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Angehört und angetörnt. Neue Musik für den Frühherbst aka Spätsommer.
Erstmal zu Einstimmung drei Lieder, die bei mir gerade so im Kopf sind. Super Titel, wilde Geschichte: Mt. St. Helen's Vietnam Band - "Albatross, Albatross, Albatross"
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Irgendwie doch hypnotisch: The xx - "Crystalised"
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Hey, das Video soll mich nicht anrühren: Cubworld - "Good Morning Love"
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Jetzt weiter zu den Sachen. Stuart Murdoch heißt der ewige Junge aus Schottland, dessen beste Tat darin bestand, als er arbeitslos war die Band Belle&Sebastian zu erfinden - die netteste, vornehmste und eleganteste Popband der letzte zehn Jahre. Für seine Film-Projekt "God Help The Girl" hat er nun nicht nur vorab einen jubilösen Soundtrack geschrieben und bereits veröffentlicht, sondern auch allerlei zartschmelzige Sing-Stimmchen gesucht und gefunden. Herbstsoundtrack galore! Wer dazu kein Kastanienmännchen baut, der baut dieses Jahr keines mehr. „God Help the Girl“
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Pop mit Kokosgeschmack macht der fabelhafte & anbetungswürdige Ezra Koenig aus New York. Schon mit seiner Band Vampire Weekend ( die hoffentlich fleißig an einem neuen Album arbeitet) klang das alles schwer nach Südsee, Hula und Teakholz. Jetzt unterstützt der smarte Heini das interessante schwedisch-französisch-malawische Projekt The Very Best (eigentlich lautet der Name: Esau Mwamwaya and Radioclit are the Very Best), die eine leicht skurrile Ethno-Indie-Platte vorgelegt haben. Die Langstrecke ist nur was für Leute, die keine Angst vor dem Wort Weltmusik haben und tropisch tanzen können, der Song „The Warm Heart Of Africa“ mit Koenigs sexy Leierkasten-Stimme ist aber ganz einfach ein exzellenter Sommerhit. Für die letzten warmen Tage und für alle mit fetten Glutaugen. Leider gibt’s dazu kein richtiges Video:
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Dafür aber schon mehre Remixe, zum Beispiel hier ein Instrumental von den notorisch-angesagten Architecture in Helsinki:
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Herr J. Tillman ist bisher als eigenständiger Multiinstrumentalist und Schlagzeuger der Fleet Foxes aus Seattle aufgetreten. Wir erinnern uns – das war die Band, die letztes Jahr die synthrock-zerschossenen Herzen der Indie-Emos wieder streichelte, mit ihrem rauschbärtigen Hippiesound. J. Tillman geht als Solist auf „Year in the Kingdom“ weiter in dieser Richtung spazieren und liefert melancholisch-düsteres Songwriting, allerdings in der Gourmetklasse. So dermaßen low ist das, dass die Band Low neidisch werden könnte. Ein trauriger junger Mann mit Gitarre gehört unbedingt in jedes Haus, wenn’s draußen kahl wird. „Firstborn“ von der Vorgänger-Platte. Das aktuelle Werk klingt genauso.
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Eine weitere hübsche Entdeckung dieses Sommers mit beknacktem Namen sind die Dodos aus San Francisco. Irgendwie sehr akustische Gitarren die leicht psychedelisch in der Ecke hängen, mehrstimmiger Gesang und moderate Lazyness. Das Album „Time to die“ eignet sich, trotz des Titels, ausgezeichnet zum Radfahren auf dem Gehweg. Ihr kleiner Hit von letztem Jahr „Fools“
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Der Erfolg der Band Kettcar und des ganze nGrandHotelvanCleefs war für den deutsche Indiepop nicht so richtig segensreich. Seither jedenfalls klingt alles, was nachfolgt, ziemlich ähnlich. Die Art zu betonen, den Gitarren-Refrain eindonnern zu lassen, das gefühlige Herausplärren von Männerwunden und mentales Herumtollen in Kornfeldern ödet schon ziemlich an. Die Band Mikroboyist leider keine rechte Ausnahme, aber sie verpackt das Zeug wenigstens so gut, dass ihr Debütalbum so gerade durchs Hirn geht wie eine Grillgabel durch Kräuterbutter. Igitt, ist das eklig. „Raus mit der schlechten Luft, rein mit der guten“
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Und weil wir jetzt schon mitten im deutschen Gram sind, gibt’s zum Abschluss noch das frisch gepresste Video von Onkel Distelmeyer. Sein erstes Soloalbum kommt im Oktober und es dürfte, das macht schon diese, allerdings mäßige, Auskopplung klar, wieder hübsch nach Blumfeld klingen - auch ohne Blumfeld. War ja irgendwie klar. Also werden die einen People weiterlieben können und die anderen weiterhassen. Und so wird es immer sein - singt er ja selbst.
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