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"Apple ist ein Arschloch und Siri ist bescheuert."

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Wir hören sanftes Klaviergeklimper, Christian Ehring, der Moderator der NDR-Satiresendung " sitzt am Piano, kuckt ganz ernst und beginnt zu singen: "Murat ruft mich ab jetzt nicht mehr an..., Rahel sagt, ich hab ihr sehr wehgetan..." Was ist da passiert?, fragt man sich, da beginnt der Refrain, den Christian Ehring schon fast schreit (und der ein ziemlich fieses Ohrwurmpotenzial hat):

"Das iPhone 5 ist scheiße

Und es sieht auch nicht gut aus

Und dass der Mist wem heilig ist

Halt ich im Kopf nicht aus.

Euer Gott ist nur Elektroschrott

Und völlig überteuert.

Apple ist ein Arschloch

Und Siri ist bescheuert."    

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Aus dem Anti-Apple-Song ist inzwischen ein YouTube-Hit geworde n. An nur einem Tag hatte das Video mehr als 30.000 Aufrufe (Stand: 28.9.2012) und auf Twitter wird es gefeiert, vor allem unter dem Hashtag #EuerGottistnurElektroschrott . "Fast genial", "So geil", "Groß" steht in den Kommentaren. Noch bestehen die Tweets vor allem aus kommentierenden - und positiven - Adjektiven, das mag auch an dem mit 29 Zeichen ziemlich langen Hashtag liegen (der bit.ly-Link hat noch mal 20 Zeichen). Da hat einfach nicht mehr so viel Platz.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

"Extra 3"-Twitter-Account und unter dem Hashtag #extra3 weiter. Der User @ceterumcense0 twittert "@extra3 Danke an Christian Ehring, dass er den Mut hatte die Wahrheit über das iPhone 5 zu sagen ...äh singen. :-)" und der User @AndyGER nennt das Lied eine Hymne für "Android-Jünger, Anhänger und Apple-Haterboys".  Christian Ehring singt darüber, dass man schnell zum Außenseiter wird, wenn man kein iPhone hat, dass man trotzdem zu seinen Überzeugungen stehen soll - und über den "Glaubenskrieg" um Apple. Den hat die Satire-Show im Oktober 2011 schon mal thematisiert. Das Video “Apple, die Sekte - ein Bekehrungsversuch “ mit der Außenreporterin Caro Korneli (hier ist sie im Interview mit jetzt.de) ist so was wie ein Klassiker geworden. Auch zum Launch des iPhone 5 ist das Video wieder durch Twitter und Facebook gereicht worden. Man könnte Ehrings Song als Fortsetzung sehen, er passt auf jeden Fall gut zur allgemeinen (zu teuer, hysterisches Fanboytum) als auch der aktuellen Kritik am iPhone (am Apple-eigenen Kartendienst bei iOS 6, für den sich Tim Cook inzwischen entschuldigt hat und stattdessen Google Maps empfiehlt).

Auch auf Facebook sind die Reaktionen auf das Video positiv: Chris W. schreibt: “Hätte ich Apple-Produkte würde ich mir das Lied im iTunes-Store kaufen.” Bisher gibt es erstaunlich wenig Gegenstimmen. Nur auf YouTube entlarven sich die parodierten “Apple-Jünger” mit fragwürdigen Kommentaren, wie zum Beispiel der User Merhato: “Jeder der behauptet das Apple scheiße ist hat entweder kein Geld oder ist zu behindert sich ein schönes und gutes Handy zu kaufen! Apple hat einen richtig guten Support. O.K. man muss sich wenn man mehr Support will mehr kaufen und das ist nicht ohne aber wer es sich leisten kann (ich) hat keine Probleme!”. 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Tiefgründiger ist dagegen die Diskussion darüber, was Satire darf, die durch das Video ausgelöst wurde. Auf Twitter schreibt @TobiasGasser: “'Euer Gott ist nur Elektroschrott.' So werden religiöse Gefühle verletzt.” Es ist eine Anspielung auf die Liedzeile “Der sicherste Weg, jeden Freund zu vergrätzen ist, ein religiöses Gefühl zu verletzen” – die auch zur Diskussion über die Reaktionen auf den Mohammed-Schmähfilm passt. Dazu schreibt der User cactus84 auf YouTube: “Viele Kommentare belegen genau das, was vermutlich der Sinn dieses Videos ist – 'Satire gerne, aber nicht gegen mich!' (...) Aber dann zurück zu den Videos und Diskussionen über die Proteste gegen den Mohammed-Film, wir müssen ja darauf hinweisen, dass die Leute da ja wohl totaaal übertreiben und in unserer Gesellschaft ja zu Glück jeder sagen darf was er möchte! Prost Mahlzeit!”

Genau das kann man aus den YouTube-Kommentaren ganz gut herauslesen - und auch, dass kaum jemand versteht, dass Ehrings Song mehr ist als plumpes Apple-Bashing.

 

Text: kathrin-hollmer - Screenshots: YouTube, Twitter

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