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Fantastische Zeichen: Inga Humpe über die Schönheit des Moments und Texte für Frauen

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Inga, tut man der Platte Unrecht, wenn man sie als weiteres Party-Album bezeichnet? Nein. Es gab bei dieser Platte auch einen Untertitel, wonach das Album wie eine spirituelle Party sein sollte. Eine Reise mit Geist und Körper. Dabei sollte man sich bewusst werden, dass wir mitten im Leben drin sind. Auch wenn nicht alles nach Plan läuft. Wenn sich ab und zu Probleme und Schwierigkeiten in den Weg stellen. Wie der Tod etwa. Das gehört zum Leben dazu. Ich glaube aber, dass man das alles nicht mit dem Verstand erfassen kann. Wie es so viele unerklärliche Dinge gibt.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Zum Beispiel? Zum Beispiel Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit. Weil in einem Moment sagt man jetzt ist Gegenwart, aber eigentlich ist sie ja schon wieder Vergangenheit. Und Zukunft gibt es eigentlich gar nicht. Die ist ja nur im Kopf existent. Ich finde es interessant mit so was zu spielen. Die Zukunft, die es gar nicht gibt, kann ja auch ein sehr beruhigender Gedanke sein, weil sich damit etwaige lästige Planungen erledigen würden. Auf alle Fälle. Von zu festen Vorstellungen auszugehen ist nicht immer gut. Es war also nicht geplant, fünf 2raumwohnung-Platten in sechs Jahren zu produzieren? Nein, aber wir haben eben eine kreative Phase. Wobei ich keine Sorge habe, dass die sich legt. Denn je mehr man schreibt, umso mehr Ideen kommen auch. Gut, wir haben 2006 nur die Festivals gespielt, um uns wirklich auf das Album konzentrieren zu können. "Ich übe meine Nerven schonen" heißt es in einem der neuen Songs Und das habe ich echt gemacht. Mit Meditation. Ich bin immer mit vielen Leuten zusammen. Für mich waren dann diese Momente, in denen ich ganz allein bin, etwas Besonderes. Das tut mir gut und ich merke wie ich regeneriere.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Vor ein paar Jahren hast du mal festgestellt, dass du deine Texte speziell für Frauen schreibst. Auch deshalb, weil Frauen beruflich nach wie vor benachteiligt seien. Hat sich das deiner Meinung nach im nunmehrigen Land der Kanzlerin verändert? Gesamtheitlich gesehen hat sich das seit damals schon ein wenig gebessert. Aber die Frauen müssen das selber in Angriff nehmen. Wir müssen den Weg selber ebnen. Ich versuche mit meinen Texten die Frauen aufzubauen. Wobei es in den Texten zwar um weibliche Aspekte geht, die aber auch in der Welt der Männer existent sind. Männer haben ja auch eher ein Problem über ihre Gefühle zu sprechen. Das ist doch ein Klischee. Selbst Michael Ballack hat nach dem WM-Aus sehr schön geweint Aber generell ist das für Männer in der Gesellschaft wirklich noch sehr schwierig. Für viele jedenfalls und besonders für ganz junge. Frauen sollten Männer auch bestärken, diese Gefühle zuzulassen. Das ist überhaupt nicht unmännlich. Wo nimmst Du diese männliche Verklemmtheit denn am krassesten wahr? Zum Beispiel bei all den kleinen Hiphop-Boys. Da merkt man doch, dass die ein extremes Problem haben. Vielleicht sollten die jungen Herren einfach mal in ein 2raumwohnung-Konzert gehen und ein bisschen küssen. Ja, das ist doch ein fantastisches Zeichen von Zärtlichkeit. Und für mich ist das bei unseren Konzerten immer wieder schön zu beobachten,­ auch wenn die Leute weinen. Toll, wenn man so etwas mit Musik auslösen kann. Hier kannst du das Video zur neuen Single Besser gehts nicht anschauen. Das neue 2raumwohnung "36 Grad" erscheint am 2. Februar bei Labels Music, Zur Veröffentlichung des neuen Albums wird es einige "Vorhör-Partys" geben: 19. Januar: Frankfurt, Club 78, 20. Januar: Dresden, Fahrenheit 100, 26. Januar: Köln, Blue Lounge, 27. Januar: Hamburg, PIT, 28. Januar: Berlin GMF / Cafe Moskau, 01. Februar: München, Soul City, 02. Februar: Nürnberg, Planet/ Rosa Planet Tourdaten: 07. März: Leipzig, Werk 2 08. März: Nürnberg, Hirsch 10. März: Friedrichshafen, Bahnhof Fischbach 12. März: Stuttgart, Theaterhaus 16. März: München, Muffathalle 17. März: Dresden, Schlachthof 19. März: Bielefeld, Ringlokschuppen 20. März: Köln, E-Werk 21. März: Hannover, Capitol 22. März: Bremen, Modernes 24. März: Essen, Weststadthalle 25. März: Frankfurt am Main, Mousonturm 27. März: Hamburg, Große Freiheit 29. März: Berlin, Columbiahalle Fotos: Olaf Blecker

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