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Twitter sperrt Bot, der rechtsextreme Trolle entlarvt

Illustration: Katharina Bitzl

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Den jüdisch-amerikanische Journalist Yair Rosenberg trafen auf Twitter vor allem in den vergangenen zwei Jahren antisemitische und äußerst geschmacklosen Beleidigungen. Zum Beispiel tauchte eine Fotomontage auf, die ihn in einer Gaskammer zeigte. Ihm fiel auf, dass auch andere Juden, Muslime oder Angehörige von Minderheiten systematisch von Rechtsextremen angefeindet wurden. Ihre Namen und Bilder wurden dazu missbraucht, Fakeprofile anzulegen, die bigotte und antisemitische Äußerungen twitterten.

Nach Trumps Wahlsieg im November 2016 beschloss Yair Rosenberg, sich zu wehren und etwas gegen die Angriffe der rechtsextremen Trolle zu unternehmen. Zusammen mit einem Entwickler kreierte er den „ImposterBuster“: Einen Bot, der rechte Hetzer auf Twitter entlarven und kennzeichnen soll. Der Bot studiert das Vorgehen der Trolle, indem er sich bestimmte Äußerungen merkt und dadurch andere aufdecken kann. Yair Rosenberg erhielt durch diese Aktion in kürzester Zeit tausende Follower und viel Zuspruch, insbesondere von anderern geschädigten Nutzern.

Rechtsextreme versuchten zunächst, den Bot zu umgehen und wendeten sich dann direkt an Twitter: Sie erstellten weitere Fakeprofile, die sich über den Bot beschwerten, indem sie ihm „unangebrachte“ Äußerungen und Diffamierungen vorwarfen. Daraufhin sperrte Twitter im Dezember den „ImposterBuster“, was für einige Empörung sorgte:

 In einem Kommentar in der New York Times schreibt Rosenberg dazu: „Twitter hat sich nun mit den Nazis zusammengetan.“ In Wahrheit gebe es nicht zu viele Bots, sondern zu wenige. Es müsse mehr in der Art des „ImposterBuster“ geben, um extreme Gesinnungen effektiver aufzudecken.

Bis jetzt hat Twitter sich noch nicht zu den Vorgängen geäußert. Yair Rosenbergs Anfrage blieb unbeantwortet, ebenso eine der BBC. Auch jetzt hat um ein Statement gebeten und keine Antwort erhalten.

bastam

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