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So funktioniert die neue Studienplatzbörse

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jetzt.de: Herr Kathöfer, was ist die Studienplatzbörse? Thomas Kathöfer: Das ist eine Informationsplattform, die auf der einen Seite von den deutschen Hochschulen mit Informationen über noch freie Studienplätze gefüttert wird, und die auf der anderen Seite von Studierwilligen, die noch keinen Studienplatz für das Wintersemester 2009/2010 gefunden haben, genutzt werden kann, um noch freie Plätze zu finden. Für wen ist die Börse interessant? Vor allem für Bewerber, die sich für Fächer mit lokaler Zulassungsbeschränkung interessieren und noch keinen Studienplatz haben. Oder sie haben schon einen angeboten bekommen, aber vielleicht noch nicht an ihrem Wunschstudienort.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der ist schon besetzt: Ein Studienplatz an der Gerd Bucerius Law School. Und wenn ich nach einem Fach mit bundesweitem NC suche? Nehmen wir zum Beispiel Medizin: Das finden Sie nicht in der Studienplatzbörse. Das läuft ausschließlich über die ZVS. Was ist mit den zulassungsfreien Studiengängen? Für die wäre die Seite eigentlich nicht zwingend notwendig. Sie ist aber auch dafür ein wunderschönes Informationsportal. Die Hochschulen machen davon auch intensiv Gebrauch. Erklären Sie doch mal an einem Beispiel, wie das läuft. Also angenommen ich bin Abiturient. Mein Wunschstudiengang ist Wirtschaftsingenieurwesen – das ist bundesweit besonders stark nachgefragt. Bisher waren meine Bewerbungen erfolglos. Jetzt habe ich über die Studienplatzbörse die Möglichkeit, mir die Hochschulen anzeigen zu lassen, an denen ich noch einen Studienplatz bekommen könnte, vielleicht sogar einen an meiner Wunschhochschule. Wo wohnt ihr Beispiel-Abiturient? In Bonn. Jetzt sehe ich: In Duisburg-Essen sind noch Studienplätze frei, weil die Universität das gemeldet hat. In der Studienplatzbörse finde ich eine Kontaktstelle und an diese muss ich mich wenden, um eventuelle Nachfragen zu klären: Was sind die Zugangsvoraussetzungen? Habe ich überhaupt eine Chance? Geben die Unis an, wie viele Plätze noch frei sind? Nein.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Thomas Kathöfer Die Idee ist so naheliegend – warum kommt das erst jetzt? In den letzten Jahren ist die Anzahl der Studiengänge mit lokaler Studienbeschränkung stark angestiegen. Gründe hierfür sind zum einen die Bologna-Reform, die unter anderem wegen der kleineren Lerngruppen mehr Kapazitäten bindet, und zum anderen die seit 2003 leicht rückläufige Grundfinanzierung. Das Koordinierungsproblem hat sich also in den letzten Jahren deutlich verschärft. Und dann war da auch ein komplizierter Abstimmungsprozess zwischen Bund, Ländern und Hochschulen notwendig, bis es zur Studienplatzbörse kommen konnte. Am ersten Tag ist Ihr Server zusammengebrochen. Klappt das in Zukunft? Inzwischen läuft es stabil. Die Studienplatzbörse hatte gleich zu Anfang eine eigentlich natürlich sehr erfreuliche, große Nachfrage. Darauf waren wir auch vorbereitet. Es gab aber eine Überlast durch konzentrierte Zugriffe, die nicht von normalen Nutzern stammen können und deren Ursache wir noch nicht kennen. Wir werden das jetzt gründlich analysieren. Wichtig ist, dass diejenigen, die in den ersten Stunden keinen Zugang zur Studienplatzbörse bekommen konnten, keine Nachteile haben. Die früheste Einschreibungsfrist endet erst am 6. September.

Text: claudia-dambacher - Foto: HRK/Fiegel

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