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Scarlett Johansson: Kritik an Rolle als Transmann
Im Netz gab es schon öfter Furore um die US-Schauspielerin Scarlett Johansson. Zuletzt bei der Produktion „Ghost in the Shell“, in der sie eine Frau aus Japan spielte. Der Vorwurf lautete: „Whitewashing“ in Hollywood.
Nun wurde bekannt, dass Johansson in „Rub & Tug“, dem neuesten Film von Regisseur Rupert Sanders, die Rolle des Transmannes und Gangsterbosses Dante „Tex“ Gill übernehmen wird. Einem realen Charakter, dem sie auf den ersten Blick nur wenig ähnelt:
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Die härtesten Kritikerinnen stammen aus der LGBTQ-Community. Johansson nehme damit nicht nur Transmenschen die Chancen auf Rollen weg, sondern auch ihre Geschichten. CNN hat einen Beitrag mit Casting-Vorschläge veröffentlicht, die mehr nach Dante „Tex” Gill aussehen.
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Die Frage, um die es hier geht, ist, ob eine cisgender Frau, also eine Frau, die als solche geboren wurde, einen Trans-Mann spielen darf. Nicht jeder teilt die harsche Meinung der Schauspielkolleginnen und Aktivistinnen, die dazu ganz klar „Nein” sagen. Wer sagt, dass Transgender nur von Transgender oder Hetero-Cis nur von Hetero-Cis gespielt werden dürfen? Und warum suchen viele im Netz die Schuld bei der Schauspielerin und nicht beim Regisseur?
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Johansson kam wohl in die engere Auswahl, da sie zuvor schon mit Rupert Sanders „Ghost in the Shell” drehte. Doch auch Befürworter des ‘Team Scarlett’ melden sich zu Wort, ebenso die Schauspielerin. Sie verwies lediglich auf die Pressesprecher der Schauspielkollegen Jeffrey Tambor, Jared Leto und Felicity Huffman, die in der Vergangenheit Transgender-Charaktere darstellten – und zum Teil dafür ausgezeichnet wurden.
Transgender-Rollen wurden in Hollywood oft von Schauspielern übernommen, die selbst nicht transsexuell sind. Eddie Redmayne beispielsweise wurde 2016 für seine Darstellung der Transfrau Lili Elbe in „The Danish Girl“ für den Oscar nominiert.
Zwar verändert sich gerade etwas und immer mehr Transsexuelle bekommen Rollen. Im Film „A Fantastic Woman“ etwa, der 2018 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film bekam, spielt die Trans-Schauspielerin Daniela Vega eine Transgender-Frau. Weitere Positivbeispiele sind die neue LGBTI-Serie „Pose“ oder „American Horror Story“. Dennoch ist die Kritik an der Besetzung Johanssons berechtigt, denn das Konzept von Vielfalt, hat sich in Hollywood längst noch nicht vollständig durchgesetzt.
Wer weiß, wie überzeugend Scarlett Johansson die Rolle des dubiosen Massagesalon-Besitzers Gill verkörpern wird, der sich in den Siebzigerjahren in Pittsburghs Unterwelt einen Namen machte? Dafür müssen wir uns den Film erstmal ansehen.
nama
Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass Eddie Redmayne 2016 den Oscar für seine Darstellung in „The Danish Girl“ gewonnen hat – richtig ist, dass er als bester Hauptdarsteller nominiert war. Wir bedauern den Fehler und haben ihn berichtigt.