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Wladimirowitsch Putin

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Was sind das für Schuhe? Wahrscheinlich ist sein Schuhwerk mit echt russischem Leder benäht, das vormals zu den Exportschlagern Russlands gehörte. Das derbe Leder taugt als Metapher für seine raue Jugend, in der er sich allzu gerne mit seinen Klassenkameraden im Hinterhof prügelte, weshalb der kleine Wladimir auch erst spät in den Reigen der kommunistischen Pionierorganisation aufgenommen wurde. Davon abgesehen bevorzugt er schlichtes Schuhwerk. Zwar elegant, aber dabei ganz und gar kein Charmeur wie sein französisches Pendant Jacques Chirac. Putin treibt für sein Leben gern Sport. Gleich ob schwimmend, hoch zu Ross oder auf der Matte beim Judo: Putin gefällt sich in der Pose des volksnahen, vitalen Staatsmannes, der vor allem eines kann: Zupacken.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Putin in Schuhen mit Hund. Wo kommen diese Schuhe her? Die letzten Tage als KGB-Offizier in der DDR Ende der Achtziger Jahre hat Putin in traumatischer Erinnerung. Er verdient sich gerade seine Sporen als Abgesandter des russischen Auslandsgeheimdienstes, als er Mitten in den Wende-Wirren steht: Im Herbst 1989 ist er in Dresden im Stasi-Hauptgebäude und erlebt, wie die wütende Menge das Haus zu stürmen droht. Seither ist ihm ein schwacher Staat das größte Grauen. In der Folge trimmt er in seiner Funktion als Staatschef konsequent den Machtapparat auf Linie. Einstige Weggefährten sind heute im Gefängnis.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Putin, handfest. (Fotos: dpa) Wo gehen diese Schuhe hin? Erst mal trugen sie Putin in seiner alten Heimat Dresden in das wiedereröffnete historische Grüne Gewölbe, das er als erstes ausländisches Staatsoberhaupt besuchte. Danach stand am Dienstag im Schloss die Unterzeichnung mehrer Vereinbarungen an, ehe es weiter zur Abschlusssitzung des hochkarätig besetzten 6. Petersburger Dialoges ging. Mittwoch wird Putin in München erwartet, um vor der Industrie- und Handelskammer München zu sprechen, ehe er sich mit Ministerpräsident Edmund Stoiber treffen wird. Hintergrund des Besuches ist nicht zuletzt der schwunghafte Handel, der Bayern und Russland zu miteinander wohlmeinenden Partner macht. Und wenn er wieder zu Hause ist? Dann fände seine Clique Gefallen an einer Verfassungsänderung, um Putin eine dritte Amtszeit zu sichern. Wenn dies geschehen sollte, dann, soviel ist sicher, wie immer auf leisen Sohlen. Denn im Hintergrund unauffällig die Fäden zu ziehen, darauf versteht sich der ehemalige KGB-Agent. Mehr Information zur KGB-Zeit von Wladimir Putin gibt es in diesem

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