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Quidditch spielen

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Illustration: heike-winter Zwei Tage noch, dann kommt er, der neue „Harry Potter“ – aber was steht wirklich drin? Nur eine Sache ist sicher: Quidditch wird wieder eine Rolle spielen. Zeit für einen Crashkurs in dieser Sportart: Wie geht das denn, dieses Flugbesen-Polo? 1. Auch wenn es in den Romanen immer nur um Harry Potter geht – Quidditch ist ein Mannschaftssport. Also als erstes ein gutes Team aus sieben Spielern suchen: drei Jäger, zwei Treiber, ein Hüter und ein Sucher. 2. Fliegen lernen. Quidditch wird auf fliegenden Besen gespielt. Deswegen gibt es auch keine vom Quidditch-Weltverband vorgeschriebene Spielfeldgröße – the sky is the limit. Um ein erstes Gefühl für fliegende Besen zu bekommen, reicht es vollkommen aus, sich einen handelsüblichen Reisigbesen zwischen die Beine zu klemmen und dann vom Küchenschrank zu springen. Für wirkliche Flugübungen sollte man zweierlei beachten: Nicht neben Hochspannungsmasten oder Flughäfen starten – alles andere gibt sich. 3. Nicht verwirren lassen. Mag es auch noch so viele böse Gerüchte kleingeistiger Menschen geben – Quidditch ist kein komplizierter Sport. Im Gegenteil. Es ist lediglich ein Spiel mit vier Spielbällen, drei Toren und baseballartigen Schlägern, die von den Treibern dazu eingesetzt werden, die beiden Klatscher abzuwehren, was wiederum frei fliegende Schlagbälle sind, die auf die Jäger-Spieler losgehen, während diese versuchen, den fußballgroßen Quaffel, den Hauptspielball, durch eines der in 20 Meter Höhe angebrachten und vom Hüter-Spieler bewachten Tore der gegnerischen Mannschaft zu werfen, was zehn Punkte bringt, aber vollkommen unerheblich ist – ein Spiel endet erst, wenn ein Sucher-Spieler den goldenen Schnatz fängt, den vierten Ball im Spiel, wofür es 150 Punkte gibt. Alles easy also. 4. Die Regeln kennen lernen. Der Quaffel darf grundsätzlich mit dem ganzen Besen gespielt, aber auch geworfen werden, die Klatscher sind jedoch nur mit Schlägern zu spielen, und der Schnatz wird überhaupt nicht gespielt – er wird gejagt. Achtung: Den Schnatz darf nur der Sucher spielen. Ansonsten gilt: Grobe Unsportlichkeiten (Einsatz von Magie etc.) zu unterlassen. Auch Doping mittels Zaubertränken o.ä. ist nicht gestattet. 5. Wiederholen von Punkt Drei und Vier: Nicht verwirren lassen! Quidditch ist nicht kompliziert! 6. Abhärten, abhärten, abhärten. Quidditch ist ein harter Sport. Manche Quidditch-Fans behaupten beispielsweise, die Position der Treiber könne nur von Hooligans ausgefüllt werden – schließlich geht es diesen Spielern im Endeffekt darum, die Klatscher-Bälle mit so großer Wucht auf gegnerische Spieler zu schlagen, dass diese vom Besen fallen. Auch Body-Checks zwischen Jägern sind an der Tagesordnung – im freien Flug wohlgemerkt. Da es im Quidditch aber keine Schutzkleidung gibt, also ohne Mund- und Tiefschutz, sondern nur im Umhang geflogen wird, empfiehlt es sich, als Trainingsmaßnahme einfach ein paar Dutzend Mal aus einem fahrenden Zug zu springen. Dann bekommt man ein Gefühl für Stürze aus 50 Metern Höhe. 7. Ein Spielfeld aufbauen. Wer keinen Zugang zu professionellen Quidditch-Feldern an englischen Elite-Internaten hat, sägt einfach drei Baseballkörbe am Sportplatz um die Ecke ab, steckt sie auf Stangen in ein Fußballfeld – fertig. 8. Einfliegen. Ein paar leichte Loopings am Anfang, dann lockeren Sturzflug, ein paar Immelmann-Schleifen, fertig ist das Aufwärm-Fliegen. 9. Einspielen. Die Jäger üben das Passen, der Hüter das Hüten, die Treiber das Bälle durch die Gegend prügeln – und der Sucher macht einfach eine gute Figur. Er muss im Spiel sowieso nur die ganze Zeit herumfliegen, bis er irgendwann mal den Schnatz sieht und ihn zu fangen versucht. Sucher sind also so etwas wie der George W. Bush des Quidditch: Täuschen die ganze Zeit Aktivität vor, obwohl sie am Spiel gar nicht beteiligt sind – und wenn sie dann mal wirklich was unternehmen, ist gleich das ganze Spiel aus, ganz egal, wie es bisher lief. 10. Losspielen. Es empfiehlt sich, die Regeln abzuändern: Offiziell ist ein Spiel erst mit dem Fang des Schnatzes zu Ende, doch das kann, gerade bei dämlichen Suchern, Tage dauern. Deswegen: einfach zwei Halbzeiten á 45 Minuten spielen.

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