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His Dark Materials könnte die Serie werden, die unseren Zeitgeist am besten darstellt
Herr der Ringe, Harry Potter, Narnia, Hunger Games: Man könnte meinen, die Möglichkeiten der großen Fantasy-Coming-of-Age-Reihen seien ausgeschöpft. Aber nein, sind sie nicht. Nicht einmal annähernd. Das nächste große Ding ist bereits im Kommen – allerdings nicht als drei- oder vierteiliger Blockbuster, sondern als Serie: His Dark Materials, produziert von der BBC und HBO. Gerade letztere Produktionsfirma bringt mit Publikumslieblingen wie Big Little Lies, Chernobyl, Westworld, Veep und Barry im Grunde eine Serien-Hit-Garantie mit. Ganz zu schweigen von der letzten von ihnen produzierten Fantasy-Serie, vielleicht habt ihr ja schon mal davon gehört, irgendwas mit Game of... oder so.
His Dark Materials beruht ebenfalls auf einer Buchvorlage, die manche von euch vielleicht kennen: „Der Goldene Kompass: Die Trilogie“. Fantasy-Liebhaber wissen, dass der in den Neunzigern in drei Büchern erschienene Epos von Philip Pullman als legendär gilt. Wobei für alle GoT-Traumatisierten hier die wirklich gute Nachricht ist, dass Pullman die Buchreihe vollendet hat. Acht Folgen hat die erste Staffel – und bevor die überhaupt fertig produziert waren, hat die BBC schon die Zweite in Auftrag gegeben.
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Die Buchvorlage ist komplex – und deswegen für eine Serie besser geeignet als für einen Film
Inhaltlich könnte die Serie nicht besser in den Zeitgeist passen. Es geht um Revolutionen, Verschwörungen, den Geschlechter- und Generationenkampf, die Zerstörung der Welt auf Kosten von Kindern, Flucht und das Zusammenleben von Menschen und anderen Lebensformen. Was His Dark Materials im Gegensatz zu anderen Fantasy-Reihen außerdem auszeichnet, ist eine philosophische und naturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Religionen, Weltanschauungen und Wissenschaft. Klingt jetzt vielleicht etwas trocken, aber wir hätten im Vorhinein auch nicht gedacht, dass die taktische Ränkeschmiede von Westeros so mitreißend sein würden.
Vor zwölf Jahren war eine Verfilmung des Materials des ersten Teils in den Kinos gelaufen, mit Nicole Kidman, Daniel Craig und Eva Green. Ein kommerziell ziemlicher Flop, auch wegen der Proteste von christlichern Verbänden. Kritiker bemängelten aber auch die Abweichungen vom Buch, die notwendig waren, um den komplexen Inhalt in Blockbuster-Länge zu bekommen. Das zumindest ist ein Problem, das die Serie nicht haben wird. Und der Trailer für den neuen Versuch, der im Rahmen der San Diego Comic Con veröffentlicht wurde, könnte nicht vielversprechender sein.
Besetzung und Regisseur sind schon mal ein dickes Pro
Mit an Bord sind Darsteller wie James McAvoy (X-Men, Split), Clarke Peters (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) und die 14-jährige Dafne Keen, die hier die Hauptdarstellerin Lyra verkörpert. Man kennt die junge Frau noch aus 2017, als sie neben in dem Marvel-Film Logan neben Hugh Jackman als Mini-Wolverine glänzte. Tom Hooper ist der Name des Oscar prämierten Regisseurs der Serie, der unter Danish Girl, Les Misérables und The King's Speech steht – und, lustigerweise, auch unter der Musicalverfilmung von Cats, deren auch auf der Comic Con veröffentlichter Trailer gerade das Internet begeistert und erzürnt.
Wie gut die Serie His Dark Materials im Endeffekt tatsächlich ist, wird sich im Herbst dieses Jahres zeigen, ein genauerer Starttermin wird erst noch bekanntgegeben. Bis dahin sei allen die Buchvorlage empfohlen.
mpu