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Der Landtag ist eigentlich für die Menschen da

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Tina Pickert Wie findest du die Idee zu dem Studierendenparlament? Der Landtag ist eigentlich für die Menschen da. Man kann da immer hingehen, wenn man sich anmeldet, und sich in Plenums- und Ausschuss-Sitzungen reinsetzen. Das wissen die Leute viel zu wenig. Deshalb finde ich das Studierendenparlamet eine super Idee von den Grünen. Die sind die einzige Fraktion, die so etwas organisiert. Ich hoffe es kommen genügend Leute. Leider interessiert viele Studenten das Thema Studiengebühren nicht. Viele nehmen es nicht so ernst, ihnen sind andere Sachen wichtiger oder sie denken, ihre Eltern würden es ja eh zahlen. Warum gehst du dahin? Weil ich gegen Studiengebühren bin und mich das Thema interessiert. Ich möchte gerne noch mehr erfahren und beim Studierendenparlament sind kompetente Leute, die sich auskennen und man kann selbst mitdiskutieren. Ich finde die Gebühren, so wie sie jetzt geplant sind, unsinnig und glaube, dass sie die soziale Kluft erhöhen werden. Schon jetzt studieren nur 12 Prozent Arbeiterkinder an der Uni München. Die Gebühren würden die soziale Kluft noch mehr vergrößern. Wenn man die Gebühren nicht zahlen kann, muss man einen Kredit aufnehmen. Ausnahme: man hat noch zwei weitere Geschwister – egal wie reich die Eltern sind. Das finde ich ungerecht. Außerdem würde man mit einem Berg Schulden ins Leben starten, wenn man mit 28 Jahren endlich fertig ist und sich eigentlich etwas aufbauen will. Viele müssen dann nicht nur das Bafög, sondern eben auch den Kredit zurückzahlen. Oder man muss neben dem Studium noch mehr arbeiten, wodurch sich das Studium weiter verlängert. Es wird argumentiert, durch die Gebühren werde die Ausbildung besser und man muss die Kredite erst zurückzahlen, wenn man verdient. Ob die Ausbildung an der Uni besser wird, weiß man jetzt aber noch nicht. Und das mit den Krediten, das ist richtig, aber in anderen Ländern, in denen es schon länger Studiengebühren gibt und die ja auch immer als Argument für die Einführung herhalten, gibt es im Gegenzug ein breit gefächertes Stipendienangebot. Das existiert hierzulande noch kaum. Ich finde, in Deutschland müsste zuerst das Stipendienangebot ausgebaut, bevor die Gebühren eingeführt werden, denn das dauert sicher einige Jahre. So wird es aber leider nicht sein. Hast du selbst konkrete Forderungen dabei, wenn du am Freitag in den Landtag gehst? Wenn ich gewusst hätte, dass Studiengebühren kommen, hätte ich mich vielleicht anders entschieden. Ich wäre vor allem nicht nach München gezogen, weil es hier besonders teuer ist. Aber als ich mit dem Studium angefangen habe, gab es die Debatte noch nicht. Das finde ich unfair. Deshalb fände ich es gut, wenn bereits Studierende von den Gebühren ausgenommen werden. Ich glaube aber nicht, dass es darum in dem Forum zur Hochschulfinanzierung gehen wird. Was erhoffst du dir von dem Studierendenparlament? Glaubst du, ihr könnt was bewirken? Ich fürchte nein. Zumindest was die Studiengebühren angeht. Bei den anderen Themen kenne ich mich nicht aus und die interessieren mich auch nicht so. Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Herr Goppel, wird zwar anwesend sein, aber ich glaube nicht, dass er sich beeindrucken lässt. Vor kurzem gab es bereits eine Anhörung vor dem Hochschulausschuss im Landtag, zu dem Studentenvertreter aus ganz Bayern eingeladen waren. Ich war da als Zuhörerin dabei und hatte nicht das Gefühl, als würde das etwas nützen. Andererseits wurden bei einer anderen Sitzung des Ausschusses, bei der ich auch war, Vorschläge der Studenten von der Anhörung angenommen. Man wird also sehen. Aber die Studiengebührung sind unabwendbar, fürchte ich.

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