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„Pharrell Williams will Dich kennenlernen!“

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Du bist in einer Künstlerfamilie aufgewachsen – dein Vater ist Organist, deine Mutter Opernsängerin, deine Schwester Designerin. Was hätten die gesagt, wenn du Versicherungsfachangestellte geworden wärst?
  Das wäre sehr rebellisch gewesen! Ich wollte aber eigentlich auch keine Musikerin werden, sondern Tänzerin. Das war damals meine Art der Rebellion. Ich nahm zehn Jahre Unterricht an der Royal Ballet School in Dänemark und Schweden, ich war gut und dann verletzte ich mich schwer an der Wirbelsäule. Erst danach fing an Musik zu machen. 

Die Musik ist also dein Plan B?
 Um ehrlich zu sein, hatte ich sowas wie einen Plan noch nie. Wenn ich etwas tue, dann zu hundert Prozent. Als das mit dem Tanzen also vom Tisch war, hatte ich nichts. Ich musste mir erstmal wirklich Gedanken machen, was da jetzt kommen soll. Heute vermisse ich das Tanzen kein Stück. Das was ich jetzt tue, entspricht mir mehr, mit Musik kann ich mich viel besser und natürlicher ausdrücken. 

Der Start war trotzdem nicht ganz einfach, oder? Du hast unter anderem Deine erste US-Tour komplett selbst organisiert. Bist du eine Kämpferin? 
Ich bin eine Träumerin, das passt eher. Ich habe eine blühende Phantasie und ich sehe mich in vielen Rollen und Situationen. Da war ich also ohne Manager, Booker oder Agent, aber mit diesem Bild im Kopf von mir auf der Bühne, in so vielen Clubs wie möglich. Ich organsierte also die Tour durch die USA – und wurde dann dort von Sony unter Vertrag genommen.  

Verrückt.  
Das ist das richtige Wort. Es gab da mehrere Situationen, die sehr surreal waren. Zum Beispiel saß ich in New York im Auto, gerade auf dem Weg vom Flughafen zu meiner Wohnung als mein Manager anrief: „Pharrell Williams will Dich kennenlernen. Er hat Deine Songs gehört.“ Wir haben uns dann getroffen und zusammen Stücke geschrieben, die später noch veröffentlicht werden sollen.  

http://vimeo.com/15960873

Du hast ganzschönes Glück, findest du nicht?  
Ja schon, aber ich bringe mich auch wirklich oft in absurde Situationen. Es ist ein bisschen naiv von mir, aber ich träume gern. Und wenn ich diese Träume dann in die Realität umsetze, passieren plötzlich unrealistische Dinge. Wie die Sache mit Pharrell.    

Dein neues Album heißt wie du „Oh Land“ und es sind wunderbare Melodien drauf. Ich als Nichtmusikerin stelle mir das immer sehr schwierig vor - dieses Melodienfinden.  
Überhaupt nicht, die Melodie ist das Einfachste. Sie ist meine Sprache, abstrakt und voller Gefühle. Worte hingegen fallen mir schwer, die sind so direkt. Zuerst kommt also immer die Melodie, und zwar immer und überall. Wenn ich zum Beispiel einen Film sehe, dann fange ich oft an, meinen eigenen Soundtrack dazu zu singen. Oder wenn ich mir Gedanken über etwas mache, dann fällt mir immer eine Melodie ein, bevor ich es in Worte fassen kann. Es mag wie ein Klischee klingen, aber meine Mama hat mir erzählt, dass ich lange vorm Sprechen schon gesungen habe. Und irgendwie ist das auch heute noch so.

Wie merkst du dir denn diese Flut an Melodien?  
Ich singe viel in mein Telefon, sonst würde ich das Meiste vergessen. Gestern war ich zum Beispiel auf einem Hurts-Konzert und mittendrin fiel mir diese Melodie ein. Ich nahm sie sofort auf, kann heute aber nichts mehr erkennen, weil Hurts im Hintergrund so laut waren.   

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


"Oh Land" von Oh Land ist letzte Woche bei Sony erschienen.

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