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Die Donauretter sind: Anna, Franci, Andi, Daniel und Anne jetzt.de hat mit Anne, 20, gesprochen

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Was ist das Problem der Donau? Das Problem ist, dass die bayrische Staatsregierung das letzte frei fließende Stück der Donau ausbauen will, damit mehr und größere Schiffe fahren können. Obwohl es einen Bundestagsbeschluss gibt, dass es nur sanft ausgebaut werden darf, ohne Staustufen. Wie ist das möglich: ein Beschluss des Bundestags verbietet Staustufen zu bauen, und die bayrische Regierung will das trotzdem machen? Das ist eigentlich unmöglich. Ein Riesenskandal. Die Bundesregierung hat 2002 beschlossen, dass es nur einen schonenden Ausbau geben darf, aber die Landesregierung favorisiert trotzdem die Variante mit einer Staustufe. Außerdem ist alles enorm undemokratisch, weil die Entscheidung der bayrischen Regierung ohne öffentlichen Prozess stattgefunden hat. Der Herr Tiefensee mit seinem Bundesverkehrsministerium traut sich meiner Meinung nach nicht, mit den Bayern Streit anzufangen. Was sind denn Staustufen und wozu sind sie gut? Hauptziel der Staustufen ist, die Donau für große schwere Schiffe schiffbar zu machen. Dafür braucht man einen tiefen Kanal, der auch bei Niedrigwasser ausreicht. Dafür staut man den Kanal auf. Warum ist das schlecht? Das Problem ist, dass es die Flutflächen nicht mehr geben wird. Seitlich der Donau sollen zum Hochwasserschutz gewaltige Dämme gebaut werden sollen. Bei Hochwasser kann dann die Auenlandschaft nicht mehr überflutet werden, dass ist aber lebensnotwendig für die Artenvielfalt dort. In diesen Auwäldern lebt auf 0,9 Prozent der Fläche Bayerns zwei Drittel aller Tier- und Pflanzenarten. Nach einem Dammbau sieht es aber auch furchtbar aus. Kleine Badebuchten werden zerstört, es gibt dann nur noch große Deiche und dahinter trockene Grasflächen. Dann macht man sich zwar die Füße nicht mehr schmutzig, aber es ist nicht mehr romantisch und schön. Was ist eure Lösung? Renaturierung. Also, dass der Fluss in diesem Abschnitt möglichst so bleibt wie er ist, und dass man auch an anderen Stellen die Natürlichkeit herstellt. Wie sieht so was aus? Bestes Beispiel ist die Isar in München, die wird mitten in der Stadt renaturiert. Das starre Uferbett wurde aufgebrochen und die Isar kann ihren Flusslauf auf vielen Strecken jetzt selber wählen. Kiesbänke entstehen und verschwinden wieder, das ist super, man kann überall baden. Und Renaturierung ist der beste Hochwasserschutz, weil man dem Fluss mehr Raum zum verteilen gibt.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Vom 4. bis 9. August veranstaltet ihr das DOitNAU Festival in Thundorf (Osterhofen). Was erwartet uns dort? Es wird politische Workshops geben, Podiumsdiskussionen, außerdem Auenwanderungen und künstlerisches wie Impro-Theater. Und natürlich werden regionale Bands spielen. Wir haben noch „Die Weißwurschtis“ angefragt aber von denen haben wir noch keine 100-prozentige Zusage. Der Eintritt kostet zwischen 15 bis 20 Euro pro Tag, da ist die Verpflegung schon inbegriffen. Wir rechnen ungefähr mit 450 Leuten. Mit dem Festival wollen wir möglichst groß in die Öffentlichkeit gelangen und Aufsehen erregen. Auf dem DOitNAU soll auch unsere Petition einem Vertreter des bayrischen Landtags übergeben werden. Wie könnt ihr das Engagement zeitlich unterbringen? Wir sind alle gerade in Umbruchsphasen. Anna und ich haben gerade Abi gemacht. Die Franzi hat auch noch Zeit vor ihrem Studiumsbeginn und der Andi orientiert sich gerade neu. Der Daniel ist hier festangestellt. Warum interessiert dich denn gerade die Donau? Die Donau ist so ein wichtiger und bekannter Fluss. Er hat geschichtlich eine Bedeutung, da haben doch schon ganz viele Legenden wie die „Lorelei“ gespielt. Das ist das letzte Stück der Donau, das noch wie damals existiert. Solche Werte muss man doch erhalten. Wie kann man euch unterstützen? Wer nicht auf DOit NAU Festival kommen kann, der kann auf unserer Website die Petition an den Bayrischen Landtag unterzeichnen. Und natürlich im Forum mitdiskutieren und Ideen entwickeln. Zur Rettung der Donau findet ein Info-Abend der Studierendenvertretung der LMU München statt: Montag, 14. Juli, 20:00 Uhr, LMU Hauptgebäude Geschwister-Scholl-Platz 1 (Raum ist ausgeschildert)

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