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Über Mütter, Santana und Liebhaben - Kaffeekränzchen mit Art Brut

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Jetzt.de: Ist das eure erste Tour, nachdem Ihr euer neues Album aufgenommen habt? Eddie: Ja, es ist die erste Tour und es ist großartig, wieder unterwegs zu sein. Wenn ich zu Hause bin, vermisse ich es und das Bier, das ich mir dann nicht leisten kann. Jasper: Außerdem ist es im Bus viel bequemer als zu Hause und es stinkt auch nicht so. Auf Tour seid ihr ja die ganze Zeit zusammen, kommt ihr gut miteinander aus oder stehen sich eure Egos auch öfter im Weg? Jasper: Nein, wir streiten nie. Wenn andere Bands streiten, denken wir uns: „Was ist denn mit euch los?“ Wir lieben uns.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ihr veröffentlicht gerade euer zweites Album. Eddie, in einem Interview hast du erzählt, dass ihr euch nach dem zweiten Album auflösen wollt. Eddie: An dem Tag hatte ich wohl sehr schlechte Laune. Heute denke ich eher daran, nach zwanzig als nach zwei Alben aufzuhören. Warum sollten wir dieses Leben aufgeben? Das ist doch der beste Job der Welt: Ich komme in der Welt rum, trinke und spiele Songs. Oh, hab' ich jetzt erst trinken gesagt. Wie peinlich! Jasper: Ich kann sowieso nichts anderes außer Gitarre spielen und nicht mal das kann ich richtig. Jasper, auf eurer MySpace-Seite habt ihr ein Video: „10 Steps To Be a Rock’n’Roll-Guitar Hero“... Jasper: Ja, das entstand während der Aufnahmen zur neuen Platte. Wir zeichneten ein Koordinatensystem mit den Achsen Zeit und Gitarren-Fähigkeiten. Wir hatten da als Entwicklungsstufen Slash oder Jimmy Page und jeden Tag haben wir unsere Entwicklung zum perfekten Gitarristen festgehalten. Wen habt ihr als Nullpunkt angesetzt? Jasper: Das müsste Johnny Marr, der Gitarrist der Smiths, gewesen sein und Santana war so tief unten, dass er gar nicht auf die Grafik gepasst hat. Wer war der beste? Jasper: Für Ian ist es Jimi Hendrix. Mir ist das nicht so wichtig. Ich stelle Showmanship weiter über meine Fähigkeiten als Gitarrist. Eddie, du schreibst auch und bloggst für den Guardian Unlimited deine Tour-Erlebnisse. Eddie: Ja, ich bin schon zu spät. Ich sollte eigentlich bis Freitag fertig sein. Aber wir haben auf Tour ja auch wenig Zugang zum Internet. Das ist immer eine gute Ausrede. Es ist wie Hausaufgaben. Aber ich mag Deadlines und das Rauschen, wenn sie vorbeiziehen. Du verpasst immer den Abgabeschluss? Eddie: Ja. Es wird immer noch später und noch später. Ich arbeite ja auch viel besser unter Stress, wenn ich um fünf Uhr morgens dafür aufstehen muss. Meine besten Arbeiten entstanden so. (lacht schallend) Ich kann mich erinnern, dass ich früher auf dem Weg zur Schule noch im Laufen meine Hausaufgaben erledigt habe und von oben hat’s in mein Buch geregnet. Warst du gut in der Schule? Eddie: Genau bis zu dem Zeitpunkt, als ich die Musik für mich entdeckte. Dann kamen Mädchen und Bier. Ich war schon mit 17 Jahren davon überzeugt, Popstar zu werden. Also fällte ich ziemlich viele dumme Entscheidungen. Eine davon war, schlecht in der Schule zu sein. Ich habe gesehen, dass sogar deine Mutter ihre eigene MySpace-Seite hat. Ist sie stolz auf dich? Eddie: Oh ja, ich glaub', sie wollte früher immer selber in einer Band sein. Meine Plattensammlung stammt eigentlich von ihr. Sie verstaute ihre Platten immer in meinem Zimmer, und zwar solche von „Jesus and the Mary Chain“ und „The Cure“ und so. Ja, sie ist stolz und das mit MySpace ist lustig, meine Freundin ist ja auch in einer Band und ihre Mutter ist auch auf MySpace und die beiden schreiben sich immer. So könnt ihr auf Tour wenigstens einander folgen. Eddie: Ja, durch den Blog können meine Freundin und ich ein bisschen am Leben des anderen teilhaben. Meine Mutter schickt mir nämlich eigentlich nur sarkastische MySpace-Botschaften. Das neue Album von Art Brut hat sich dirk-vongehlen angehört und in den Warenkorb gelegt.

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