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"Klar, manchmal ist Sex auch romantisch"

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Dein erstes Buch wird in einer Reihe erotischer Romane herausgebracht. Fühlst du dich in dieser Reihe wohl? Ist „Frühling und so“ ein erotischer Roman? Rebecca: Ja, ich fühle mich darin wohl. Das Buch ist nicht nur ein erotischer Roman, sondern in erster Linie ein Großstadtroman und ich wollte, dass das in allen Bereichen so ist – auch wenn es um Sex geht. Dieses junge Mädchen darin – Raquel - probiert sich in allen Bereichen aus und in diesem Jahr liegt ihr Fokus vor allem auch auf Männern. Dadurch nimmt sie andere Dinge, wie die Schule, nicht so wichtig und setzt vielleicht auch falsche Prioritäten. Aber sie lernt daraus auch. Ich finde, mein Roman ergänzt sich gut mit den anderen Büchern der Reihe, weil er jünger ist und frischer, die anderen Sachen sind teilweise auch härter, romantischer oder expliziter. Du hast vor diesem Roman vor allem Tagebuch geschrieben. Was war das für ein Schritt für dich, plötzlich ein Buch zu schreiben? Angefangen hat es damit, dass ich einige meiner Tagebuchauszüge an den Verlag geschickt habe. Als die mir zugesagt haben, habe ich begonnen, die ersten 50 Seiten des Romans auch aus meinem Tagebuch zu kompilieren. Aber das hat sich dann immer weiter entwickelt und ich habe auch mit meinen eigenen Erfahrungen gespielt, die Charaktere entwickelt und das Ganze mit der Zeit immer fiktionaler angelegt. Deshalb ist es dann im Endeffekt auch eine fiktionale Geschichte geworden und nicht meine. Die Figur der Raquel ist auch völlig anders als ich.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Man sagt ja, es gäbe nichts Schwierigeres, als locker und entspannt über Sex zu schreiben. Ist es dir denn schwer gefallen, über Sex zu schreiben? Nein. Weil ich glaube, dass das ein ganz normaler Bestandteil des Lebens in diesem Alter ist. Man hat zum ersten Mal Sex, man probiert sich aus. Die Sexszenen, die in meinem Buch vorkommen, sind auch sehr authentisch und nicht deshalb in dem Buch, um besonders gewagt oder explizit zu schreiben, sondern möglichst lebensnah, authentisch und passend. In dem Alter ist Sex noch ein Prozess, man probiert sich aus und tastet die Grenzen ab. Es wäre mir auch gar nicht eingefallen, pornografisch zu schreiben, weil es dazu einen ganz anderen Erfahrungshorizont benötigt. Mir kam die Beschreibung von Sex im Buch sehr nüchtern vor. Ja klar, es steht so in dem Buch, wie ich es von meinen Freunden und mir auch kenne. Manchmal ist Sex auch romantisch – klar. Aber manchmal auch scheiße und das ist ja auch realistisch, was man da erlebt. Wie nahe an dir ist das Buch denn? Was die Umstände betrifft, dass es in Berlin spielt und auch das soziale Umfeld, das ist schon stark an das angelehnt, was ich und was meine Freunde erleben. Aber dadurch, dass ich die Charaktere weiterentwickelt habe und die Figuren sich verselbständigt haben, denke ich, dass Raquel sehr anders geworden ist als ich, und ich sie auch von außen betrachten kann. Je weiter das Buch fortgeschritten ist und je mehr ich geschrieben habe, desto äußerlicher war der Blick auf sie. Wie ist denn die Figur der Raquel entstanden? Das kam von selbst. Am Anfang dachte ich, dass sie mir sehr ähnlich ist. Aber irgendwann wurde sie mir fremd und ich habe sie eher nur noch beobachtet. Manchmal habe ich sogar Angst um sie, weil sie immer wegrennt und so viel macht, dass sie gar nicht mehr zur Ruhe kommt und in gewisser Weise auch sehr oberflächlich ist, immer Bestätigung bei anderen sucht und darüber ihre Freunde und andere wichtige Dinge vernachlässigt. Hattest du auch mal ein ungutes Gefühl, dass du vielleicht zu viel von dir in das Buch packst? Ja, klar. Manchmal ging mir auch alles wirklich zu nahe und ich hatte Probleme damit, dass ich mich plötzlich mit ihren Problemen beschäftigt habe, als wären es meine. Oder wenn ich auf einmal dachte, ich wäre in einen Typen verliebt, obwohl das nur jemand ist, den ich abgebildet hatte und die eigentliche Geschichte bei mir schon zwei Jahre her war. Hatten deine Eltern ein Wörtchen mitzureden? Nein. Meine Eltern waren auch die einzigen aus meinem engsten Bekanntenkreis, denen ich das Buch während der Entstehung nicht zum Lesen gegeben habe. Sonst haben es alle gelesen: meine Freunde, meine Schwester, mein bester Freund. Meine Eltern haben es erst gelesen, als es fertig war und das war mir auch wichtig. Aber sie haben dich unterstützt? Klar – nach dem ersten Schock. Am Anfang dachten sie, dass es ein pornografisches Skandalbuch wird und haben mich gefragt, ob ich mir auch wirklich sicher bin, dass ich das will. Aber im Endeffekt würden sie auch zu mir stehen, wenn ich ein pornografisches Skandalbuch geschrieben hätte.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das Buch "Frühling und so" von Rebecca Martin ist in der Anais-Reihe vom Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf erschienen.

Text: christina-waechter - Foto: privat

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