Weblog, Worte, Widmungen: Kreative Seiten für Schreib-Liebhaber
Weblog, Worte, Widmungen: Kreative Seiten für Schreib-Liebhaber
Wir verschicken online-Botschaften, klicken uns durch Websites, schreiben sms, lesen Bücher, Magazine und Anzeigen. Dabei denken wir an den Inhalt – das Eigenleben der Worte und das Gespür für den Klang verschwindet. In dem englischen Weblog „Wordie“ wird versucht, die Aufmerksamkeit der User auf das Rohmaterial Sprache zu lenken und den Spaß an Worten und Zitaten zu wecken. Ein linguistisches Experiment:
anna-tillack
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Im Weblog wordie definiert sich der User über seinen Wortschatz. Statt um Alter und persönliches Profil geht es um Lieblings- und Hassworte und um Onomatopoetika, also um Ausdrücke, die den Klang eines Geräusches nachahmen. Der Besucher der Seite kann auf user klicken, die sich eine Identität aufgebaut haben, die aus Klang, Buchstaben und kreativen Gedanken besteht. Man stößt auf Lieblingsworte wie „callipygian“, was soviel heißt wie „einen festen Hintern habend“, und user, die sich als "little teapot“ definieren. Fühlt man sich von dieser Art der Semantik angesprochen und hat auch noch die gleichen Lieblingswörter gepostet, dann stehen einer Seelenverwandtschaft Tür und Tor offen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Foto: dpa
Normalerweise hat man eher selten das Glück, tolle alte Widmungen in Büchern zu finden und alten Geschichten hinterherzuträumen. Die User des
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.