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Wie Zitronen Leben retten

Foto: Screenshot/Twitter

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Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa jede achte Frau wird im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs leiden. Alleine in Deutschland erkranken etwa 70 000 Menschen jährlich daran, 17 000 sterben im gleichen Zeitraum an der Krankheit.

Die Zahlen sind alarmierend. Oder sollten es zumindest sein. Doch auch heute noch werden Vorsorge-Untersuchungen allzu häufig aufgeschoben, Symptome aufgrund mangelnder Aufklärung oft nicht von der Betroffenen erkannt. Zwar ist vielen Frauen klar, dass, wer einen Knoten ertastet, zum Arzt gehen sollte. Doch viele weitere Symptome sind uns Frauen eben meist noch nicht bewusst. Wer sucht sich im Internet auch schon selbst Bilder davon zusammen, wie Brüste aussehen, die an Krebs erkrankt sind? Eine mögliche (Teil-)Lösung: die Verbreitung eines Bildes von Zitronen.

Das Bild ist Teil einer Kampagne, die unter anderem den Hashtag #knowyourlemons – also „Kenn deine Zitronen“, respektive „Brüste“ – etabliert hat. Sie wird schon seit einigen Jahren auf der Webseite „Worldwide BreastCancer“ und knowyourlemons.com vorangetrieben, auf der Frauen über die Erkrankung aufgeklärt werden sollen.

Die Zitronen, die sich in einem Eierkarton befinden, bilden also weibliche Brüste ab – und sehen bei genauerem Hinsehen nicht alle gleich aus. Sie haben verschiedene Färbungen, Formen oder andere Auffälligkeiten. Auffälligkeiten, die an einer Brust und nicht an einer Zitrone bemerkt, eine Krebserkrankung vermuten lassen können.

Dabei sind zum Beispiel neu entstandene Knoten, wahrscheinlich eines der wenigen wirklich bekannten Symptome. Aber offenbar lässt sich eben nicht jedes Symtom ertasten, manche können oder müssen auch mit den Augen erkannt werden. Zum Beispiel Veränderungen an der Haut oder hervortretende Venen.

Wie sehr die Veranschaulichung deshalb helfen kann, zeigt ein Post von Erin Smith Chieze. Ihr war ein ähnliches Bild vor einiger Zeit zufällig auf Facebook begegnet. Wenig später entdeckte sie eine der Auffälligkeiten an ihrer eigenen Brust. Wie sie selbst in ihrem Post schreibt, wusste sie sofort, dass sie Brustkrebs hatte. Als sie versuchte, den Tumor zu ertasten, habe sie trotzdem nichts erspüren können, das bekannte „Selbst-Abtaste-Verfahren“, das Gynäkologen so oft empfehlen, hätte ihr in diesem Fall also nicht weitergeholfen. Fünf Tage später sei sie diagnostiziert worden.

Im Post macht sie auch klar, was – anders als dieses Bild – eben nicht helfen könne: Aktionen wie rote Herzchen auf Facebook zu teilen, um auf Brustkrebs aufmerksam zu machen, zum Beispiel. Sie schreibt: „Ein Herz tut nichts für's Bewusstsein. Ich wusste was Brustkrebs ist. Ich wusste alles über die Selbstuntersuchung. Aber erst das Bild, das mir zeigte, worauf ich genau schauen muss, ließ mich erkennen, dass ich schwer krank war. Wir müssen ECHTE Informationen geben, nicht süße Herzen.“

Wer dieses Bild teilt, kann also vielleicht tatsächlich das ein oder andere Leben retten. Denn je früher die Erkrankung erkannt wird, desto schonender kann die Therapie ausfallen und desto besser stehen die Chancen auf Heilung. Erin würde der Person, die sie damals wachsam werden ließ, deshalb gerne für ihr Leben danken. Aber leider, so bedauert sie, könne sie sich nicht mehr erinnern, wer genau das Foto damals geteilt hatte.

lath

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