Wie viele Stunden schläfst du denn?
Ich brauche viel Schlaf, zehn Stunden! Von irgendwo muss die Energie ja kommen.
Deine ersten Tracks sind aus dem Jahre 1999. Jetzt bist du 25. Ganz schön früh angefangen, oder?
Ich komme eigentlich aus der Graphik- Ecke. Angefangen habe ich mit den Graffitis. Dass ich gerne zeichne, habe ich schon in der Schule bemerkt. Als Arbeit betrachtet habe ich dieses Hobby dann mit 16. Seit ich 19 bin mache ich mehr Musik.
Irgendwann habe ich dann Flyer für Partys entworfen, später auch das Album-Artwork für befreundete Bands. Ich habe mir alles selbst beigebracht, Schritt für Schritt. Schließlich habe ich das Warm-Up für die „Rumble in the Jungle“-Partys in Paris gemacht, und ab da wurde ich zu kleineren Veranstaltungen als DJ gebucht.
Darüber bin ich dann ernsthaft zum DJing gekommen. Und dann hatte ich eben die Idee, beides zu verbinden, so wie bei meinem neuen Album [erscheint am 18.01., d. Red.]. Ich bin aber ständig auf der Suche nach neuen Ideen. Ich könnte mir auch vorstellen, Stühle oder Klamotten zu entwerfen.
War das schwierig, so als junges Mädchen in der männlich-dominierten HipHop-Szene?
Dass ich ein Mädchen bin, ist gar nicht so das Problem. Ich fand es schwierig, gar nicht bekannt zu sein. Man muss sich daran gewöhnen, dass viele Leute z.B. aus Neid schlechte Dinge über dich sagen, aber auf solche Dinge sollte man nicht achten. Sonst könnte man ja gar nichts mehr tun. Du musst dir erst einen Namen machen und dafür sorgen, dass die Leute dich erkennen. Das war schon manchmal schwer. Aber oft war mir das auch egal, ich hatte einfach sehr viel Spaß. Am Anfang kam ich nicht mal mit der Technik klar, aber ich habe einfach mit den Leuten gefeiert. Meine ersten Anfänge habe ich nicht in Paris, sondern in Montpellier, Südfrankreich, gemacht. Dann bin ich nach Orleans und Paris gegangen.
Für mich war das ein Riesenglück, mit meinen Freunden zusammen zu sein, Graffitis zu sprühen und aufzulegen. Ich wusste damals noch nicht genau, was ich wollte, aber sehr genau, was nicht.
Und was wolltest du nicht?
In der Fabrik arbeiten. Oder in der Bank.