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Hashtag der Woche: #Cashtag

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Wer mit Aktien handelt, spielt ein Spiel. Ein Spiel, in dem diejenigen erfolgreich sind, die die Zukunft am besten voraussagen können. Die ahnen, ob eine Aktie sich positiv entwickeln wird oder in die Rolltreppe in den Kurskeller nimmt, und dementsprechende Kauf- und Verkaufsentscheidungen treffen. Für diese Vorahnungen sind Fakten wichtig, aber auch ein Gefühl für die Stimmung der anderen Spieler auf dem Markt, die sich unter Umständen von einer Panik anstecken lassen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Twitter hat sich jetzt für die Börseninteressierten etwas einfallen lassen. Ein Tool, mit dem sie solche Stimmungsschwankungen wahrnehmen und erkennen können: den Cashtag. Twitter verkündete die Neuerung vor zwei Tagen in einem unscheinbaren Tweet. Die Nachricht verbreitete sich, und bald hatte die Twittergemeinde auch den passenden Namen gefunden. In Anlehnung an den Hashtag, die kleine Raute, die vor einen Begriff geschrieben wird, um Tweets zu einem Thema zu bündeln, sprach sie vom Cashtag - und führte selbstverständlich gleich einen Hashtag mit diesem Namen ein: #Cashtag. Der funktioniert im Prinzip genauso wie ein Hashtag, allerdings ausschließlich in Verbindung mit den Kürzeln von Unternehmen an der Börse. Wer zum Beispiel über Google schreibt, tippt $GOOG in die Twitter-Eingabe-Maske. Der Leser kann auf diesen Link klicken und gelangt auf eine Sammlung aller Tweets über Google.  

Neben dem Raute- und dem @-Zeichen ist das Dollarsymbol das dritte Kürzel mit Spezialfunktion. Interessant ist, dass die ersten beiden dazu dienten, die Kommunikation für alle Nutzer zu erleichtern, ganz gleich, ob die sich über Fußball oder Birdwatching unterhalten oder einfach nur ein bisschen Blabla in die Welt entsenden wollen. Der Cashtag hingegen hat eine klare Zielgruppe: Er ist eigentlich nur für Nutzer interessant, die sich tatsächlich mit Wirtschaftsthemen und der Börse auseinandersetzen. Oder, wie es eine Autorin auf gizmodo.com ausdrückt: If you're a finance asshole this could be a bit useful, if not kind of interesting. If you're everyone else it doesn't really matter?

Immerhin, die Börseninteressierten freuen sich über die klickbaren Börsensymbole. Ein Twitterer namens @kevinweil schreibt: I love that ticker symbols like $AAPL $GOOG $FB are now clickable on Twitter. Another user driven feature; surfaces great biz discussions.

Allerdings gibt es Zweifel, ob das neue Feature wirklich so user driven ist. Denn der Dienst StockTwits macht es seinen Nutzern schon seit Jahren möglich, Twitter nach börsenrelevanten Informationen zu durchsuchen und alles zu sammeln, zu ordnen und zu bewerten, was dort über einzelne Aktien so geschwätzt und gemutmaßt wird. Howard Lindzon schreibt im Firmenblog: Ich bin enttäuscht, dass Twitter unsere Idee gekidnappt hat. Richtig zu sorgen scheint er sich aber nicht. Bei Stocktwits sei der Cashtag nur eine Basisfunktion, und man sei schon vor vier Jahren einen Schritt weiter gegangen. Insgeheim freut er sich vielleicht sogar. Die Nachrichten über die neue Cashtag-Funktion werden sicher auch einige Aktienhändler auf seinen Dienst aufmerksam machen.   



Text: eric-mauerle - Illustration: Torben Schnieber

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