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Debatte ums Böllern an Silvester
Ja, ein Feuerwerk an sich ist schön anzuschauen. An Silvester sieht es in vielen deutschen Städten aber eher nicht mehr nach schönem Feuerwerk aus, sondern nach unkontrolliert geworfenen Böllern und nach Müllbergen. Nicht nur deshalb tobt jetzt wieder die große Böllern-oder-nicht-Debatte, kaum ein Smalltalk kommt derzeit an dem Thema vorbei. Und es scheint, als gewinne die Ablehnung von Böllern langsam die Oberhand.
Damit du schnell fit wirst für die Diskussionen und dir selbst eine Meinung bilden kannst, haben wir hier die wichtigsten Feuerwerk-Fakten gesammelt.
In immer mehr Städten ist Böllern jetzt verboten:
Hannover hat in diesem Jahr zum ersten Mal verboten, dass Feuerwerkskörper und Raketen in der Innenstadt mitgeführt oder abgebrannt werden. Schon im vergangenen Jahr haben Düsseldorf und Dortmund das Böllern in der Innenstadt oder in Teilen der Innenstadt untersagt. Genauso ist es in Göttingen und Bremen. In den niedersächsischen Städten Hildesheim, Lüneburg, Celle, Hameln und Wolfenbüttel ist Feuerwerk in der Altstadt verboten. Und auch in Bayern haben sich einige Städte, beziehungsweise die Bayerische Schlösserverwaltung dazu entschlossen, zumindest in Teilen der Stadt das Böllern zu verbieten: nämlich in Straubing, Nürnberg, München, Bamberg, Würzburg, Landshut und Burghausen. In Tübingen ist schon seit 2009 das Zünden von Raketen und Feuerwerk in der Altstadt verboten.
Und bundesweit ist es so, dass in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Seniorenheimen und von besonders brandempfindlichen Gebäuden kein Feuerwerk gezündet werden darf.
Und die meisten Deutschen finden das gut:
Laut einer aktuellen Onlineerhebung des Instituts Civey für die Funke-Mediengruppe sind zwei Drittel der Deutschen dafür, dass das Abfeuern von Raketen in der Innenstadt untersagt wird. Knapp 60 Prozent der Befragten haben sich für ein generelles Böllerverbot in dicht besiedelten Umgebungen ausgesprochen. An der Umfrage nahmen vom 17. bis zum 24. Dezember 2018 mehr als zehntausend Menschen teil.
Erste Supermärkte verkaufen aus eigenem Antrieb kein Feuerwerk mehr:
Ein Rewe und ein Hagebaumarkt verkaufen in diesem Jahr kein Feuerwerk. Die Rewe-Markt der Familie Koch in Adenau am Nürburgring ruft unter dem Motto „Spenden statt Böller“ in den sozialen Medien außerdem dazu auf, für den Tier-Gnadenhof Eifelhof Frankenau zu spenden. Die User finden das super.
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Und es gibt ziemlich viele gute Gründe gegen das Böllern:
Eigentlich gibt es außer der Tatsache, dass ein Feuerwerk schon ganz hübsch aussieht, keinen wirklich guten Grund zum Böllern. Dagegen aber schon:
1. Verletzungen: Unkontrolliertes Böllern führt jedes Jahr wieder dazu, dass sich Menschen ernsthaft verletzen. In Brandenburg sind beim Jahreswechsel 2017/2018 zwei Männer durch Feuerwerk gestorben. Laut Bundesumweltamt erleiden beim Silvesterböllern jedes Jahr 8000 Menschen Verletzungen am Innenohr. Bei fast einem Drittel sind die Schäden dauerhaft. Außerdem kann Böllern zu Angst und Panikattacken führen, wenn Menschen empfindlich reagieren.
2. Die Umwelt: Das Böllern belastet die Umwelt ganz schön: Am ersten Tag des neuen Jahres ist die Feinstaubkonzentration vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht, heißt es in einer Mitteilung des Bundesumweltamtes. Dabei werden etwa 4500 Tonnen Feinstaub freigesetzt. Diese Menge entspricht in etwa 15,5 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. Das ist ganz schön viel.
3. Der eigene Geldbeutel: Ganz billig ist der Spaß auch nicht: Zwischen 100 und 150 Millionen Euro jagen die Deutschen zum Jahreswechsel in die Luft. Aber vielen ist es das einfach wert – richtige Fans scheuen sich auch nicht, die ganze Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vor einem Werksverkauf anzustehen, um dann Böller und Raketen im Wert von knapp 300 Euro zu erstehen. Genug für anderthalb Stunden Böllerspaß.
4. Der Müll: Die Hinterlassenschaften seiner Böller und Raketen räumt so gut wie niemand in der Silvesternacht noch weg. Und am nächsten Tag sehen die Straßen und Plätze teilweise aus wie Müllhalden. Zusatzkräfte der Straßenreinigung sind schon nachts unterwegs, um den Müll zu beseitigen. Gefährlich ist der Müll für Tiere, die sich daran verletzen können, und auch für Kinder, die gerne alles anfassen. Ein paar Blindgänger sind nämlich immer noch unterwegs.
Natürlich macht die Böller-Diskussion auch vor Twitter nicht Halt:
Am Donnerstag twitterte der CDU-Berater Nico Lange:
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Genervt ist er wohl von der Debatte um Umweltschutz, um Verzicht auf Fleisch, um den Sinn des Fahrradfahrens und auch um das Böllern. Mit seinem Tweet hat er aber selbst eine kleine Debattenrakete abgeschlossen, schnell trendete der Hashtag #nurmalso.
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Wären Elektro-Raketen die Lösung?
In China, wo die Feinstaubbelastung ohnehin sehr hoch ist, haben Tüftler für Raketenfans jetzt Elektro-Knallkörper entwickelt. Die sind zwar auch höllisch laut, erzeugen aber keinen Feinstaub. Vielleicht setzt sich diese Option in den kommenden Jahren ja auch in Europa durch – sinnvoll wäre es auf jeden Fall.
soas