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In den Schuhen von: Jon Favreau, dem 26-jährigen Redenschreiber von Barack Obama
[b]Was sind das für Schuhe?[/b] Schätzungsweise legere Sneakers: bequem, sportlich, unauffällig. Auf den ersten Blick würde man Jon Favreau wohl eher für einen Studenten im fortgeschrittenen Semester halten als für den Mann, der für die Reden des Präsidentschaftskandidaten Barack Obama zuständig ist. Doch der 26-Jährige war der Architekt der bewegenden Rede der „Mondays football night“, für die Barack Obama im vergangenen Dezember einige Lorbeeren erntete. Seine Inspiration für die Reden holt er sich nach eigenen Angaben beim Lesen Bobby Kennedys. Zeit für ein Privatleben bleibt wenig, in einem Interview erklärte er, dass der Wahlkampf keine Zeit für eine seriöse Beziehung zulasse. Volksnah und jugendlich gibt er sich ebenso wie Barack Obama, wenn er lachend auf dem Onlineportal „Facebook“ in die Kamera strahlt.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Screenshot: Facebook[/i] [b]Wo kommen diese Schuhe her?[/b] Favreaus Lebenslauf ist schnell erzählt: Er wuchs in Massachusetts auf, studierte am Holy Cross College in Worcester Politikwissenschaft und Soziologie und engagierte sich gleich nach dem Examen im Wahlkampf von John Kerry. Nach dessen Niederlage folgte eine kurze Zeit der Arbeitslosigkeit. Doch dann wurde der gerade neu gewählte Senator Obama auf den jungen Favreau aufmerksam und holte ihn in sein Wahlkampf-Boot. Inzwischen leitet er ein Team von zwei ebenso jungen Mitarbeitern und gemeinsam arbeiten sie Tag für Tag die Reden Obamas aus. Dazu gehört neben grundsätzlichem Einverständnis mit den politischen Zielen Obamas natürlich auch ein gutes Gespür für dessen Artikulation. [b]Wo gehen diese Schuhe hin?[/b] Gewinnt Obama die Wahl im Herbst und wird neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, wird Favreau sicher nicht zu mehr Schlaf kommen als im Moment. Das waren, so Favreau, seit langer Zeit nie mehr als fünf Stunden die Nacht. Ab November hätte Favreau dann ziemlich wahrscheinlich alle Hände voll zu tun, seinem Chef die richtigen Worte in den Mund zu legen. Er hätte schließlich einen beachtlichen Teil zum Erfolg Obamas beigetragen. Hat Obama bei der Wahl das Nachsehen, ist auch Favreaus Zukunft ungewiss. Viel zu verlieren hat er aber nicht - und einmal Redenschreiber eines Beinahe-Präsidenten von Amerika gewesen zu sein, das ist für keinen Lebenslauf schlecht.