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Verbot der Anti-Palmöl-Werbung löst massiven Shitstorm aus

Foto: Screenshot/Youtube

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Vergangene Woche hatte eine hochemotionale Werbung für Furore gesorgt. Oder genauer: das Verbot dieser Werbung. Mit dem Video, dessen Protagonist ein kleiner Orang-Utan ist, wollte die britische Supermarktkette „Iceland“ Kunden auf die Gefahren von Palmöl-Produkten aufmerksam machen. Die Verwendung des Öls in vielen alltäglichen Produkten schadet schließlich Pflanzen und Tieren in den Regenwäldern. Iceland vertreibt solche Produkte deshalb nicht mehr.

Die Werbung allerdings durfte so nicht im Fernsehen ausgestrahlt werden. Das entschied die Organisation Clearcast, die dafür zuständig ist, Werbungen für UK-Sender freizugeben. Ihre Entscheidung rechtfertigte die Organisation damit, dass das Video von Greenpeace produziert worden war – und das Video damit zu politisch sei.

Schnell war der Clip allerdings trotzdem veröffentlicht. Nämlich im Internet. Dort ging er viral, Hunderttausende forderten die Aufhebung des Verbotes, auch mit einer Petition.

Gegenüber dem Guardian sagte Chris Mundy, der Geschäftsführer von Clearcast, sein Team sei dadurch in einen heftigen Shitstorm geraten. Seine Mitarbeiter hätten Hunderte Anrufe und Tausende Nachrichten erreicht: „Wir waren sicherlich nicht vorbereitet auf diese Kontakt-Flut. Leider machten Beschimpfungen einen erheblichen Teil davon aus. Das führte dazu, dass sich das Team inzwischen bedroht fühlt.“

Mundy findet es eine Schande, dass sein Team Kollateralschaden war

In der Konsequenz nahm die Organisation sämtliche Bilder ihrer Mitarbeiter von der Webseite und deaktivierte ihren Facebook-Account. Die Seite wird laut Mundy auch nicht wieder online kommen. Sie sei offensichtlich keine Geschäftsplattform mehr, sondern werde nur  noch für Beschimpfungen missbraucht. 

Mundy erklärte außerdem, wieso er die Beschimpfungen für Clearcast als absolut ungerechtfertigt fand: Die Organisation sei ihm zufolge ja gar nicht die regulierende Kraft, die Werbung habe wegen des „Communication Act“ aus dem Jahr 2003 verboten werden müssen.

Darin ist festgelegt, dass Werbungen nicht ausgestrahlt werden dürfen, wenn sie von Organisationen produziert wurden, „die gänzlich oder hauptsächlich von politischer Natur geprägt“ sind. Da das Video sowohl von Greenpeace produziert als auch im Vorfeld verwendet worden war, hatte Clearcast die entsprechende Entscheidung gefällt.

Die Überzeugungen einzelner Mitarbeiter haben mit dem Entschluss also offenbar nichts zu tun. Mundy empfindet es deshalb zwar als Gewinn, dass die umweltschützende Botschaft weiter verbreitet wurde. Aber gleichzeitig sei es „eine Schande, dass das Team in gewisser Hinsicht Kollateralschaden war.“

lath

Hass und Drohungen erreichen im Netz auch andere:

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