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„Game of Thrones“-Orakel Folge 4: Die Vorschau-Kolumne
Der Winter ist da – die finale Staffel von „Game of Thrones“ hat begonnen. An dieser Stelle
wage ich jede Woche in verschiedenen Kategorien einen Ausblick auf die kommende Folge. Ich mutmaße, was die Ereignisse der vorausgegangenen Folge für die Zukunft bedeuten könnten – und natürlich tippe ich, wer als nächstes dran glauben muss. Diesmal schauen wir zurück auf die epische Schlacht um Winterfell, „The Long Night“.
„The Long Night“ in 3 Tweets:
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Das verrät der Trailer zur nächsten Folge:
In drei Folgen endet der Kampf um den Eisernen Thron – und das heißt:
Nach der Schlacht ist vor der Schlacht. Nachdem die Toten nun wieder unter der Erde sind, bläst Daenerys zum Sturm auf Cersei.
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In der letzten Folge sah es aus, als hätte Daenerys den Großteil ihrer Truppen im Kampf gegen den Night King verloren; im Trailer sehen wir aber zahlreiche Schiffe mit dem Drachenbanner. Ganz allein steht sie also nicht da. Auch ihre Drachen haben die lange Nacht offensichtlich gut
überstanden und sind beim Angriff auf King's Landing dabei.
Trotz der drohenden Gefahr scheint Cersei sich aber nicht in die Hose zu machen; im Trailer wirkt sie sogar regelrecht relaxt. Entweder ist sie also endgültig durchgeknallt – oder sie hat noch irgendwas in der Hinterhand.
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Meine Wünsche für die nächste Folge
„The Long Night“ hat gezeigt, dass „Game of Thrones“ sich auch in den letzten Zügen weiterhin allen erzählerischen Konventionen widersetzt. Das macht es ziemlich schwierig, sich für die nächste Folge was zu wünschen.
Hauptsache, es geht voran – auf eine weitere Folge voller Taktik und Truppenbewegungen habe ich ehrlich gesagt keine Lust. „Game of Thrones“ bleiben jetzt noch drei Folgen. Die Zeit der Worte ist definitiv vorbei.
Der Schocker der Folge – und was er bedeutet
Hier muss es doch jetzt um Arya gehen, oder? Nein, muss es nicht. Dass sie diejenige ist, die den Night King kalt macht, war vielleicht überraschend, aber nicht schockierend. Das kam nicht aus dem Nichts. Das Töten hat Arya immerhin mehrere Staffeln lang geübt. Um sie wird's außerdem
später noch zur genüge gehen.
Der eigentliche Schocker der letzten Folge war, dass es keinen Schocker
gab. In der letzten Ausgabe habe ich Totenscheine verteit wie Bonbons, und das mit voller Überzeugung. Am Ende stellte die epische Schlacht gegen den Night King sich dann als besserer Frühjahrsputz für die
riesige Besetzung heraus. Klar, es gab Tote – wirklich weh getan hat aber keiner.
Das kann man jetzt feige finden. Man kann sagen: Die Serie ist sich selbst untreu geworden; sie hat sich nicht getraut, wirklich wichtige oder geliebte Figuren sterben zu lassen. Genauso gut kann man aber sagen: „Game of Thrones“ hat sich wieder mal allen Erwartungen und Klischees entzogen. Mehr als einmal hat die Serie das geschafft, indem sie geliebte Charaktere abrupt aus dem Leben riss – man denke nur an die Hinrichtung von Ned Stark oder die Rote Hochzeit. Diesmal wurde das Pferd von hinten aufgezäumt: Alles deutet auf ein Massensterben hin? Okay,
wie wär's, wenn wir einfach (fast) alle überleben lassen?
Damit hat „Game of Thrones“ eines wieder mal klar gemacht: Hier ist nichts sicher. Alles ist offen; jeder kann jederzeit sterben – oder eben auch nicht. Wer am Ende auf dem Thron sitzt, ist nach „The Long Night“ ungewisser denn je. Und das macht die kommenden Folgen ziemlich spannend.
Valar morghulis – Wer stirbt als nächstes?
Nachdem das erwartete Massensterben in der letzten Folge ausblieb, glaube ich tatsächlich: In der nächsten Folge stirbt erstmal wieder niemand. Der Trailer sieht aus, als würden die Vorbereitungen für die finale Schlacht im Vordergrund stehen.
Der Tod eines ganz bestimmten Charakters könnte allerdings dazu beitragen, die Weichen für die letzten beiden Folgen zu stellen. Deswegen glaube ich: Die letzte Szene der nächsten Folge wird der Tod von Jamie sein. Wie und warum – dazu mehr in den Theorien.
Beliebte Theorien – und was sie bedeuten
- Ist Arya Azor Ahai? In der Serie wurde die Prophezeiung um den Prinzen, der verheißen wurde, nicht ganz so ausgewalzt wie in der Buchvorlage; unwichtig ist sie aber nicht. Lange Zeit war die rote Priesterin Melisandre überzeugt, Stannis Baratheon sei der angekündigte Retter. Später setzte sie ihre Hoffnungen in Jon, den sie sogar vor den Toten zurückholte. Indem sie den Night King pulverisiert hat, hat nun allerdings Arya den Job des Azor Ahai übernommen. Ist sie also diejenige, von der die Prophezeiung sprach? Die Theorie ist sehr plausibel – den weiteren Verlauf der Serie dürfte sie aber nicht beeinflussen. In acht Jahren „Game of Thrones“ hat Arya sich kein einziges Mal für den Eisernen Thron interessiert. Dafür verfolgt sie eigene Ziele, die in den nächsten Folgen sicher eine Rolle spielen werden.
- Wird Arya Jamie töten und sein Gesicht stehlen, um an Cersei ranzukommen? Cersei wurde vorausgesagt, sie würde ihre Kinder überleben und dann durch die Hand ihres kleinen Bruders sterben. Sie selbst hat dabei wohl an Tyrion gedacht. Die Prophezeiung könnte aber auch Jamie gemeint haben, der immerhin ein paar Minuten nach seiner Schwester geboren wurde. Allerdings steht Cersei eben auch auf Aryas Todesliste. Nachdem die gerade den Night King gekillt hat, dürfte sie umso entschlossener sein, auch die irre Königin zu erwischen. In Jamies Haut wäre es ein Leichtes für sie, King's Landing zu infiltrieren und ganz nah an Cersei heranzukommen. So könnte Arya ihre Liste abhaken und gleichzeitig – irgendwie – die Prophezeiung erfüllen. Klingt doch ziemlich plausibel, oder?