Wien war bislang wohl kaum auf der Landkarte der attraktiven Outdoor-Kletter-Orte zu finden. Das ändert sich am Wochenende: Da findet in Wien auf dem Platz vor dem Austria Centre der weltweit erste innerstädtische Boulder-Wettbewerb statt. Bouldern steht für Klettern ohne Seil und Gurt an Felswänden oder in Hallen. Alex Zika, der den Bloc Buster organisiert, hat mit jetzt.de über Felsskulpturen und Wettkämpfe gesprochen.
nina-heinrich
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Was ist der Red Bull Bloc Buster?
Das ist ein so genannter Boulder Invitational Contest, bei dem wir einige der weltbesten Kletterer zusammengetrommelt haben. Acht Männer und acht Frauen treten gegeneinander an
Gibt es einen bestimmten Anlass für diese Veranstaltung?
Ein paar andere Kletterbegeisterte und ich haben vor einiger Zeit diese Location vor dem Austria Centre entdeckt, einem der größten Veranstaltungsgelände in Wien. Auf dem Platz davor hat der österreichische Künstler Gottfried Bechthold fünf Felsblöcke von fünf Kontinenten errichtet, die „Interkontinentale Skulptur“. Die Felsen sind circa 5 bis 6 Meter hoch und stammen aus Brasilien, Amerika, der Ukraine, Australien und Marokko. Wir haben versucht, aus allen diesen Ländern auch Teilnehmer zu bekommen, mit Australien hat’s aber leider nicht geklappt.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Klettern unter freiem Himmel in der Großstadt: Der Bloc Buster Contest in Wien
Woher kommt der Name der Veranstaltung?
Bloc ist französisch und bedeutet Felsen, und Buster klang so eingängig nach Hollywood. Red Bull ist der Hauptsponsor.
Auf der Homepage nennt ihr die Veranstaltung „Jam Session“. Warum dieser Begriff und was ist das Besondere daran?
Das Besondere ist, dass die Veranstaltung freier als ein normaler Wettbewerb funktioniert. Wir haben verschiedene Typen von Kletterern hier: Zum einen die Elite aus der Wettkampfszene, zum anderen Leute, denen es nicht um Titel geht, die aber trotzdem harte Sachen klettern. Und alle klettern hier in Wien an einem natürlichen Felsen unter freiem Himmel, nicht wie sonst bei Wettkämpfen an künstlichen Anlagen in der Halle.
Wie läuft der Wettkampf ab?
Wir haben uns ein neues Bewertungssystem ausgedacht, bei dem insgesamt vier Awards vergeben werden. Die Teilnehmer bewerten sich jeweils gegenseitig, es gibt also keine Jury. Es geht nicht darum, wer am schnellsten oder höchsten klettert, sondern um das Wie. Wir vergeben den Style Award für Eleganz, den Sickest Move Award für … na ja, das sehen wir dann ja, und einen No Hand Award. Da springt man mit Anlauf auf den Felsen und guckt, wie weit man kommt. Der Bloc Buster-Award ist die Auszeichnung für den besten Gesamteindruck.
Kletterst du selber?
Ich bin nur ein schwacher Hobbykletterer. Bei der Veranstaltung klettere ich deshalb nicht. (lacht)
Kann man da auch als Laie kommen und sich am Fels versuchen?
Jeder kann kommen und zugucken, der Eintritt ist frei. Aber klettern dürfen nur die Profis.
Der Red Bull Bloc Buster findet am 1. September von 20 bis 22 Uhr in Wien vor dem Austria Centre statt. Weitere Infos gibt es hier.
Bild: Alex Zika