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Blattkritik zum User-Magazin

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Ein ganzes Magazin aus User-Hand - wie schon im vergangenen Oktober äußert sich die Redaktion auch heute wieder dazu. Mit kurzen Kommentaren zu ihren Lieblingstexten und Dingen, die ihnen nicht so gefallen haben.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Auf die Nachfragen, warum das Cover-Thema nicht von Usern geschrieben wurde, gibt es eine ganz einfache Antwort: Es lag kein covertaugliches Bild zu einem User-Text vor. Deshalb haben wir gestern nachmittag spontan entschieden, die Mützengesichter, die eigentlich für Freitag geplant waren, vorzuziehen. Immerhin stammen die Fotos ja auch von Usern und die Abstimmung unter dem Beitrag zeigt ja, dass die Idee ankommt. Wer daran übrigens Gefallen findet: im Your Task Today -Club gibt es jeden Tag eine vergleichbare Aufgabe. Jetzt aber los - die Blattkritik zum User-Magazin eröffnet auf der nächsten Seite meredith-haaf:


meredith-haaf Richtig gut hat mir die Mitbewohner-Kritik von Irrgaertnerin gefallen. Erstens, weil er gut geschrieben war. Zweitens, weil ich jetzt, immer wenn mich meine eigenen Mitbewohnerinnen ärgern, ich einfach kurz einhalten und an Katherine denken kann. Ich bin sicher, dass es mir danach wieder besser gehen wird. Eigentlich sehr nett wenn auch zu lang fand ich auch die Dekonstruktion der Berufswünsche. Wenn die Fallhöhe zwischen Kinderfantasie und harter Realität noch stärker heraus gearbeitet worden wäre, hätte das Ganze sicher noch mehr Spaß gemacht. Ansonsten hätte ich sowohl in den Rubriken Macht als auch in Sex lieber Texte mit echten Inhalten gelesen. Denn in der Welt ist zu diesen Themen doch so viel los, dass man sich eigentlich keine Gesprächspartner ausdenken muss. Und gerade Louis82 hat in seiner Zeit im Kosmos dazu schon einige richtig gute Texte dazu verfasst. Schade, dass es für das Magazin dann nur zu einem mäßigen Satireversuch gereicht hat. Auf der nächsten Seite dankt Roland Schulz beim Lesen eines User-Magazin-Textes dafür, dass er inzwischen alleine wohnt:
roland-schulz roses pop-pop-populärer-Pop-Text fand ich ganz nett, was aber nicht wie im Sinne des Sprichworts heißt „Ging mit am A…. vorbei“, sondern wirklich: ganz nett. Der WG-Text von irrgaertnerin hat mich danken lassen, dass ich seit zwei Monaten alleine wohne, bei der 2ten sexuellen Revolution habe ich ein Mal gelacht und großartig war die Idee mit den Kinderberufswünschen, die habe ich sehr gemocht. milagro.tv, mhmm, weiß nicht, mochte ich, mochte ich aber auch nicht, aber vielleicht war ich auch nur borstig, weil jetzt.de als nostalgisch bezeichnet wurde – ich dachte immer, die einzigen, die hier den Gestern-Blues haben, sind Menschen, die sich selber Alt-User nennen, obwohl sie noch mit 32 Gazelle tragen! Wer fehlt? Niemand. Der Commodore ist nicht satisfaktionsfähig. Simon Poelchau fand im User-Magazin Ironie und Nicht-Ironie, nachzulesen auf der nächsten Seite:
