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„Anti-Globalisierung“ und „Hübsch geht die Welt zu Grunde“

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Gute Idee: Das Buch „50 Vorschläge für eine gerechte Welt" von Christian Felber. Christian Felber schreibt gegen Konzernmacht und Kapitalismus. Durch sein Buch zieht sich eine These wie ein roter Faden: Die Globalisierung ist dafür verantwortlich, dass auf der Welt vieles falsch läuft. So kritisiert er die Ideologie der Standortkonkurrenz und die Vernachlässigung öffentlicher Entwicklungszusammenarbeit. Seiner Meinung nach soll sich der Staat regulierend einmischen, denn von alleine wollen die Konzerne nur ihren Gewinn maximieren und werden keine Rücksicht auf andere Länder und arme Menschen nehmen. Er plädiert für fairen Handel und erklärt, dass ökonomische Subsidiarität, also das Produzieren vor Ort, sinnvoll ist.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Positiv fällt auf, dass Felber Alternativen und konkrete Lösungsvorschläge für die von ihm beschriebenen Probleme aufzeigt. Er fordert die Erziehung von Kindern nicht auf Eigennutz auszurichten, sondern Solidarität und den Olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“, hochzuhalten. Zudem entwickelt er die Gerechtigkeitsformal 20-10, die nur vom Namen an die Agenda 2010 erinnert. Dabei sollen die Spitzeneinkommen nicht mehr als das Zwanzigfache der Mindestlöhne betragen und niemand soll mehr als zehn Millionen Euro Privatvermögen anhäufen dürfen. Auch wenn man Felbers Buch nicht in jedem Punkt zustimmen wird, ist es eine gute Anregung, um sich die negativen Seiten der Globalisierung vor Augen zu halten. Schlechte Idee: Das Buch 50 Fakten, die die Welt verändern sollten“ von Jessica Williams. In ihrem Vorwort meint Jessica Williams, dass die 50 Fakten ihres Buches unser Denken und die Welt verändern können. Auch glaubt sie, dass man diese 50 Tatsachen unbedingt wissen muss. Zwar zählt sie wirklich wichtige Fakten, wie „ In über 150 Ländern wird gefoltert“, oder „Jedes Jahr werden 120.000 Frauen und Mädchen nach Westeuropa verkauft“, auf. Jedoch fragt man sich bei dem Buch schnell, wie die 50 Fakten ausgewählt wurden. Denn sie wirft weniger wichtige Themen, wie die „In Brasilien gibt es mehr Avon-Beraterinnen als Armeeangehörige“ oder „Über ein Drittel aller Amerikaner glaubt schon mal einen Außerirdischen gesehen zu haben“, mit Tatsachen wie Folter, Sklaven, HIV, Kinderarbeit, Unfalltode und Kriegsopfer zusammen in einen Topf.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Eine Antwort auf die Frage, wie die Avon-Beraterinnen die Welt veränderen bleibt sie uns jedoch schuldig. Auf den fünfeinhalb Seiten des Kapitels über die Avon-Beraterinnen lernt man lediglich, dass den Brasilianern und Brasilianerinnen das „Aufrüschen“ wichtiger ist als dem Rest der Welt und dass sie lieber im eigenen Heim und von Beratern Hygieneprodukte und Kosmetik kaufen. Insgesamt ist das Buch informativ und die Tatsachen sind gut recherchiert. Jedoch könnte man auf manche Fakten verzichten. „50 Vorschläge für eine gerechte Welt“ von Christian Felber, 334 Seiten, 19,90 Euro. Erschienen im Zsolnay Verlag. „50 Fakten, die die Welt verändern sollten“ von Jessica Williams, 446 Seiten, 8,95 Euro. Erschienen im Goldmann Verlag.

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