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Brit Awards statt Fish & Chips

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Gitarrist Andrew White, Keyboarder "Peanut" und Bassist Simon Rix (v.l.n.r., Foto: kaiserchiefs.co.uk) Ihr habt bei den Brit Awards drei Preise gewonnen. Oasis waren in den gleichen Kategorien nominiert. Wie fühlt es sich an, erfolgreicher als Oasis zu sein? Simon (lacht): Das ist das Ende ihrer Karriere. Andrew: Das war super, weil es uns gezeigt hat, dass wir auf einem neuen Level sind. Wir gehören wohl jetzt zu den großen Bands, statt nur eine große kleine Band zu sein. Es geht gar nicht darum, jemand anderen in irgendeiner Kategorie zu schlagen, sondern mehr darum, bemerkt und honoriert zu werden. Hat sich dadurch etwas für euch verändert? Bekommt ihr jetzt bessere Garderoben oder mehr Groupies? Simon: Das hat sich in den letzten Monaten sowieso geändert. Andrew: Die Leute werden uns jetzt wohl öfter erkennen. Vorher haben sie nur unseren Sänger Ricky erkannt. Simon: Als ich das letzte Mal in unsere Stadt gegangen bin, haben mich richtig viele Leute erkannt – das war eine neue Erfahrung. Hey, und wir haben einen neuen Tourbus bekommen. Aber den hätten wir wahrscheinlich auch so gekriegt. Habt ihr Angst vor dem Coldplay-Effekt? Die haben auch einen rasanten Start hingelegt und wurdem vom Geheimtipp schnell zum Massengeschmack. Jetzt kann sie keiner mehr richtig leiden. Andrew: Klar haben wir Angst davor. Deshalb vermeiden wir, überall zu sein. Vor allen Dingen in England ist das wichtig, da sind wir gerade überall: im Radio, im Fernsehen, in den Magazinen ... Simon: Wir werden irgendwann abtauchen, damit die Leute nicht übersättigt werden. Etwas Ähnliches passiert ja auch gerade mit James Blunt. Den haben alle satt, weil er überall ist. Ihr seid jetzt seit zwei Jahren fast ununterbrochen auf Tour. Was war euer schlimmstes Erlebnis? Simon: Ehrlich gesagt, lief die Tour bis jetzt sogar richtig gut. Kein Vergleich zu den Touren mit unserer alten Band. Da ging dauernd was schief. Da sind wir zum Beispiel zu Konzerten hingefahren und haben dort herausgefunden, dass wir gar nicht gebucht waren. Die Kaiser Chiefs scheinen unter einem guten Stern zu stehen. Bis jetzt läuft alles ziemlich glatt. Kleiner Nachtrag: Bei dem Konzert am Montag in München fiel zweimal für mehr als zehn Minuten der Strom aus und die Band musste ihr Konzert unterbrechen. Soviel zu "bisher lief alles glatt". Wollen wir mal hoffen, dass die Frage keine Pechsträhne ausgelöst hat. In einem Interview habt ihr gesagt, euer Plan ist es, nach dem zweiten Album aufhören. Steht dieser Plan noch oder ist das Projekt Kaiser Chiefs zu erfolgreich? Simon: Das war eigentlich nur ein Witz, den blöderweise alle ernst genommen haben. Was wir damit eigentlich sagen wollten: dass es eine Art Selbstkontrolle geben muss. Man kann nicht ewig das Gleiche machen. Andrew: Ich glaube, als wir das gesagt haben, waren wir ziemlich fertig durch das ganze Touren. Außerdem muss man in Interviews immer ein bisschen flunkern, um sich interessanter zu machen. Simon: Jetzt hören wir erst nach dem dritten Album auf oder so. Euer Album heißt „Employment“, was war euer schlimmster Job? Simon: Oh, ich habe schon so viele schlimme Jobs gehabt … Ich habe als Nachtportier in einem Krankenhaus gearbeitet, wo die ganzen Unfälle reinkamen. Fish & Chips habe ich auch schon verkauft, da stinkt man furchtbar. Milchmann war ich auch mal. Andrew: Ich hab mal in einer Gerberei gearbeitet. Da kamen vorne die Kühe rein und hinten die Louis-Vuitton-Taschen raus. Überall Blut und Scheiße und so. Da musste ich sauber machen und Hirn und Eingeweide vom Boden wischen. Da hab ich für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet und nach einer Woche war`s Gott sei Dank vorbei. Ach, und am ersten Tag wollte mich gleich einer von den anderen Arbeitern verprügeln. Keine Ahnung warum. Das war ein toller Wochenanfang. Die Kaiser Chiefs spielen am Montag in München (Muffathalle) und am Dienstag in Frankfurt (Hugenottenhalle) - mit dabei: We Are Scientists und The Chalets.

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