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Eine To-Do-Liste erklärt, wie man anderen bei Panikattacken helfen kann
Angststörungen sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die häufigste psychische Erkrankung weltweit. Bei Betroffenen ist das Angstzentrum im Gehirn überaktiv. Einige leiden an ständiger Angst, andere an spezifischen Phobien, wieder andere an mehr oder weniger heftigen, unvermittelten Panikattacken.
So auch die junge US-Amerikanerin Kelsey Darragh, die als Schauspielerin und Influencerin arbeitet. Bei ihr wurde eine Angst- und Panikstörung diagnostiziert. Wie vielen Menschen, die nicht selbst an der Erkrankung leiden, fiel es ihrem Freund allerdings schwer, sie zu verstehen. Er wusste weder, was sie während einer Panikattacke fühlte, noch was ihr dagegen helfen könnte. Weil er das ändern wollte, fertigte Kelsey eine Liste für ihn an: 15 Dinge, die er für sie tun kann, um ihr durch eine Panikattacke zu helfen.
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Kelsey beginnt darin mit der Bitte, er solle ruhig und verständnisvoll bleiben, wenn sie in Panik gerate. Außerdem solle er sie dazu bringen, ihre Medikamente zu nehmen, und mit ihr zusammen Atemübungen machen. Wenn sie an einem öffentlichen Ort seien, solle er sie nach Hause bringen. Manchmal könne außerdem eine lange Umarmung helfen, sie zu beruhigen. Generell solle er sie aber nicht dazu zwingen, gegen die Panikattacke anzukämpfen – je heftiger sie das versuche, desto weniger gelinge ihr das. Sie lasse die Attacke lieber vorbeiziehen. Klappe das nicht, solle er für sie ihre Mutter anrufen.
Vor allem scheint für Kelsey wichtig zu sein: Ihr Freund soll ihrem panischen Zustand urteilsfrei mit Ruhe und Geduld begegnen. Denn Angst lässt sich eben nicht mit noch mehr Angst bekämpfen. Um das auch anderen Leuten klarzumachen, teilte sie ihre Liste auf Twitter – zusammen mit dem Satz: „Teilt die Liste gerne mit anderen, die Hilfe brauchen.“
Viele Twitter-Nutzer reagieren emotional auf Kelseys Liste. Betroffene danken ihr für ihre Worte, die anscheinend genau treffen, was auch sie sich von ihrem Partner wünschen würden.
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Viele ergänzen Kelseys Liste außerdem oder teilen eine eigene Version. Sie erzählen, wie sie selbst mit Panikattacken oder Ängsten umgehen und was sie sich von Außenstehenden wünschen würden. Denn nicht allen Betroffenen tut gut, was Kelsey guttut.
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An den Reaktionen sieht man auch, wie individuell sich die Krankheit auswirken und wie unterschiedlich mit ihr umgegangen werden kann. Ein Nutzer schreibt beispielsweise ganz anders als Kelsey: „Berührungen gehen bei mir gar nicht. Dafür Worte, die mich wieder runterbringen.“ Viele sagen, dass sie erst einmal Abstand zu anderen bräuchten, ihre Sinne wieder sammeln und sich selbst zurück in die Realität holen müssten.
Es ist also wichtig zu verstehen, dass Kelseys Liste nicht universal anwendbar ist. Eine Psychotherapeutin schreibt deshalb nicht nur unter den Tweet, dass sie die Liste ihren Klienten zeigen werde, sondern auch: „Ich werde vorschlagen, dass sie für sich selbst eine eigene Liste anfertigen.“
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Auf Kelseys Liste antworten aber nicht nur Menschen, die selbst eine Angststörung haben oder mit Betroffenen arbeiten. Sie regt auch Außenstehende an, sich über die Krankheit Gedanken zu machen und Fragen dazu zu stellen. Unter Kelseys Tweet entsteht so ein offener Austausch.
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Kelseys Liste wurde inzwischen tausendfach geliket und geteilt. Mit ihr hilft die junge Frau also nicht nur ihrem Freund und sich selbst, sondern auch anderen. Viele fühlen sich zum ersten Mal nicht mehr alleine mit ihrer Angst, finden über die Kommentierfunktion Verständnis und Menschen, die sich für ihr Leid interessieren. Allein dafür, so sind sich am Ende alle Kommentierenden einig, hat es sich gelohnt, dass Kelsey diese Liste geschrieben hat.
lath