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Reich dem Groupie in dir die Hand

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Illustration: elvira-stein Nicht jedes Mädchen, das mal betrunken mit einem Musiker geknutscht hat, ist ein Groupie. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Für alle, die aus solchen Knutsch-Gelegenheiten einen Sport machen wollen: Der Leitfaden für den Einstieg in die Hinterzimmer des Rock'n'Roll-Zirkus. Für alle anderen die Wahrheit: "Don't be in love with the DJ – be the DJ"! Regel Nr.1: Such dir die passende Band aus Am leichtesten ist es, mit jungen, aufstrebenden Künstlern zu beginnen. Soll es eine Nummer größer sein, sind deine Chancen einschlägigen Berichten zufolge im Rap-Bereich nicht schlecht. Auch Metal-Bands sollen einen hohen Groupie-Verschleiß haben. Schwieriger wird es bei den derzeit enorm angesagten Intellektuellen-Bands wie Franz Ferdinand: die haben sich angeblich ein Groupie-Verbot für ihre Tourneen auferlegt. Regel Nr.2: Besuch die Band beim Konzert Hast du es dir trotzdem in den Kopf gesetzt, dein Idol ins Bett zu zerren, führt kein Weg am Live-Konzert vorbei. Brezel dich für diesen Anlass so hübsch du kannst auf und sei selbstbewusst. Am besten ist es, du paradierst mit anderen Mädchen umher, die dieselbe Absicht haben wie du und wartest solange, bis dir ein Roadie mit einem Backstage-Pass auf den Hintern haut. Regel Nr.3: Schlafe niemals mit Roadies Zeig ihnen deine Brüste, wenn es sein muss und du dich so verzweifelt danach sehnst, in den Backstage-Bereich zu kommen. Aber gehe wenigstens sicher, dass du einen "All Access Pass" bekommst, bevor du ihre Familienjuwelen anfasst. Um den ganz großen Nummern nahe zu kommen, musst du normalerweise Roadies, Bodyguards, Security-Personal, das Management und weitere Hürden überspringen. Teile also deine Kräfte dementsprechend ein. Regel Nr.4: Sei vorbereitet Informiere dich in den einschlägigen Internet-Foren über die Vorlieben, Risiken und Nebenwirkungen deines Stars. Auf der fabelhaften Seite "metal-sludge.com" kannst du dich im Bereich Worlds Famous Penis Chart über Größe, Güte und Performance einer ganzen Reihe von Musikern informieren. Regel Nr.5: Trainiere dein Selbstbewusstsein Soziologiestudenten werden dich unter dem Mikroskop beobachten. Das Groupie ist spätestens seit dem Erfolg des Films "Almoust Famous" ein Beliebtes Studienobjekt. Eine der älteren und berühmteren Vertreterinnen des Genres Pamela Des Barres, behauptet, dass gerade Groupies mit ihrer "Ich tue, was mir gefällt"-Attitüde den Weg für Frauen ins Rockbusiness geebnet hätten. Allerdings ist es fraglich, ob diese Vorwegnahme der postfeministischen Girliism-Attitüde tatsächlich so bahnbrechend revolutionär war. Darüber, ob das Groupie einem "korrekten" Frauenbild entspricht oder nicht, wird es noch auf viele Tagungen zu diskutieren gelten. Regel Nr.6: Sei dir deines Status bewusst Als Groupie kann es durchaus passieren, dass du nicht wie eine Lady Behandelt wirst - und es verlangt dir möglicherweise einiges ab, dich als eindeutiges sexuelles Objekt anzubieten. Andererseits kannst du dich trösten: ohne Menschen wie dich wäre der Star kein Star. Der größte Antrieb für viele Musiker, ein Instrument zu erlernen, war vermutlich genau diese Phantasie. Gene Simmons von The Kiss behauptet mit Tausenden von Frauen geschlafen zu haben. Das hätte er mit Sicherheit nicht geschafft, wäre er Vertreter für Herrensocken Geworden. Regel Nr. 7: Gib ordentlich an Nichts ist wichtiger als dein Insiderwissen freigebig zu teilen. Denn nur dadurch erlangst du die Coolness und den Status, nach dem du strebst. Egal, ob du in den einschlägigen Internet-Foren deine intimsten Erlebnisse mit Gott und der Welt teilst, dich der Boulevard-Presse anvertraust, oder es gar zur Autorin einer Herzzerreißenden Biographie schaffst: gib dein Wissen weiter und Befriedige die Neugier der Massen. Allerdings solltest du daran denken, dass etwaige Freundinnen/Gattinnen und andere Betroffene deine Zeilen auch lesen. Deshalb solltest du dir vorher überlegen, ob und wem du die intimsten Details deiner Rockstar-Nächte mitteilst. Regel Nr. 8: Bereite deinen Absprung vor Nichts ist langweiliger, als Menschen, die von ruhmreichen Tagen Berichten, die schon mehrere Coolness-Dekaden zurückliegen. Oder noch besser: Lerne ein Instrument, stell dich selbst auf die Bühne und ernte die Früchte deiner harten Lehrjahre.

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