simon-poelchau Das Interview mit der Domina finde ich eigentlich ganz gut, nur übertreibt Commodore ziemlich bei seiner Einleitung. FritzCola bekommt man nicht nur in Berlin und kroatische Zigaretten sind auch nicht so spezial. Ergo: Etwas weniger Rumgepose am Anfang und die Geschichte hätte auch an Focus verkauft werden können. Wirkliche Ironie findet sich im Text von Milagro und blaaa. Als ich den Text noch etwas verschlafen gelesen habe, wollte ich mir erst einmal die Seite von milargo.tv anschauen … Leider blieben mir bei den ganzen Fragen am Anfang des Pop-Textes genauso viele Fragen am Ende des Textes. Denn was ist eine Einstellung? Vielleicht eine Disposition? Die diabolische Mitbewohnerin ist eine gute Geschichte. Solche Mitbewohner kennt jeder und auch die Pointe ist gut geschrieben. Eine Fortsetzung wäre vielleicht: Hilfe, wir haben kein DSL mehr, weil die Person, die für die DSL-Rechnungen zuständig ist, zehn ungeöffnete Mahnungen in seinem Zimmer gebunkert hat. Eine sehr schöne Geschichte waren die Kinderberufträume, nur der russische Astronaut war etwas daneben. Eva Schulz, die jetzt-de-Blitzpraktikantin, musste erstmal zählen - wobei, steht auf der nächsten Seite:
eva-schulz Den Pop-Text von rose habe ich zuerst gelesen. Nachher wusste ich nicht mehr warum, stattdessen begann ich, nachzuzählen: 79 Mal habe ich das P-Wort in diesem Artikel gefunden - das ist einfach zu viel. Und anstelle der vielen Fragen, die den vermeintlichen Höhepunkt verstecken, hätte ich mir ein paar kleine Geschichten gewünscht, so wie die von der irrgaertnerin über ihre schreckliche Mitbewohnerin Katherine. Die Frau wollte mit sieben bestimmt auch mal Tänzerin werden, oder? Die Idee der Berufswunschtypologie finde ich ziemlich gut und auch die Ausführung ist wirklich gelungen. Selten hat jemand so viele Klischees angehäuft und lustig verpackt! Deshalb ist das für mich der Höhepunkt des User-Magazins, wenngleich auch die „Prinzessin“ gefehlt hat. Das wollte ich nämlich mal werden. Auf der nächsten Seite schreibt Stefan Biro, warum er die Domina so smart fand:
stefan-biro Der Forschertalk, yippie! Ich schätze derart Krankes, bin dann aber trotzdem nicht weiter als bis zur Seite zwei vorgedrungen. Das Interview mit der Domina, vielleicht ein Fake, vielleicht auch nicht. War mir beim Lesen aber sehr egal, da der Text an sich überzeugt: flüssig geschrieben, nett. Besonders der Einstieg gefällt mir, weil er auf sehr smarte Weise Gesprächsebenen ineinander verzahnt. Ich habe das Interview mit Sympathie bis zum Ende gelesen, auch wenn es keinen wirklichen Aha-Moment gab. Die anderen Texte habe ich entweder nicht gelesen oder ich hab die Lektüre ratzfatz eingestellt, weil mich nichts daran gepackt hat. Das letzte Wort zum User-Magazin hat auf der nächsten Seite Christina Kretschmer:
christina-kretschmer Der Pop-Text von rose hat mich sehr verwirrt zurückgelassen. Ich weiß immer noch nicht, was die Autorin uns sagen wollte. Höchstwahrscheinlich war das aber ihre Absicht. Das "Interview" mit der Domina fand ich dafür, das Commodore nicht einmal mit einer real existierend doof-langweiligen Person sprechen musste, ganz schön fad. Und den Zusammenhang mit Macht habe ich auch nicht so recht kapiert. "Die zweite sexuelle Revolution": Wäre der Text nicht so dumm sexistisch und frauenfeindlich, wäre er sogar lustig gewesen. Die Berufe-Bewertung fand ich hübsch kurzweilig. Hab ich gerne gelesen. Vor der Konkurrenz von milagro.tv habe ich ein wenig Angst bekommen. Aber genau verstanden, worüber sich die User dort unterhalten (im Gegensatz zu jetzt.de) habe ich nicht. Der WG-Klatsch war gut zu lesen. Erstaunlicherweise auch der einzige Text in diesem User-Magazin, der (vermutlich) von der Autorin selbst erlebt wurde. Was ich ein bisschen schade finde. Weil das meines Erachtens sehr oft die Qualität der Texte auf jetzt.de ausmacht: dass die Autoren von echten Menschen echte Geschichten erzählen.

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