende fehle ich teilweise freitags und montags. Vor allem für Englisch und Gesellschaftslehre profitiert man aber auch auf den Wettkämpfen und den Reisen dorthin. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn ich später vom BMX-Sport leben könnte. Es geht bei diesem Sport aber um viel niedrigere finanzielle Dimensionen als in anderen Sportarten, was das Ganze schwieriger macht. Ich will mich als 15-Jähriger noch nicht in irgendeine Richtung festlegen. Bruno bei der Arbeit:

[b]Was ist dein Ziel für den Wettbewerb am Wochenende?[/b] Ich versuche es erstmal durchs KO-System zu schaffen. Natürlich möchte ich so weit wie möglich kommen. Eine konkrete Platzierung habe ich aber nicht im Kopf. Dann bin hinterher auch nicht enttäuscht. Im Vordergrund steht, mich auf der coolen Rampe mit den Besten meines Sports zu messen, viele Leute wieder zu treffen, die ich teilweise seit Monaten nicht mehr gesehen habe. Auch die meisten Stars der Szene kenne ich mittlerweile. Das ist auch das Gute am BMX-Sport, er ist noch nicht so kommerzialisiert, die Fahrer betrachten sich untereinander nicht in erster Linie als Konkurrenten. Brunos Blog: kickassbtx.blogspot.com

Text: thomas-steierer - Fotos: Johannes Ginsberg

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