Gut zu Vögeln - schlecht zu Wetten

Gute Idee: Die Vögel rauslassen. Bis Donnerstag läuft noch das wegen der Geflügelpest im Oktober verhängte Aufstallungsgebot, dass es Geflügelbesitzern verbot, ihre Tiere ins Freie zu lassen – aber ab Freitag dürfen alle Vögel wieder raus. Die Untersuchungen, die bundesweit während des Aufstallungsgebots durchgeführt worden sind, haben in Deutschland keinen Nachweis auf die Vogelgrippe ergeben. Dennoch sei die Gefahr nicht gebannt, sagen die Landwirtschaftsministerien der Länder: Die aus Asien kommende Vogelgrippe habe bereits die Gebiete in Afrika oder Südosteuropa erreicht, in denen Zugvögel aus Deutschland überwintern – wenn diese sich anstecken und dann zurückkehren, könnten sie das Virus nach Deutschland bringen. Schlechte Idee: Auf die Geflügelpest wetten. Der Online-Anbieter Intrade , bei dem man auf die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse wetten kann, bietet jetzt Wettkontrakte auf den Ausbruch der Geflügelpest in den USA an, und zwar bis zum 31. Dezember diesen Jahres. Diese Kontrakte, die ähnlich wie Zertifikate an der Börse funktionieren und auch über die Website gehandelt werden können, bieten die Möglichkeit auf satte Gewinne – und ebensolche Verluste. Bei aller Skepsis über die Möglichkeit, so Geld zu verdienen: Das Interessante an diesem Modell ist, dass der Markt, den alle User von Intrade bilden, die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse manchmal akkurat anzuzeigen versteht. So verloren die Kontrakte, die darauf setzten, dass Harriet Miers Richterin am Supreme Court der Vereinigten Staaten wird, vom 21. Oktober an plötzlich massiv ihren Wert – drei Tage später verkündete Miers, sie werde auf eine Nominierung als Richterin verzichten. Bei Intrade kann man übrigens auf alles mögliche wetten – zum Beispiel laufen die Kontrakte ganz gut, ob die USA das Gefängnis von Guantanamo noch vor dem 31. Dezember schließen wird. Der Markt sagt: Nein. (Bild: dpa)