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Dr. Udo Brömme alias Ralf Kabelka

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Was sind das für Schuhe? Es war der Ostzonen-Flüchtling Guntram Felschow in seinen Römerlatschen, der Dr. Udo Brömmes Karriere den maßgeblichen Impuls gab. Felschow, ein glühender Anhänger der CDU, führte den jungen Brömme an die Partei heran. Er wurde Mitglied der Schüler Union. Heute ist Dr. Brömme Bundestagsabgeordneter. Die Römerlatschen Felschows sind nur mehr Erinnerung. Dr. Brömme bevorzugt Schuhe der italienischen Firma „Vero Cuoio“. „Das Angebot der Marke ist schier grenzenlos“, sagt er, und: „Modischer Chic kommt an.“

Woher kommen diese Schuhe? Brömme wurde in Bückel bei Pelzlau geboren. Modisches Gespür lag ihm – nun ja – nicht gerade in der Wiege. In seinen Memoiren erinnert er sich an eine prägende Situation: „Tatsächlich war der Parka länger als meine kurze Cordhose… Nur meine nackten, zugegebenermaßen noch sehr weißen Beine ragten unten unglücklich heraus. Socken und Sandalen konnten das Gesamtbild auch nicht verbessern“. Erlebnisse wie dieses trugen zur Geschmacksfindung des kleinen Udos bei. Dr. Brömmes Stil ist gleichzeitig Gratmesser seiner persönlichen Entwicklung: Aus dem zurückhaltenden Jungen aus Bückel ist ein Premium-Politiker geworden, der mit spielerischer Leichtigkeit über die politische Bühne flaniert. Durch harte Arbeit hat er sich die Klaviatur der hohen Staatskunst angeeignet. Dr. Brömme: „Jahrelang hatte ich die Ochsentour durch meine Partei gemacht. Ich saß nächtelang bei Ortsverbandssitzungen an Wirtshaustischen und redete mir den Mund fusselig.“ Neben herausragenden intellektuellen Fähigkeiten (Brömme baute sein Abitur mit 2,5 und promovierte mit seiner Arbeit „Überlegungen zur Reform der schriftgestützten Kommunikation mit Finanzbehörden unter Zuhilfenahme der EDV-Textverarbeitung Word 5.5“ zum Dr. jur.) fordert ein kometenhafter Aufstieg in der Partei natürlich auch vollen körperlichen Einsatz. Dr. Brömme erfuhr das schon früh und war sich nie zu schade, bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit zu gehen: Den Kreisvorsitz der Jungen Union in Köln (hier studierte Brömme die Juristerei) erreichte er durch einen Sieg beim nächtlichen Stiefelsaufen. Wohin gehen diese Schuhe? Möglicherweise ist es gewagt, wenn Dr. Udo Brömme sich vorstellt, eines Tages dieses Land zu regieren. Und dennoch: Seine Silvesteransprache als Bundeskanzler hat er bereits vorbereitet. Im richtigen Moment wird er sie griffbereit haben. Freilich ist das derzeit bloße Vision. Aber es ist eine Vision, die auf Inhalten baut. Während andere Politiker wahlkampfaffine Phrasen dreschen, liefert Dr. Brömme heute schon Inhalte, von denen das Land morgen profitieren kann. Agenda 2020 nennt er sein Maßnahmenpaket, das populäre Ansätze („Angebote zur Handentspannung schaffen“, „Alte Leute weg von der Straße“) aufzeigt, sich aber auch vor unpopulären Maßnahmen nicht verschließt: „Auslandseinsätze der Bundeswehr auf Mittelmeerbadeorte erweitern“, „Wirtschaft ist Sache der Profis“, „Politikverdrossenheit ist strafbar“, „Brüssel ja, aber es muss ja nicht jeder wissen“. Möglicherweise wird der Visionär damit verkrustete Strukturen aufbrechen können und tatsächlich an der Spitze eines neuen Deutschland stehen, in dem es kein Bankwesen mehr gibt und dessen westliche Bundesländer von denen des Ostens wieder strikt getrennt sind. Dr. Brömme unterstreicht jedoch: „Selbstverständlich bliebe unser Land weiterhin mit unseren ostdeutschen Nachbarn in intensivem Kontakt. Das ist mit dem dortigen zukünftigen Staats- und Parteichef Peter Sodann fest vereinbart“ Zum Superwahljahr 2009 hat der promovierte Jurist Dr. Udo Brömme sein Opus Magnum vorgelegt: Zukunft ist gut für alle (Ullstein) ist Biografie, politisches Manifest, Leitfaden für die Entscheider von heute und morgen - und mitunter auch Lebenshilfe. In einigen Buchhandlungen ist es tatsächlich in der Politik-Ecke zu finden. Ralf Kabelka, Redaktionsleiter von „Schmidt & Pocher“ und der neuen zukünftigen Harald Schmidt Show hat die Figur Dr. Brömme erfunden. Derzeit ist er mit dem Buch auf Lesereise. Kabelka trägt am liebsten Martin-Margiela-Schuhe mit Einlagen von Deichmann.

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