Die Jugenkonferenz "Come In. Go Fair!" will den Welthandel verändern
Die Jugenkonferenz "Come In. Go Fair!" will den Welthandel verändern
Wie könnte Handel mit den Ländern im Süden fair organisiert werden? Ist Gentechnik ein Mittel gegen den Hunger? Welche Rolle spielt die Welthandesorganisation (WTO) in der Agrarpolitik?´Um solche Themen geht es auf der internationalen Jugendkonferenz "Come in. Go fair!" vom 30. Juni bis 2. Juli 2006 bei Salzburg. Über Vorträge, Workshops und Diskusssionsrunden können junge Menschen zwischen 14 und 25 in die Globalisierungsthematik eintauchen und sich austauschen. Veranstalter sind der deutsche und der Österreichische Dachverband der Weltläden, organisiert wurde die Konferenz von deutschen und österreichischen Jugendlichen. jetzt.de sprach mit Andrea Milcher, Initiatorin der Jugendkonferenz.
jakob-schrenk
Teile diesen Beitrag mit Anderen:
Weltladen - gibt es das überhaupt noch?
Aber natürlich. Allein in Deutschland haben wir über 800 Läden. Und es kommen stetig Neue dazu. Unser Gesamtumsatz liegt bei etwa 60 Millionen Euro.
Trotzdem: Weltladen klingt nach siebziger oder achtziger Jahre. Frauen in Latzhosen, Männer mit Bart und langen Haaren, die heute wahrscheinlich schon ziemlich grau sind.
Dieses Image hängt den Weltläden bis immer noch nach, obwohl sehr viele heute ganz anders aussehen. Wir arbeiten auch daran, noch mehr engagierte Jungendliche für uns zu begeistern.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Teilnehmer
Wie?
Zum Beispiel, indem wir Praktikums-Stellen anbieten, für die sich über Tausend Jugendliche beworben haben. Und natürlich durch unsere Jugendkonferenz an diesem Wochenende.
Da wird unter anderen über die WTO geredet, über Gentechnik. Typische Themen von Attac.
Wir sehen uns aber nicht als Konkurrenz sondern als Ergänzung, die Leute von Attac machen ja auch auf der Jugendkonferenz mit. Vielleicht ist das Besondere von uns, dass wir einerseits eben auch politisch sind und dass wir Bildungsarbeit machen, dass das Politische gleichzeitig aber auch immer ganz konkret ist. Auf der Jugendkonferenz diskutieren wir beispielsweise mit Bananenproduzenten aus Lateinamerika über fairen Handel. Und ganz konkrete Arbeit ist natürlich auch die Arbeit in unseren Läden.
Hilft das denn? 60 Millionen Euro sind wenig in Vergleich zu den 60 Milliarden Dollar, die Bill Gates jetzt unter anderen für seine Entwicklungshilfe-Projekte zur Verfügung hat.
Natürlich hätten wir auch gerne die ein oder andere Milliarde. Aber bei uns geht es nicht darum, irgendwo eine Menge Geld reinzustecken. Es geht darum, konkret und langfristig Strukturen im Welthandel zu verändern. Und unserer Meinung nach ist das auch für junge Menschen ein enorm wichtiges und spannendes Thema.
Weitere Infos unter fairjobbing.net
Fotos: textkontakt.de