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Die Hochzeit deines besten Freundes

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Illustriation: kathrin-hoermann Am Samstag wird geheiratet: Prince Charles ehelicht Camilla Parker Bowles, seine Jugendfreundin und spätere heimliche Geliebte aus dem Hochadel von Sussex. Zur Trauung im Londoner Standesamt kommen nur 30 Gäste (die Queen hat abgesagt, weil für sie nur die anschließend stattfindende kirchliche Trauung in der Privatkapelle von Schloss Windsor zählt); Trauzeugen sind Prinz William, 21, und sein ehemals bester Freund und Ex-Kokser Tom Parker Bowles, 30, Camillas Sohn aus erster Ehe. Zum anschließend stattfindenden Festessen sind 750 Gäste geladen: Ein Riesenhaufen Königinnen, Prinzen und sonstige Adelige, ein paar Politiker und Britpromis. Wahrscheinlich wirst auch du eines Tages auf einer Hochzeit zu Gast sein. Und das geht so: 1.Die Aufmerksamkeit an diesem Tag gehört genau zwei Leuten: den beiden, die dort vorne die Ringe tauschen. Deshalb niemals besser angezogen aufkreuzen als das Brautpaar oder glauben, dies wäre der richtige Tag, um deine eingeschlafene Stepptanzkarriere neu anzuheizen. 2. Einen Tag lang im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, kann ziemlich anstrengend sein. Verzichte beim Gratulieren auf folgende Sprüche: „Herzliches Beileid“, „Also, dass Ihr euch getraut habt...“, „Bist du schwanger?“ (egal, ob zur Braut oder zum Bräutigam), „Die Ehe ist ein Zweikampf, der mit Ringen anfängt“, „Viele wären auch gern verheiratet, nur nicht 24 Stunden am Tag.“ (Glückwünsche für Charles und Camilla per Post an: His Royal Highness The Prince of Wales, Clarence House, London SW1A 1BA). 3. Falls Tischkarten eine Sitzordnung festlegen: Vorher überprüfen, ob du mit der ausgemergelten Grundschullehrerin am Tisch sitzt, die schon in der Kirche alle, die schief gesungen haben, abgestraft hat. Wenn ja: Tischkarten unauffällig tauschen. 4. Am späteren Abend werden die meisten Hochzeitsfeiern in „Spiele“-Pflicht schockgefrostet. Dann muss die Braut mit verbundenen Augen Männerwaden befühlen und sagen, welche ihr am bekanntesten vorkommen, damit die überfressenen Gäste nicht noch vor dem Mitternachtskaffee einnicken. Bemühe dich, diese und alle anderen, meist sexuell konnotierten Demütigungen aller Beteiligten zu unterbinden. 5. Als Trauzeuge ist es deine Pflicht, Verwandten, die in Reimform davon berichten, wie lange einer der Eheleute als Kind in die Hose gemacht hat, noch in der ersten Minute der Rede einen Sack über den Kopf zu ziehen, sie nach draußen zu schleifen und schnell einen gutgelaunten und möglichst kurzen Toast auszubringen. 6. Austern: Zumindest mal probieren. Gänsestopfleber: Boykottieren. Champagner: Bei knausrigen Gastgebern bunkern. Vegetarische Gäste: Von dummen Sprüchen verschonen. 7. Während der DJ sich noch am Buffet labt: Schnell die CDs mit "It's Raining Men" und "I Will Survive" verschwinden lassen. 8. Richtig wohl fühlen sich in der feierlichen Hochzeitsgarderobe nur die Wenigsten. Jedes ehrlich gemeinte Kompliment wirkt also dreifach. Sei freigiebig damit. 9. Klar, Brautstraußwerfen ist albern. Aber immerhin eine gute Gelegenheit für Jungs, einen unauffälligen Überblick über alle unverheirateten weiblichen Hochzeitsgäste zu erhalten. 10. Falls du rauchst: Eine Extraschachtel für Schnorrer mitnehmen. Nirgends gibt es so viele Nichtraucher, die plötzlich zum dritten Mal eine Kippe von dir haben wollen, wie auf Hochzeiten. 11. Nur die Gewinngrube von „Glücksrad“ war so schwer beladen mit sinnlosen Elektrogeräten wie ein durchschnittlicher Hochzeitsgabentisch. Das Brautpaar hat gar nicht genug Wohnraum, um all diese Motorsägen und elektrischen Eierkocher unterzubringen. Bedien dich also ruhig, wenn in deinem Studentenwohnheim noch was fehlt.

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