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Das ABC der Ramsch-Schublade
Die meisten Menschen haben sie: diese Schublade, in die alles reingeschmissen wird, das keinem konkreten Ort zugewiesen werden kann und eher in die Kategorie „Sonstiges“ fällt. Man hebt all die Sachen auf auf, denn sie könnten ja vielleicht irgendwann nochmal eine Funktion haben. Aber wenn wir ehrlich sind, leeren wir doch alle einfach nur unsere Handtaschen und Rucksäcke in dieser Schublade aus und sind oft einfach zu faul, die Dinge direkt zu entsorgen.
Spätestens beim Aussortieren wird man dann mit dem Chaos konfrontiert, das sich da so angesammelt hat. Neben leeren Batterien und Quittungen findet man vielleicht den Fleckenentferner, den man schon überall gesucht hat. Wir haben für euch zusammengesammelt, was sich meistens in diesen Schubladen findet.
A wie Anleitungen
A wie Anleitungen
Zwischen der Anleitung für den Backofen und andere Geräte, die schon längst auf der Müllkippe sind, versteckt sich auch die Gebrauchsanweisung für den Vibrator. Dabei hätte man die inzwischen echt wegwerfen können. Den eigenen Vibrator kennt man ja nun wirklich in- und aus- und in- und wieder auswendig.
B wie leere Batterien
Seit Jahren liegen sie vereinzelt in der Schublade. Man wollte sie schon längst entsorgen, vergisst es aber immer wieder. Erst auf der Suche nach vollen Batterien für die Fernbedienung werden sie wieder rausgekramt. Vielleicht ist ja noch ein Mini-Rest Energie in ihnen?
C wie CD
Die ohne Hülle am Boden der Schublade liegt und die man früher, als es noch kein Spotify gab, rauf und runter gehört hat. Mittlerweile ist sie aber so zerkratzt, dass nur noch Bruchteile der Songs zu verstehen wären.
D wie Dankeskarte
Von der Hochzeit von ehemaligen Bekannten: Man hofft, dass diese Karte einen im Alter nostalgisch an die guten alten Zeiten denken lässt. Momentan weckt sie aber nur Erinnerungen an den ganzen Sekt, den man sich reingepresst hat, um den Smalltalk mit den Verwandten des Brautpaars erträglicher zu machen.
E wie elektrische Fliegenklatsche
Man hat sie sich im Hochsommer angeschafft, um ungestört auf dem Balkon grillen zu können. Aber benutzen möchte man sie aus ethischen Bedenken eigentlich nicht. Man ist doch kein Tier-Killer!! Darum hat sie ihren Platz in der Schublade gefunden.
F wie Fleckenentferner
F wie Fleckenentferner
Er wurde irgendwann mal gekauft, um das liebste Shirt vom Ketchup-Fleck zu befreien. Das hat aber überhaupt nichts gebracht und den Fleck nur verschlimmert. Das Shirt ist übrigens auch zusammengeknüllt in die Schublade gestopft worden.
G wie Glühbirne
Man hat leider für die Lampe, die eine neue Glühbirne brauchte, die falsche gekauft, aber sie wird bestimmt bald zum Einsatz kommen. Ganz sicher.
H wie Haargummi
Man besitzt bestimmt Tausende, aber immer wenn man eins braucht, dann findet man es nicht oder es ist im Chaos der Schublade untergegangen. Es ist zum Haare-Raufen. Get it?!
K wie Kondome: Leider schon abgelaufen
I wie Innensechskantschlüssel
Oder auch bekannt als das Ikea-Allrounder Werkzeug, das vom letzten Kallax-Regal aufgehoben wurde und das man ja sicher nochmal gebrauchen könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist ebenso hoch wie die, mit der die nutzlose Glühbirne irgendwann zum Einsatz kommt.
J wie Jahresplaner 2020/21
Niemand hat so wirklich einen Planer für das vergangene Jahr gebraucht, aber zum Entsorgen ist er auch zu schade, darum wartet er jetzt auf seine neue Bestimmung. Nämlich in spätestens einem Jahr dann doch im Müll zu landen.
K wie Kondome
Die sackte man damals als Teenager*in bei Festivals oder an den Infoständen von Krankenkassen ein, weil sie irgendeinen frechen Spruch auf der Verpackung hatten. Als Verhütungsmittel haben sie mittlerweile den gleichen Pearl-Index wie ein Vaterunser vor dem Sex.
L wie Lolli
Beim Aufräumen der Handtasche oder des Rucksacks wurde der Lolli schnell in der Schublade abgelegt. Wenn man ihn nach fünf Jahren wieder findet, freut man sich direkt über einen Snack.
