Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Interview: Wir treffen den Kern der Jugendkultur

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Aus dem „Fernsehen für die Generation @“ wird „Europas Computerspielesender“: Seit dem Relaunch am Freitag dreht sich beim interaktiven Jugend-TV-Sender Giga fast alles um das Thema „Gaming“. So nennt es Jens Hilgers. Der 30-Jährige ist seit kurzem Giga-Geschäftsführer. Über seine Firma Turtle Entertainment hat er ein Drittel des Senders gekauft. Mit dem Unternehmen betreibt er auch die Electronic-Sports-League (ESL), eine Art Bundesliga der Computerspieler.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wird Giga jetzt zum Zockerkanal? Wir verstehen uns als Programm für eine Zielgruppe zwischen 14 und 34 Jahren und setzen dabei stark auf das Thema Gaming – stärker als das bisher gemacht wurde. Das heißt aber nicht, dass wir ein reiner Zockersender sind. Wir wollen uns mit Gaming als Jugendkultur beschäftigen. Wir werden Spiele vorstellen und den Markt beobachten genauso wie wir Top-Spieler aus dem E-Sport präsentieren und von wichtigen Turnieren berichten. All das, was eben Jugendliche interessiert. Am Tag des Relaunches zeigt Giga fünf Stunden E-Sport am Stück. Sieht das Programm dann jeden Tag so aus? Wir werden den Anteil an E-Sport im Programm deutlich erhöhen, weil wir glauben, dass die Stars des elektronischen Sports wichtige Botschafter in Sachen Computerspiel-Kultur sind. Das wird dem Sender auch ein neues Gesicht geben, das er so bisher nicht hatte. Live und exklusiv z.b. von der Europameisterschaft des E-Sports zu berichten, ist etwas absolut einmaliges. Wir wollen zeigen: Wir sind das ESPN des Gaming, der Computerspielesender in Europa. Wie viele Leute gibt es denn, die sich Übertragungen von Computerspielen im Fernsehen ansehen wollen? Wenn man die Benutzer von Konsolen mitrechnet, sehe ich in Deutschland eine Zielgruppe von ca. 10 Millionen Gamern. Innerhalb dieser Zielgruppe gibt es sowohl die Hardcore Gamer, als auch die ambitionierteren und die Casual Gamer. Mit unseren Formaten sprechen wir nun jedes dieser Segmente an decken das gesamte Feld an Computerspielebezogenen Themen vollständig ab. Als Giga 1998 auf Sendung ging, wollte es „das Fernsehen für die Generation @“ sein. Heute sieht sich Giga als Sprachrohr der Computerspieler-Kultur. War die Neuausrichtung nötig? Ich sehe das weniger als Notwendigkeit, sondern vielmehr als natürliche Entwicklung. Als Giga angefangen hat, hatte es in seiner Form absolut eine Berechtigung. Damals war das Internet in seiner Aufbruchphase. Und die Art, wie bei Giga Netzreporter eingesetzt wurden und das Publikum interaktiv an den Sendungen teilnehmen konnte, war etwas völlig neues in Verbindung mit eben dieser neuen Plattform Internet. Da sich das Internet so schnell entwickelt hat, hat es ständig neue Innovationen hervorgebracht und die Kommunikationsgewohnheiten der Jugendlichen komplett geändert. Heute haben Computerspiele diese Rolle: sie forcieren die technische Weiterentwicklung im Computerbereich und vor allem die Online- und Multiplayerspiele stellen Jugendlichen ständig vor neue Herausforderungen. Wir beschäftigen uns also bei Giga mit einem brandaktuellen Thema, das die Jugendlichen mitprägen wird. Als im Herbst der TV-Kanal „Das Vierte“ auf Sendung ging, verlor Giga seinen Platz im Kabelfernsehen und ist seitdem nur noch über Satellit zu empfangen. Bleibt es dabei? Bisher sendet „Das Vierte“ noch jeden Nachmittag drei Stunden die Show „Giga Green“. Ob das erhalten bleibt, liegt an NBC Universal. Aus Köln senden wir 24 Stunden täglich das eigentliche GIGA Programm über den Satelliten Astra-Digital. Fast sieben Millionen Menschen können uns damit in Deutschland empfangen. Wichtiger in der Zukunft ist für uns das sogenannte IP-TV, also der Verbreitungsweg über das Internet. 90 Prozent unserer Zielgruppe haben schon jetzt den nötigen Breitband-Internetzugang. Wir sind uns sicher, dass unsere Zuschauer in Sachen IP-TV Vorreiter sein werden. Deswegen bieten wir auch extra dafür einige Zusatzdienste: Der Zuschauer kann sich zum Beispiel die Kameraperspektive selbst wählen. Ihre Kollegen von der amerikanischen E-Sports-Liga CPL haben vor kurzem einen Vertrag mit dem Sender MTV geschlossen. Ist das nicht auch Ihr Ziel? E-Sport auf einem richtig großen Sender? Was in den USA passiert, ist ein Schritt von null auf hundert. Bei uns in Europa wächst der E-Sport bereits seit längerer Zeit wesentlich kontinuierlicher in Hinsicht auf TV Übertragungen. Das hat angefangen mit einer ersten E-Sport-Sendung auf GIGA vor 2 Jahren. Mittlerweile übertragen wir die Finalspiele der deutschen E-Sport-Liga ESL live im Internet und jetzt natürlich auch auf GIGA Digital Ich denke, dass Giga mit diesem Schwerpunkt sehr gut aufgestellt ist. Der MTV-Deal zeigt ja auch eins: Mit dem Thema Gaming treffen wir den Kern dieser Jugendkultur. Einer sehr männlichen Jugendkultur übrigens. 98 Prozent der interessierten Gamer sind Jungs. Tendenz fallend .

  • teilen
  • schließen