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Erleuchtung auf Twitter
Ein Papst zum Anfassen oder zumindest zum Antweeten, diesem Wunsch sind mittlerweile knapp 400.000 Follower von Papst Benedikt XVI. diesen Montag einen großen Schritt näher gekommen. Nach einem ersten Testlauf im Juni letzten Jahres wagt der 85-Jährige mit der Eröffnung seines Accounts @pontifex den Sprung zu Twitter.
Der Papst selbst sei nicht der Typ, der „andauernd mit iPad durch die Gegend läuft oder am Blackberry hängt“, räumt Pressesprecher Greg Burke ein. Trotzdem hat sich Papst Benedikt letztes Jahr positiv zur Nutzung sozialer Netzwerke geäußert und bekräftigt damit den Ausbau der katholischen Netzpräsenz. Schon 2009 öffnete die katholische Kirche mit ihrer Plattform www.pope2you.net digitale Türen: Newsfeeds und iPhone Apps ermöglichen den direkten Draht zum Papst, mit der Anwendung „The pope meets you on Facebook“ ließ sich der Feed auch mit dem sozialen Netzwerk verlinken. Für heiliges Videomaterial hat der Vatikan eigens einen Youtube-Channel eingerichtet, auf seiner Website kann man sich durch Predigten, Fotos und Neuigkeiten klicken. Die Kirche hat verstanden, dass es im digitalen Zeitalter eines neuen Kommunikationsweges bedarf: “Die Präsenz des Papstes bei Twitter ist ein konkreter Ausdruck seiner Überzeugung, dass die Kirche auf der digitalen Bühne präsent sein muss”, heißt es in eine Pressemitteilung des Vatikans. Die Entscheidung gegen eine Facebookseite des Papstes und für den Twitteraccount sei bewusst gefallen, weil hier junge Menschen noch direkter, schneller und kostengünstiger erreichbar seien, bestätigte ein Mitarbeiter.
Vor seiner ersten Twitteraudienz am 12.12.2012 bittet der Geistliche die User schon mal unter dem Hashtag #askpontifex um ihre Fragen. Kommenden Mittwoch sitzt Benedikt noch persönlich vorm Bildschirm des eigens dafür bestimmten Twitter-PCs, danach übernehmen, wie zu erwarten war, Gehilfen. Trotzdem soll kein Tweet den Vatikan verlassen, der von seiner Eminenz nicht vorher abgenickt wurde. Sehr gespannt sind die User auf die erste Nachricht des Papstes und spekulieren unter dem Hashtag #popesfirsttweet sehr unterhaltsam über den Inhalt des heiligen Twitter-Debuts. Sorgen über technische Schwierigkeiten beim ersten Tweet beschäftigen den User Emanuel Landeholm , Asley Ng und Michael Read vermuten eher Probleme mit den Anweisungen “von ganz oben”.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
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Neben der Fragerunde am Mittwoch sollen über den englischen Vateraccount @pontifex in sieben weiteren Sprachen (darunter Französisch, Italienisch, Deutsch, Portugiesisch, Arabisch und Polnisch) in jeweils 140 Zeichen Ausschnitte aus Predigten, Bibelstellen und andere Frömmigkeiten geteilt werden. Wer sich also Fotos vom päpstlichen Lunch erhoffte oder, wie Userin Suzanna K , Einkaufstipps des Pradafans erwartet hat, der wird vom Account des Pontifex enttäuscht. Das berühmte “Selfie”, ein Selbstportrait des Papstes, auf den Christian Wong spekuliert, bleibt vermutlich ebenfalls aus. Mal ehrlich: Ein “YOLO” vom Papst wäre natürlich sensationell, wie auch Charlie Pickering findet - wahrscheinlicher ist aber ein generationenübergreifender Dauerbrenner wie “Gelobet sei der Herr”.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
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Auch der Traum, vom Papst persönlich gefollowed zu werden, bleibt in weiter Ferne: @pontifex wird, wie schon @DalaiLama , lediglich Nachrichten verbreiten. Und das - hier wird es schon sehr christlich - nur aus Taktgefühl und dem Prizip der Nächstenliebe. Wer immer noch nach religösem Ego-push sucht, kann sein Glück beim heiligen Stuhl oder Kardinälen wie Timothy Dolan und Gianfranco Ravasi versuchen, die bereits aktiv tweeten und followen. Der religöse Twitter-User gerät durch den Account des Papstes trotzdem in Bedrängnis. So fragt zihinselorgazm die berechtigte Frage, ob ihm beim blocken des päpstlichen Accounts die Exkommunizierung droht.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Auch Twitter selbst weiß noch nicht genau, wo es das Religionsoberhaupt auf seiner Plattform verorten soll, wie der Tweet von Martin Dowideit zeigt.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Sein Account macht den Papst jedoch auch angreifbar, wie ein Tweet des The-Office Schöpfers Ricky Gervals verdeutlicht, der sich rasend schnell verbreitete.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die Netzpräsenz seiner Heiligkeit hat bei Twitter jedenfalls hohe Wellen geschlagen. Gerade weil der Papst so nicht nur seine Gläubigen erreicht, sondern auch für Kritik direkter angreifbar wird, ist die Ausweitung der Kirche auf soziale Plattformen wie Twitter wichtig. Dieses Risiko sollten Kirchenoberhäupter eingehen, damit auf diesem Weg ein religiöser Dialog entsteht. Neben Seitenhieben zur deutschen Nazi-Vergangenheit und Missbrauchsskandalen findet sich unter den Hashtags bisher wenig Ernsthaftes. Deshalb wäre auch zu wünschen, dass User die Möglichkeit zum Dialog nutzen. Dafür spricht immerhin die große Zahl an Followern.