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Schönes fürs Heim
Gute Idee: Ghetto-Chic für die eigenen vier Wände Was auf den ersten Blick wirkt, wie die Dekormuster auf Omas Kaffee-Service ist auf den zweiten Blick bevölkert von weniger beschaulichen Szenen wie Shootings, vermüllten Vorstädten und Polizeiübergriffen. Diese Motive zeigen die Tapeten der Designer Timorous Beasties. Inspiriert von den Toile-de-Jouy-Baumwolltapeten, die im Frankreich des 18. Jahrhunderts, am Hof Ludwig des XIV. groß in Mode waren, drucken die beiden schottischen Designer Alistair McAuley und Paul Simmons in Glasgow ihre London- und Glasgow-Toile auf ganz traditionelle Weise. Doch statt pittoresken Szenen aus dem 17. Jahrhundert zeigen ihre Tapeten Drogendealer, Arbeitslose, Straßenüberfalle und Szenen aus dem Alltag der englischen Trabantenvorstädte. Themen, mit denen sich sonst The Streets oder Hard-Fi in ihren Songtexten beschäftigen. Was auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich wirkt, ist auf den zweiten eigentlich gar nicht so abwegig, denn die Designer Timorous Beasties stehen mit ihren Motiven in einer langen Tradition. Was uns heute an den alten historischen Stofftapeten so malerisch erscheint, waren im 18. Jahrhundert zeitgenössische, oftmals recht derbe Szenen aus dem Alltag der französischen Bauern. In Anlehnung an den führenden Vertreter der Arts&Crafts- Bewegung nennen die beiden Designer ihren Stil übrigens „William Morris on Acid“.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Schlechte Idee: Monotheistische Religionsstifter als Quietsche-Entchen. Das hat gerade noch gefehlt. Als ob man dieses Jahr nicht schon genug Ärger mit religiösen Symbole gehabt hätte, hat die amerikanische Ladenkette Urban Outfitters jetzt noch Jesus, Buddha und Moses als Quietsche- Entchen in ihre Badezimmerkollektion aufgenommen. Gott sei Dank bleibt uns ein Karikaturenstreit erspart, denn an Mohammed haben sich die Amerikaner nicht rangetraut.