M wie Münzen
Am Boden der Schublade sammeln sich bestimmt ein paar Euro, die man mal irgendwann schnell aus dem Geldbeutel in die Schublade schüttete, weil der zu schwer geworden wart. Und Mama schimpft immer, dass man angeblich kein Geld zurücklegt, ha!
N wie Nähzeug
Man hatte sich vorgenommen, ab jetzt seinen Klamottenkonsum durch Flicken und Stopfen massiv zu reduzieren und irgendwann mal selbst ein Sommerkleid zu nähen. Kann ja nicht so schwer sein. Dann bekam man nicht mal den Faden durch die Öse, weil man nicht die richtige Größe gekauft hatte. Und ab damit in die Schublade.
O wie Ohrenstöpsel
Wenn man sie dann mal braucht, weil der*die Partner*in zu laut schnarcht, findet man sie im Chaos nicht wieder. Dafür greift man bei der nächtlichen Suche im Dunkeln garantiert in N – wie Nähzeug.
Q wie Quittungen, die schon fünf Jahre alt sind
P wie Pattex
Der Alleskleber ist zwar schon halb vertrocknet und am Deckel kleben Fäden und Krümel, trotzdem ist auf ihn Verlass, wenn mal wieder der Dekohase zusammengeklebt werden muss.
Q wie Quittungen
Sie eine gewisse Zeit lang aufzuheben, ist ja nicht schlecht. Aber mittlerweile sind es so viele, dass die Schublade schon überquillt. Vielleicht ist ja der vierte Lockdown der Moment, die Dinger endlich zu sortieren? Haha, belüg dich doch nicht selbst!
R wie Rabatt-Stempelkarte
Für diesen Frozen Yogurt-Laden, der vor sieben Jahren ganz neu und absolut überlaufen war, aber schon seit längerer Zeit nicht mehr existiert. Bis zum Gratis-Yogurt hätte doch nur noch ein Stempel gefehlt.
S wie Staubflusen
S wie Staubflusen
Führen nach langem Rumwühlen zu schlimmen Niesanfällen. Obwohl die Schublade für Staub ja eher unzugänglich sein müsste, sammeln sich die Flusen in allen Ecken. Mögliche Erklärung: Sie sind materialisierte, verdrängte Erinnerungen, die von den gelagerten Objekten über die Jahre ausgedünstet wurden.
T wie Teilnehmer*innen-Urkunden
Für x-beliebige Seminare, in denen Softskills erlernt werden sollten. Sie sehen der Urkunde für die Bundesjugendspiele gefährlich ähnlich und wecken böse Erinnerungen an die Schulzeit.
U wie Uhr
Die alte Uhr, die doch so schön ist und die man eigentlich seit Jahren zur Reparatur bringen möchte.
V wie Visitenkarte
V wie Visitenkarten
Die man nur aus Höflichkeit angenommen und für die man absolut keinen Zweck hat. Trotzdem könnte es ja sein, dass man irgendwann ganz dringend einen „Asset-Designer“ oder eine „Unternehmensstrategin“ braucht.
W wie Wunderkerzen
Übrig geblieben von Silvester 2019: Als man sich so auf das neue Jahr gefreut hat und die neuen Abenteuer, die einen erwarten. Silvester 2020 war dann aber einfach zu deprimierend für Wunderkerzen. Mittlerweile bröseln sie und bilden ein staubiges, hochentzündliches Fundament für die darauf angehäuften Randerscheinungen des Spätkapitalismus.
X wie x-beliebige Handcreme-Proben
Die hat man beim Einkaufen geschenkt bekommen. Und sich gedacht: „Ha! Ich geb’ nie wieder Geld für Handcremes aus und benutz’ nur noch die Gratis-Proben der allerneuesten High-End-Handcremes!“ Mittlerweile sind alle abgelaufen. Und bis eine Handcreme abläuft, muss sehr, sehr viel Zeit vergehen.
Y wie Yu-Gi-Oh!-Karten
Man hat sie in der Jugend fleißig gesammelt und als Andenken aufgehoben. Vielleicht hat man ja auch eine Special-Karte erwischt, die irgendwann auf Ebay ganz viel wert ist. Es wäre Irrsinn, die nach so langer Zeit wegzuwerfen!
Z wie Zollstock
Eigentlich gehört er in den Werkzeugkasten, aber der steht zugestellt im Schrank und an die Schublade kommt man dann doch schneller ran. Der vielleicht einzige Gegenstand, den man ab und an aus der magischen Ramsch-Schublade zieht.