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Auf die Plätze, fertig, Plätzchen
SambalOelek und tilla, ihr organisiert und betreut den jetzt.de-Plätzchen-Tausch. Zum wievielten Mal findet der statt? SambalOelek: In diesem Jahr das 4. Mal – ich bin das 3. Mal dabei.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Wie lief das bisher ab?
SambalOelek: Tilla hat die Idee vor vier Jahren ins Leben gerufen und ich hab es vor zwei Jahren übernommen – in diesem Jahr beschlossen wir, die Tauschaktion gemeinsam zu gestalten. Tilla übernimmt allerdings das Auslosen – eine sehr heikle und spannende Aufgabe. Im letzten Jahr haben über 20 User teilgenommen – je mehr es sind, desto interessanter wird es ja auch, im Anschluss die Plätzchen der anderen zu sehen! Meistens hat es sehr gut geklappt, einige User waren schneller als andere und so fieberte jeder dem Postboten entgegen. Soweit ich gehört habe, liebten alle ihre Plätzchen und inhalierten sie nahezu.
Und warum soll ich die im Schweiße meines Angesichts gebackenen Meisterwerke an einen fremden Menschen schicken?
SambalOelek: Schenken bereitet mir allgemein viel Freude und gerade weil diese Art von Schenken besonders ist, mache ich es doppelt gerne. Meisterwerke müssen in die Welt hinaus! Zeit, Engagement und Herz, das heimelige Gefühl um die Winterzeit – all das fließt ja in die Plätzchen hinein. Zudem ist es furchtbar spannend, wer welche Kekse backen wird und ob man neue Ideen gewinnen kann. Und selbstgebackene Plätzchen sind doch wirklich ein wundervolles Geschenk. Es müssen übrigens nicht immer Plätzchen sein – im Sommer habe ich das Sommermusik_tauschen initiiert – mit viel Interesse der User und tollen Ergebnissen.
Tilla: Für mich ist Backen auch weniger Arbeit, als vielmehr Hobby und Entspannung. Schenken macht Spaß und ist auch ganz gut für die Figur. Wenn ich das alles allein essen müsste – auweia!
Wie haben sich beim letzten Mal eure Tauschpartner geschlagen? Waren die Päckchen und Plätzchen schön?
SambalOelek: Meine Tauschpartner waren bislang sehr fleißig und haben mir exzellente Gaumenfreuden bereitet – ganz besonders habe ich mich über die schönen Metalldosen gefreut, da ich die sammle. Schöne Karten mit Weihnachtsgrüßen waren auch dabei!
Tilla: Ich fand es auch schön, jedes Mal neue Sorten im Päckchen zu finden, die ich noch nicht kannte.
Gibt es eine Tausch-Geschichte, an die ihr euch besonders gerne erinnert?
SambalOelek: Im letzten Jahr war Tilla zur Tauschzeit gerade umgezogen, so dass sie noch keinen Backofen hatte – ich fand es sehr traurig, dass sie keine backen konnte und schickte ihr trotzdem welche – im Tausch bekam ich den tollsten Käse der Welt, den man hier nicht kaufen kann. Die schönsten Pakete sind eigentlich immer die, denen man ansieht, dass sich der Absender wirklich Gedanken gemacht hat und schon die Hülle liebevoll gestaltet.
Was sollte man beachten, wenn man bei der Plätzchentausch-Aktion mitmachen will?
SambalOelek: Man muss absolut zuverlässig und sich darüber im Klaren sein, dass nur selbstgebackene Plätzchen verschickt werden dürfen (wobei, Schokoladenpräsente sind eine durchaus willkommene Ausnahme). Ansonsten gilt: Jeder der mitmachen möchte, ist herzlichst willkommen!
Wie groß ist der Aufwand für euch beiden?
SambalOelek: Nun, für mich in diesem Jahr nicht so groß wie für Tilla – denn das Auslosen ist schon das Aufwändigste – mal vom Backen abgesehen. Aber es lohnt sich ja immer!
Tilla: Na ja, soooooooooo groß ist der Aufwand nun auch wieder nicht. Und wir haben ja auch schon etwas Erfahrung als Losfeen.
Gibt es so etwas wie die FAQs des Plätzchen-Tausch, die ihr jedes Mal zugeschickt bekommt?
Ja, und wir haben sie hier gleich mal beantwortet:
„Wie viele Plätzchen muss ich denn schicken?“
Hör auf Dein Gefühl und stell einfach ein schönes Päckchen zusammen. Worüber würdest Du Dich freuen? Und schließlich: niemand muss hier irgendwas, alles ist freiwillig.
„Verschiedene Sorten oder nur eine?“
Siehe oben. Das hängt auch davon ab, was Du so gebacken hast.
„Ich wohne nicht in Deutschland. Darf ich trotzdem mitmachen?“
Klar, jeder darf. Päckchen aus dem Ausland sollten nach Möglichkeit etwas eher abgeschickt werden, damit sie pünktlich ankommen.
Welche Sorten sind eurer Meinung nach die besten Plätzchen
SambalOelek:: Feenküsse, Stollenkonfekt, Engelsaugen, Rugelach
Tilla: Ich mag Lebkuchen besonders. Und ausgefallene Plätzchensorten, die man nicht einfach so im Supermarkt kaufen kann.
Der Vorteil von selbstgebackenen gegenüber gekauften?
Sie schmecken einfach besser, man kann die Zutaten selbst zusammenstellen und variieren und es macht viel mehr Spaß! Kaufen kann ja jeder..
Und jetzt bitte die endgültige Antwort auf die alte Streitfrage: Darf man Plätzchen vor Weihnachten überhaupt essen? Oder muss man sie bis zum Heiligen Abend aufheben?
SambalOelek: Ich backe immer zum 1. Advent das erste Mal Weihnachtsplätzchen – bis zum Heiligen Abend gibt es ganz sicher Neue – ich verschenke zu Weihnachten auch gerne Kekse an meine Freunde, Patenkinder und Verwandte. Aufheben? Nunja, manche Plätzchen schmecken besser, wenn sie etwas gelegen haben, aber die meisten schreien nahezu danach, sofort gegessen zu werden.
Tilla: Ui! Du wartest bis zum 1. Advent? Das kann ich nicht. Spätestens ab Mitte Oktober werde ich kribbelig. Soll ich Dir was verraten? Ich habe schon einen Lebkuchenteig angesetzt, der zwei Monate stehen muss, bevor er gebacken werden kann. Essen darf man bei mir auch immer – vorausgesetzt es ist noch etwas da.
SambalOelek: Ja, mit den Plätzchen warte ich. Allerdings steht mein Weihnachtsbaum stets am 15.12. fertig geschmückt im Wohnzimmer. Zumindest seit ich von zu Hause ausgezogen bin.
Text: christina-waechter - Bild: ap