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Mitten in Berlin, dort wo Kreuzberg an Mitte grenzt, unweit der alten Grenzlinie, zwischen grauen Hochhäusern und dreigeschossigen 90er-Jahre-Blockbauten, liegt inmitten des obskuren Stadtrandindustriegebietflairs der Veranstaltungsort. Die Kreuzberger Waldorfschule wirkt wie ein gestrandetes Raumschiff: Groß, bunt, asymmetrisch, wie von einem anderen Planeten. Wie aus einer anderen Zeit hingegen wirkt die Veranstaltung, die hier stattfindet, allem voran ihre Teilnehmer. In der Aula des Schulgebäudes spricht gerade ein weißrussischer Atomphysiker über die Tage, das Chaos und die unbeholfenen Maßnahmen nach Tschernobyl. Im Publikum kuscheln sich Dreadlocks mit kleinen Glöckchen an hennarotes Haar, barfuß natürlich, Ehrensache.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Es wäre ein Einfaches hier Gestrige auszumachen, 80er-Jahre- Aktionismus zu finden und Menschen, die allen Ernstes glauben, es gäbe objektiv „Gutes“ in dieser Welt und sie selbst seien die „Guten“, allein weil sie hier sitzen und Fähnchen mit den Logos der großen deutschen Stromkonzerne ausschneiden, um sie später in Scheiße zu stecken. Wenn man jedoch etwas genauer hinsieht und mit einigen der über 150 Teilnehmern aus, fast, der ganzen Welt spricht, trifft man junge Klimawechsellobbyisten, grüne Kampagnenmanager und Nobelpreisträger, die trotz des hohen Alters teilnehmen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie heißt du? Danijela Anastasov Wie alt bist du? 23 Wie engagierst du dich in der Umweltbewegung? Ich studiere Biologie mit dem Schwerpunkt Umweltschutz. Ich komme aus Novi Sad, das ist in Serbien-Montenegro, und engagiere mich in der dortigen Umweltbewegung. Bei uns gibt es gerade Pläne, Atomkraftwerke zu bauen für die Zeit, in der es keine Kohle und kein Öl in unserem Land mehr gibt. Deshalb müssen wir jetzt reagieren und jetzt Alternativen aufzeigen. Ich denke, Energiegewinnung durch Biomasse wäre für unser Land die beste Lösung. Was hast du dir von dem Kongress versprochen? Ich hoffe, dass wir eine Art Netzwerk zu Klimafragen etablieren können und so größeren Einfluss auf diese Entscheidungen bekommen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie heißt Du? Karim Harris Wie alt bist du? 28 Wie engagierst du dich in der Umweltbewegung? Ich arbeite für das Climate Action Network, eine NGO in Brüssel und wir betreiben Lobbyismus zum Themenfeld Klimawandel um bessere Regelungen zu erwirken und mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema zu schaffen. Was hast du dir von dem Kongress versprochen? Ich bin aus Brüssel hier her gekommen um darüber zu sprechen, wie der Klimawandel mit Energieversorgung und regenerativen Energien zusammenhängt. Wir hoffen, hier unsere Botschaft unter die Leute zu bringen und Kontakte mit Jugendlichen zu knüpfen. Wir wollen in Zukunft gemeinsam mit Jugendlichen aktiv werden und mit ihnen zum Thema Klimawandel arbeiten. Und da sind erneuerbare Energien, um die es hier ja geht, natürlich ein wichtiges Thema.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie heißen Sie? Hans-Peter Dürr Wie alt sind Sie? 76 Wie engagieren Sie sich in der Umweltbewegung? Ich arbeite im Augenblick eher zum Thema Krisenprävention. Aber ich denke durchaus, dass wir ein Leben führen, das nicht verallgemeinerungsfähig für die ganze Welt ist. Das geht nicht, das wird zu Konflikten führen. Wir müssen also einen Lebensstil entwickeln, der allgemein kompatibel ist. Nicht nur mit anderen Menschen zusammen zu leben, sondern sich auch als Teil eines Biosystems zu begreifen, in das man eingebettet ist. Wenn wir keine Achtung haben, vor dem von dem wir leben – dann zerstören wir uns selber. Was haben Sie sich von dem Kongress versprochen? Einfach mal mit jungen Leuten zusammen zu kommen, die die Idee weiterführen. Es macht ja keinen Sinn, wenn nur wir Älteren das sagen. Ich habe zum Teil den Eindruck, dass die Jugendlichen denken, die Probleme sind unlösbar und wir können sie nicht lösen. Und das wäre eine Katastrophe. Es ist wichtig, dass die jungen Menschen, für die die Zukunft sehr wesentlich ist, die Gefahren erkennen. Prof. Dr. Hans-Peter Dürr ist Mitglied des Club of Rome. Dürr erhielt 1987 den Alternativen Nobelpreis, mit der wissenschafts- und forschungskritischen internationalen Gruppe Pugwash, der er angehört, im Jahr 1995 den Friedensnobelpreis und 2004 das Große Bundesverdienstkreuz.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie heißt Du? Achim Riemann Wie alt bist du? 35 Wie engagierst du dich in der Umweltbewegung? Ich arbeite beim Umweltnetzwerk Niedersachsen. Einer unserer Schwerpunkte ist die Hilfe für Weißrussland, aber wir arbeiten auch zu Globalisierung und gehen auch mit Kindern in die Natur. Das Thema Tschernobyl und Atomkraft berührt uns aber schon besonders. Was hast du dir von dem Kongress versprochen? Hier sind viele Jugendliche und ich würde hoffen, dass sie nach Hause fahren und hinterher in ihrer Schule anfangen, die Hilfe für die Tschernobyl-Betroffenen in Weißrussland zu unterstützen und eine Patenschaft für eine Strahlenmessstelle in einer weißrussischen Schule übernehmen. Das wäre schön, wenn hier einige selbst aktiv werden.

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Illustration: Julia Schubert

Wie heißt Du? Christian Noll Wie alt bist du? 25 Wie engagierst du dich in der Umweltbewegung? Ich arbeite als freier Mitarbeiter als Campaigner bei der BUNDJugend und bin dort verantwortlich für die Ökostrom-Kampagne. Bei der Kampagne geht es darum, jüngere Zielgruppen anzusprechen, den Stromanbieter zu wechseln. Das ist ein einfacher Beitrag, den jeder zum Atomausstieg leisten kann. Was hast du dir von dem Kongress versprochen? Ich will hier versuchen, unter den Teilnehmern des Kongresses eine Zielgruppe zu erreichen, die als Multiplikator fungiert und die die Kampagne weiter trägt. Das ist mein Anliegen hier.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie heißen Sie? Thama-ini Kinyanjui Wie engagieren Sie sich in der Umweltbewegung? Ich entwerfe und stelle kleine Solarsysteme [im Hintergrund, die Red.] her, die Elektrizität aus Solarenergie auch für Menschen mit sehr geringem Einkommen ermöglichen. Wir versuchen vor allem, den Menschen in Afrika – ich selbst komme aus Kenia – diese Technologie zur Verfügung zu stellen. Was haben Sie sich von dem Kongress versprochen? Ich mag die Arbeit mit den jungen Menschen. Sie haben die Möglichkeit, die Welt zu verändern. Ihnen dieses Projekt vorzustellen, ist also besonders wichtig. Photos: Daniel Erk

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