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So heißt der Account:
https://www.instagram.com/stefandraschan/
Dem sollst du folgen, wenn...
... du auch der Meinung bist, dass es sich wie Liebe anfühlt, wenn zwei schöne Dinge aufeinandertreffen. Genau diese Momente fängt der Fotograf nämlich ein, indem er Museumsbesucher beim Betrachten von Kunst von hinten fotografiert. Wenn es gut läuft, verschmelzen Kunstwerk und Betrachter dann für einen Moment. Haare, Gesten oder ein Kleidungsstück und das betrachtetete Kunstwerk „matchen“ sich. Sie werden so zu Fotokunst. „Damit wird eine neue Welt kreiert“ sagt Draschan. Diese Welt kann cool, humorvoll oder poetisch sein – oft ist sie auch alles auf einmal.
Dahinter steckt...
... Stefan Draschan, 38, freiberuflicher Fotokünstler, der in Museen in Berlin, Paris oder Wien zu Hause ist. Früher war er unter anderem als Journalist tätig. Heute braucht er zum Arbeiten nur sein Fahrrad und eine Kamera. Nach dem Umzug von Wien nach Berlin entstand dann die Serie „Bicycle Culture“. Dort inszeniert er sich mit seinem Fahrrad so vor Unfallautos, als hätte er die übermächtigen Autos und deren „motorisierte Gewalt“ in die Knie gezwungen.
Durch Zufallsbeobachtungen kam Draschan auch zu seinen Matchingserien: „Zuerst waren es 'cars matching homes', also Autos, die zu Gebäuden passen. Dann waren es 'couples matching'. Und dann ist die Museumsserie dazugekommen.“
Der perfekte Augenblick ist nie gestellt, sondern das Resultat einer geduldigen Suche, wie Draschan erklärt: „Ich bin eigentlich unblutiger Jäger. Man sagt ja auch Fotosafari. Ich habe auch schon Schüsse durch die Beine der Museumswärter gemacht.“ Wenn der gebürtige Österreicher im „Fotomodus“ ist, streift er stundenlang mit konzentriertem Blick durch die Ausstellungsräume, bis sich ein guter Moment ergibt. Und dann heißt es: blitzschnell sein. Denn viel Zeit hat er nicht, bis ein Betrachter zum nächsten Bild weiterzieht.
Zu sehen sind da...
ganz verschiedene Matching-Momente, aber auch andere Motive, bei denen man den typischen Draschan-Blick wiedererkennt. Im Museum sieht man eine Frau mit einem blauen Kleid, das perfekt zum Aquarell vor ihr passt. Die lockige Frisur einer Besucherin ähnelt dem Blätterwald auf einem Gemälde und die türkisfarbenen Haare einer Kunstliebhaberin vermischen sich mit dem Meermotiv vor ihr.
Neben den Museumsmatches sieht man Draschan auch mit seinem Fahrrad auf kaputten Autos posieren, als hätte der Jäger die metallene Beute gerade frisch erlegt. Auf einem Bild erobert er mit dem Fahrrad in Revolutionspose einen ausgestellten Panzer. Highlight der Fahrradserie sind die ironisch und mit Gespür für das Machtungleichgewicht zwischen Mensch und Automobil inszenierten „Crashbilder“.
Wer nicht glaubt, dass Autos und Gebäude bisweilen perfekt zusammenpassen, sollte sich auch durch Draschans Account klicken. Der beige VW-Bus und die Gebäudefassade bilden eine perfekte Symbiose. Die Matchingserie aus den Museen ist vor allem ästhetisch ansprechend, denn dort findet man neben Kunstwerken eben auch „unfassbar schicke Leute“. Das passt dann gut zu Instagram, wo Draschan mittlerweile über 17000 Follower hat. Auf dem Netzwerk Bored Panda erzielten seine Fotos Likes und Shares in Millionenhöhe. Neben der bereits genannten Museumsserie hat Draschan auf seiner Homepage auch noch die Serien „People wearing british flags after brexit in museums“, „people touching artworks“ und „people sleeping in museums“ veröffentlicht.
Draschans Motto: „Man soll zumindest glücklich leben, wenn es schon keinen tieferen Sinn gibt.“ Und das fällt uns allen ein Stück weit leichter, wenn wir uns den perfekten Liebesmoment zwischen zwei Objekten ansehen.