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Frauen kommen in TV und Kino zu kurz

Illustration: Lucia Götz

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Die Schauspielerin Maria Furtwängler (51) war lange Tatort-Kommissarin. Nun ist sie im echten Leben einer großen Ungerechtigkeit auf der Spur. Denn eine von ihr unterstützte Studie fand jetzt heraus: Frauen machen nur genau ein Drittel der Akteure im Fernsehen aus. 

Ausgerechnet im Kinderfernsehen sind sie mit nur 28 Prozent Anteil an den handelnden Personen am deutlichsten unterrepräsentiert. Im Kino kommen sie immerhin auf 42 Prozent. Nur in Telenovelas ist das Verhältnis ausgeglichen. Kein Wunder: Wenn Frauen gezeigt werden, kommen sie häufiger im Kontext von Beziehung und Partnerschaft vor.

Das sind einige der Ergebnisse einer aktuellen Studie namens „Audiovisuelle Diversität? Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen in Deutschland“. Durchgeführt wurde sie von zwei Professorinnen am Institut für Medienforschung Rostock, Dr. Elizabeth Prommer und Dr. Christine Linke. Und unterstützt unter anderem von ARD, ZDF, RTL, Pro7Sat1 und nicht zuletzt einer Stiftung namens „Malisa“, hinter der die Schauspielerin Maria Furtwängler steht. Sie war selbst oft im Fernsehen zu sehen. Nach fast 45 Jahren vor der Kamera wollte sie wissen, ob ihr Eindruck, dass Frauen es viel schwieriger haben, stimmt.

diagramm frauen fernsehen
Screenshot: Malisa / Institut für Medienforschung Rostock

Die wichtigsten Forschungsfragen lauteten also: Wie präsent sind Frauen und Männer auf deutschen Fernsehbildschirmen und Kinoleinwänden? Wie alt sind Frauen und Männer im Fernsehen und im Kino? In welchen Funktionen sind Frauen und Männer sichtbar? Wie sieht es im Kinderfernsehen aus?

Dazu haben die Forscherinnen nicht weniger als ALLE deutschen Kinofilme von 2011 bis 2016 sowie zwei zweiwöchige Stichproben mit 2945 bzw. 2692 Sendungen aus dem deutschen Fernsehen im Jahr 2016 analysiert. Fiktionale, publizistische und nonfiktionale Inhalte, sprich: Tatort, Tagesschau, Tier-Doku.

Deutlich wird dabei erstmals auch der Altersfaktor: Wenn Frauen auf dem Bildschirm auftauchen, dann sind sie jung. Zwischen zehn und 19 Jahren bilden sie sogar mit 52 Prozent eine leichte Mehrheit. Aber nur 20 Prozent der 50 bis 59 Jahre alten Akteure sind weiblich. Und: Wer die Welt erklärt, als Journalist (36 Prozent Frauen), Experte (21 Prozent) oder Sprecher (28 Prozent), ist selten weiblich. Selten konnte eine gefühlte Ungerechtigkeit deutlicher in Zahlen gefasst werden.

Man muss dieser Studie also nicht nur dankbar sein, weil sie sich durch fast 1000 deutsche Kinofilme arbeitete – wir alle kennen deren Niveau. Sondern vor allem, weil sie bisher beispiellos etwas zeigt, was man den „Gender Media Gap“ nennen könnte. Männer dominieren Bewegtbild. Und ja, es ist 2017. 

Wie man sich als Frau im Fernsehen fühlt:

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