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Das Protokoll des Redaktionstelefons
10 Uhr, Praktikantin Klara Jäger sitzt am Telefon. 10.16 Uhr, jemand ruft an und legt gleich wieder auf. 10.23 Uhr, Heinz ruft an. Er habe sich in den letzten drei Jahren bereits über 20 Mal unter verschiedenen Namen registriert, sei aber jedes Mal von der Redaktion gelöscht worden. Er findet das nicht gut. Er fragt, warum unten links auf der jetzt.de-Startseite die Gruppen nicht mehr zu sehen seien – früher waren sie das nämlich. Außerdem wünscht er sich eine tägliche Quasselecke für die User. 10.35 Uhr, Corinna ruft an. Sie arbeitet beim SWR Jugendsender und wollte nur einmal durchrufen, um zu testen, ob auch wirklich jemand ans Telefon geht. Sie findet unsere Redaktionstelefonidee super und wünscht einen guten Start. Auf dass wir heute eine Menge Inspiration erfahren mögen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
11 Uhr, Dirk Brambring sitzt am Telefon. 11.30 Uhr, ein Gründer der jetzt-Partei ruft an. Er möchte anonym bleiben und erzählt, es sei sicherlich kein Zufall gewesen, dass die FAZ auf die „Facebook-Revolte“ bei jetzt.de aufmerksam geworden ist. Mehr möchte er aber nicht dazu sagen. Er sagt außerdem, dass er den Ticker täglich lese, allerdings selbst nicht mehr so aktiv mitredet. Außerdem wünscht er sich mehr politische Inhalte auf jetzt.de und fragt, ob wir uns da nicht etwas an der ‚Neon’ orientieren könnten. 11.30 Uhr, Mercedes Lauenstein übernimmt das Telefon. Um 12 Uhr haben plötzlich alle Hunger. Außer Peter Wagner. Das trifft sich gut - er bleibt also im neunten Stock und passt auf das Telefon auf. 12.12 Uhr, eine Mutter ruft an. Sie ist vor sechs oder sieben Jahren durch die Zeitungsseite von jetzt.de auf die Online Plattform geraten und liest seitdem regelmäßig mit. Sie möchte wissen, was das Durchschnittsalter des jetzt.de–Users ist. Sie hat den Eindruck, bei jetzt.de handele es sich gar nicht mehr um eine richtig jugendliche Plattform für Pubertierende, viel mehr seien die Jugendlichen von damals mitgewachsen und mittlerweile selbst um die 30 Jahre alt. 12.30 Uhr Das Essen in der Kantine war heute sehr unaufregend und deshalb schnell erledigt. Mercedes übernimmt wieder, aber keiner ruft an. 13 Uhr, Christina Waechter hat Telefondienst. Wieder ruft keiner an. 15 Uhr, Philipp Mattheis übernimmt. Bianca und Corina vom Jugendradio "Das Ding" rufen an. Philipp sagt: Sie waren sehr nett und aus Baden Baden. 15.30 Uhr, jetzt ist Judith Kampl dran. 16.01h, Alisa aus Neumarkt ruft an. Sie ist 19 Jahre alt und hat gerade ihre erste Abiprüfung im Grundkurs Biologie hinter sich. Sie erzählt, dass sie in Thailand aufgewachsen ist und dass ihr Vater mittlerweile in Byron Bay lebt. Deshalb möchte sie nach dem Abi auch erst einmal einen Monat nach Australien gehen, um ihn dort zu besuchen und etwas zu reisen. Wenn sie dann wieder zurück in Deutschland ist, möchte sie gerne eine Ausbildung zur Medienkauffrau bei SONY in München machen. Sie ist kein registierter User auf jetzt.de, weil sie das Gefühl hat, nicht gut genug schreiben zu können. Am liebsten liest sie die Mädchen-/Jungsfragen, die Topsexliste, die Banana-Pancake-Kolumne und kleine Webempfehlungen wie das Netzteil. 17 Uhr, Mercedes übernimmt das Telefon wieder. 17.19 Uhr , jetzt-User cougarten ruft an. Er erzählt, dass er gar nicht viel zu erzählen hat und unser Telefon einfach mal ausprobieren wollte. Etwas nass sitzt er in seinem Wohnzimmer, weil er gerade im strömenden Regen mit seinem Hund spazieren war. Sein Rücken tut ihm etwas weh. Neulich habe er herausgefunden, dass sein Hund heimlich Schneckengift frisst. Das war nicht so schön. Zum Glück aber noch rechzeitig, so dass kein weiteres Unglück passiert ist. Cougarten erzählt außerdem, dass er in der Nähe von Köln wohnt und dort bald anfängt zu studieren. Auf jetzt.de würde er sich eine Suchfunktion für seine beinahe 2000 Textnachrichten wünschen, um den Überblick zu behalten. Außerdem fände er es toll, wenn man als User auch vimeo-Videos einbauen könnte, youTube ist ihm eher unsympathisch, weil er google nicht traut. Was ihn außerdem ärgert: Dass Fotos im Querformat durch die enge Seitengestaltung nur so wenig Platz eingeräumt wird. 17.43 Uhr Franz ruft aus Frankfurt an. Er ist 22 Jahre alt, studiert Germanistik und Philosophie und interessiert sich dafür, ob es möglich wäre, bei jetzt.de ein Praktikum zu machen. Er fragt, ob alle jetzt-Autoren in München ansässig sind. Er ist kein registrierter User , liest aber regelmäßig mit, was auf jetzt.de passiert. Am liebsten hat er Beiträge, die sich um das Leben und die Ansichten der Redakteure drehen. Nicht so gut findet er hingegen die Mädchen-/Jungsfragen, weil sie seiner Meinung nach viel zu klischeebehaftet formuliert sind. 17.58 Uhr , Johannes S. aus Taufkirchen an der Vils ruft an. Er ist 17 Jahre alt, ein „passiver Leser“ und bekommt die jetzt-Redaktionstexte via RSS-Feed direkt auf seinen Desktop. Er mag diejenigen Texte am liebsten, die man sonst nirgends zu lesen bekommt. Sie zeichnen sich durch abwechslungsreiche Themen und einen jugenfreundlichen Schreibstil auf hohem Niveau aus. Sehr gefallen haben ihm auch die Beiträge des SZ-Internetmagazins. Am meisten fasziniert ihn aber die lebendige Community, in der ein so reger Austausch zwischen Redaktion und Usern stattfindet. Dass die ‚Gefällt-mir’-Button-Diskussion so offen stattgefunden hat, war ihm sympathisch. Eigentlich will er sich seit längerem als User registrieren, hat sich aber zu Ziel genommen, zuerst einen längeren Text zu schreiben. Weil er damit nicht fertig wird, verzögert sich seine Anmeldung immer wieder. 18.32 Uhr Mercedes tippt noch am Protokoll, da ruft jetzt-userin silium an. Sie kommt aus Regensburg, ist 17 Jahre alt und hat gerade erst die Telefonoption entdeckt. Sie wollte noch schnell anrufen, um uns zu sagen, wie toll sie unsere Umgehensweise mit den Usern findet. Vor allem sei ihr das bei der Facebook-Debatte der letzten Tage aufgefallen. Wir danken allen Anrufern für ihre Geschichten und Anregungen! Das war ein sehr toller Nachmittag mit euch! Noch kurz zum Wetter: Es hat die ganze Zeit geregnet.