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Der Ball, der alles sieht

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jetzt.de: Jonas, das Video von deiner "Ball Camera" hat, Stand 18. Oktober, schon mehr als 1,8 Millionen Klicks auf Youtube. Wann hast du’s frei geschaltet?
Jonas Pfeil: Vergangenen Donnerstag.  

Wie erklärst du dir das große Interesse an dem Ball?
Naja, er scheint gagdetmäßig in die Zeit zu passen. Und die Menschen fotografieren viel und gerne.  

Wie kam es zu dem Ball?
Ich war in Neuseeland und habe dort studiert. Von dort bin ich mit Freunden nach Tonga geflogen, eine coole Inselgruppe in der Südsee. Wir waren wandern und ich habe normale Panoramas mit vielen Einzelbildern gemacht, die ich nachher mit einer Stitching Software zusammengebaut habe. Das ist anstrengend und man muss alle Bilder erwischen. Als wir damals vom Berg runter sind, dachte ich: Es wäre toll, wenn man die Kamera für das Panorama einfach hochwerfen könnte.  

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Du wolltest das perfekte Panorama fotografieren?
Wenn du Einzelbilder machst, dauert es ewig, bis das Panorama steht. Mit der Idee ging es mir weniger um die Perfektion als darum, dass es schnell geht.  

Was ist in dem Ball drin?
36 kleine Kameras, ein Haufen Elektronik und ein Käfig für die Batterien.  

Wie ist das zusammengebaut?
Mit einem 3D-Drucker haben wir drei große Plastikteile mit den Aussparungen für die Kameras „drucken“ lassen. Die Teile werden tatsächlich fertig gedruckt – mit Spangen und Federn und Bügeln zum Festhalten der Kameras. Die Teile fügt man zusammen und hat schon den Ball.  

Das Video:
http://www.youtube.com/watch?v=Th5zlUe6gOE
Wie geht das, dass die Kamera am höchsten Punkt der Wurfparabel auslöst?
Ein Beschleunigungssensor misst die Beschleunigung beim Abwurf. Wenn man die kennt, kann man den höchsten Punkt ziemlich leicht ausrechnen.  

Hast du schon Anfragen von Leuten bekommen, die die Kamera kaufen wollen? Ja, es kommen Anfragen. Es wäre auch schön, wenn was draus wird. Wegen der Kameramodule müsste man das aber groß aufziehen – für ein paar wenige Module wäre die Produktion zu teuer.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Jonas, fotografiert von seinem Kameraball

Was könnte man mit der Ball Camera alles machen?
Eventuell könnte man archäologische Stätten dokumentieren, um Übersicht zu gewinnen. Oder, ganz klassisch: Panoramabilder. Die wollen viele machen!  

Oder Gruppenfotos.
Ja, die sind damit lustig. Normalerweise kucken alle direkt in eine Kamera. Mit dem Ball kann man auch im Kreis stehen, ganz verstreut. Das Schöne an der Kamera ist aber vor allem, dass man sich, wenn man die zusammengestitchten Bilder ansieht, wieder komplett in die Situation versetzen kann. Man geht in das alte Bild und sieht, wer hinter einem war. Man kann sich umkucken und den Ort reproduzieren, an dem man war. Das finde ich am tollsten. 

Mehr auf jonaspfeil.de/ballcamera.

Text: peter-wagner - Fotos: jonaspfeil.de/ballcamera

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