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Anti-Palmöl-Werbung wird verboten
Die britische Supermarktkette Iceland will einen emotionalen Werbespot gegen Palmöl zeigen – doch das Video darf nicht im Fernsehen ausgestrahlt werden. Der Grund: Es ist zu politisch.
In dem Clip turnt ein kleiner Orang-Utan durch das Kinderzimmer eines Mädchens, schaut sich Spielzeug und Schuhe ganz genau an, klettert an einer Zimmerpflanze hoch, und schimpft auf das Shampoo, das auf dem Schreibtisch steht. „Da sind Menschen in meinem Wald, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Sie zerstören unsere Bäume für euer Essen und euer Shampoo. Sie haben mir meine Mutter genommen, und ich habe Angst, dass es mich auch erwischt“, erzählt der Affe. Der Grund dafür, dass die Menschen den Wald zerstören: Palmöl.
Das kleine Mädchen im Kinderzimmer will helfen – es steht für die Supermarktkette Iceland, die ganz am Ende des Clips einblendet: Wir nehmen alle Produkte aus unserem Sortiment, in denen Palmöl enthalten ist.
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Der Clip aber wurde nicht von Iceland produziert, sondern von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Und genau das ist laut der britischen Nichtregierungsorganisation Clearcast das Problem. Clearcast ist dafür verantwortlich, die Werbungen für die vier größten UK-Sender freizugeben. Die Organisation schreibt in einer Mitteilung: Werbungen müssen abgelehnt werden, wenn sie „von (oder im Namen von) Organisationen“ produziert werden, die „gänzlich oder hauptsächlich von politischer Natur“ geprägt sind. Als eine solche Organisation gilt auch Greenpeace. Es gehe bei dem Verbot nicht um den Inhalt der Werbung, sondern darum, dass Greenpeace dahinterstecke, schreibt Clearcast weiter.
Iceland hatte die Erlaubnis, das Greenpeace-Logo zu entfernen und den Film zu verwenden, erzählt Iceland-Gründer Malcom Walker dem Guardian. Ihnen sei aber klar gewesen, dass es deshalb vielleicht Probleme geben könnte, den Spot im Fernsehen zu zeigen.
Doch noch ist nicht alles entschieden: Um die Werbung doch noch ins TV zu bringen, gibt es eine Petition, die schon fast 690.000 Menschen unterschrieben haben. „Die Werbung beinhaltet eine wichtige Nachricht – eine die emotional ist, berührt und dabei hilft, eine Information für die Rettung unserer Umwelt zu streuen. Also muss sie ausgestrahlt werden“, schreibt der Initiator der Petition, Mark Topps.
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Bis Weihnachten ist ja noch ein bisschen Zeit. Ansonsten könnte Iceland natürlich auch einfach einen eigenen Clip produzieren – oder sich darüber freuen, dass der Greenpeace-Spot sich online so schnell verbreitet. Denn es schadet Iceland auf jeden Fall nicht, dass die Werbung nicht im Fernsehen gezeigt werden darf. Sonst wäre sie wahrscheinlich nicht viral gegangen. Bisher haben weltweit mehr als dreieinhalb Millionen Menschen den Clip auf YouTube angeschaut. Tendenz ist mit Sicherheit steigend.
soas